Die Fronten im Kampf um die Höhe des Kammertons sind verhärtet: Eine Seite wirbt für die traditionelle 440-Hertz-Stimmung, die andere kämpft für die 432-Hertz-Variante. Eine dritte Gruppe von Musikern geht ebenfalls in die Offensive und fordert, dass der Kammerton auf 444 Hertz angehoben wird.
Alle Beteiligten dieser Tonhöhenschlacht sind leidenschaftliche Verfechter ihres bevorzugten Kammertons, jede Partei hält ihren für den besten. Bei der Diskussion geht es um folgende Kernfrage: Gibt es so etwas wie eine natürliche Kammertonhöhe, die sich vorteilhaft auf unsere Konstitution auswirken kann? Die Antwort ist ebenso faszinierend wie aufschlussreich.
Viele Musiker und Sänger gehen davon aus, dass es eine natürliche Kammertonhöhe gibt. Sie sagen, dass sie die Töne einer bestimmten Höhe als angenehmer empfinden und einen emotionalen Unterschied im Verhältnis zu anderen Stimmtonhöhen fühlen. Forscher wiederum arbeiten empirisch und suchen, abgesehen von den emotionalen Reaktionen eines Musikers auf einen bestimmten Kammerton, nach einem wissenschaftlichen Beleg dafür, dass ein bestimmter Stimmton biologische, physiologische oder andere, bisher unbekannte Vorteile mit sich bringt.
Um eine Verständnisgrundlage zu schaffen, müssen wir erst die Begriffe Kammerton und Hertz (Hz) definieren. Um Verwechslungen von Tonhöhe und Frequenz vorzubeugen, wird auch dieser Unterschied kurz thematisiert.
Kammerton
Eine mögliche Definition für den Kammerton ist „der Standardton, auf den Instrumente normalerweise für eine Aufführung gestimmt werden.“1
Typischerweise wird das eingestrichene A auf 440 Hz gestimmt. Obwohl 440 Hz als internationaler Standard gilt, verwenden Orchestren, Ensembles und Solomusiker auf der ganzen Welt unterschiedliche Stimmtöne. Wir konzentrieren uns in diesem Artikel auf drei Stimmtonhöhen: 432, 440 und 444 Hz.
Hertz: Zyklen pro Sekunde
Die Einheit Hertz steht für die Frequenz der Schwingungen pro Sekunde und gibt somit die Anzahl der vollständigen Schwingungen oder Zyklen im Zeitraum von einer Sekunde an.2
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