Ein Physiker und eine Jenseitsforscherin führen in diesem Buch eine Art Dialog miteinander und laden den Leser ein, sie zu begleiten. Ingrisch erzählt ihre persönlichen Erlebnisse, die sie im Kontakt mit Toten über die Jahre hinweg erfahren hat. Viele der von ihr erlebten Phänomene sind mystisch und mit dem normalen Menschenverstand nicht zu erklären. Hier baut die Quantenphysik in vielen Fällen eine Brücke, indem sie zu etlichen transzendenten Phänomenen eine naturwissenschaftliche Beschreibung liefern kann. Das ist im Buch der Part von Rauch. So entstand der Quantengott, der helfen soll, die großen Themen Leben und Tod besser zu verstehen.
Doch auch die Quantenphysik und damit ihr Quantengott sind nicht vollkommen, denn im Rahmen der Quantenphysik können nur Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen vorhergesagt werden. Einzelereignisse bleiben unbestimmt, zumindest was die Beziehung zum Menschen betrifft. Das liegt auch an den uns zur Verfügung stehenden Antennen, die einfach nicht ausreichen, eine größere Wirklichkeit hier in diesem Leben zu empfangen. Zudem sind die Antennen von Mensch zu Mensch völlig verschieden, was eine unterschiedliche Tiefe von Beobachtungen nach sich ziehen kann. Manche Menschen sind übersinnlich, andere nicht. Somit verkörpert der Quantengott rationale als auch irrationale Aspekte, physische und metaphysische.
Leben und Tod können gleichzeitig existieren. Ein unteilbares Objekt kann über zwei völlig getrennte Wege ein Ziel erreichen. Wir haben die Möglichkeit, in verschiedenen Zuständen zu erscheinen. Somit haben wir mehr als nur eine Geschichte, denn wir sind ein körperliches und auch ein geistiges Wesen. Das ist die Quintessenz des Buches.
Die beiden Autoren haben in sehr verständlicher Form den Bogen von der Mystik zu den Naturwissenschaften geschlagen. Nach allen kurzweiligen Erklärungen können wir letztendlich unser Sein immer noch nicht verstehen, doch wenigstens hilft die Naturwissenschaft dabei, einen Teil davon beschreiben zu können. Die Autoren bleiben mit den Füßen auf dem Boden und nehmen den Leser mit, indem sie ihre Fragen und Antworten in lebendigen Dialogen diskutieren. Das Buch ist kein wissenschaftliches Werk, es ist eine halbphilosophische Betrachtung über das Diesseits und das Jenseits. Oder mit den Worten von Ingrisch: Der Quantengott „ist die Verlobung von Physik und Metaphysik. Möge es zur Hochzeit kommen.“
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