Mond- und Sonneneklipsen wurden in den Codizes wie Tabellen aufgestellt und berechnet. Hier gibt es Hinweise auf 13 Zodiakzeichen der Maya. Ebenfalls war das Schaltjahr bekannt und eine Stele in Copan ergibt für das Sonnenjahr 365,2420 Tage und für den Mondumlauf einen Wert von 29,53 Tagen, nur eine ganz geringe Abweichung der heute mit Computern berechneten Zeit. Die Maya-Astronomen haben die modernen Physiker und auch die NASA tief beeindruckt. Der in der etablierten Fachwelt umstrittene Maya-Forscher John Major Jenkins ist überzeugt, dass die Maya das Phänomen der Präzession kannten und auch das Enddatum der Langen Zählung eben auch damit in Verbindung steht. Jenkins stützt sich auf die ikonographischen Interpretationen der großen Maya-Forscherin Linda Schele, die die doppelköpfige Schlange der Maya-Symbolik als Ekliptik und den heiligen Weltenbaum auch als kosmische Achse und Milchstrasse interpretiert hat. Der Kreuzpunkt des Baumes mit der Schlange ist das Zusammentreffen der Ekliptik mit der Milchstrasse. Im Bereich der Sternenbilder Skorpion, Schütze und Schlangenträger gibt es einen schwarzen Riss, eine schwarze Wölbung und Ausbuchtung in der Milchstrasse, die sehr gut in klaren Nächten und natürlich zur Zeit der Hochkultur der Maya, die kein künstliches Licht hatten, zu sehen (gewesen) ist.
Bei den Inka in Südamerika heißt die Konstellation das schwangere Lama. Die Maya nennen dieses schwarze Loch Xibalba Be, der Einstieg und die schwarze Strasse in die Unterwelt, der Platz und das Zentrum der Schöpfung. Auch wenn das galaktische Zentrum von der Erde aufgrund der Entfernung und vorstehenden interstellaren Nebel und Staub von der Erde aus nicht sichtbar ist und die Sicht blockiert, kann für die Maya die Auswölbung des schwarzen Loches im Bereich des Sternbildes „Schützen“ (mit bloßem Auge sichtbar) schon Anlass genug gewesen sein, hier die Unterwelt und den Platz der Schöpfung zu vermuten. Eine interessante Koinzidenz, das genau hier auch der Bereich des galaktischen Zentrums liegt, der erst von den modernen Astronomen vor einigen Jahren (2003) als galaktisches Zentrum bestimmt wurde. Oder die Maya- Schamanenpriester kannten bereits schon früher diesen zentralen Ort, da sie auf ihren astralen Seelenreisen in den höheren Bewusstseinszuständen – den altered states of consciousness – diese Region in ihren Traumzeiten im Weltraum besucht haben …
Zu diesen Zeiten (300-1000 AD) war die Sonne noch nicht in dem Bereich der Milchstrasse und des galaktischen Äquators, also des Kreuzpunktes von Ekliptik (Sonne) und Milchstrasse/Galaktischer Äquator (Schütze und galaktisches Zentrum). Eben aufgrund der Präzession ist sie hier erst seit etwa 1980 eingetreten und wird bis 2016 als Wintersonnenwende diesen Himmelsbereich einnehmen. Folgt man dem Experten Mark Van Stone ist das Thema des Kreuzpunktes auch Thema auf einigen Maya-Stelen und wird durch den Herrscher als Weltenbaum/Milchstraße/Weltachse mit einem Schlangenstab dargestellt, der die Ekliptik darstellt.
Die Konstellation der Konjunktion Sonne und Milchstrasse könnte auch auf dem Sarkophag des Herrschers Pakal in Palenque (603 – 683 AD) dargestellt sein. In der Mitte sitzt Pakal als Sonnenkönig und Repräsentation der Sonne in der Mitte des Weltenbaums (Milchstrasse) als Verkörperung des Kreuzpunktes Ekliptik-Milchstrasse. Das Grab Pakals im Inschriftentempel ist vom Observatorium aus gesehen auf die Wintersonnenwende(!) ausgerichtet, das Maya-Enddatum fällt auf einen Tag der Wintersonnenwende und markiert einen wichtigen Übergang, wie oben bereits beschrieben, nämlich zum 13. Baktun (Pik), in der Maya-Schreibweise 12.19.19.17.19 zu 13.0.0.0.0.
Die Wintersonnenwende ist ein besonderer Tag, die längste Nacht auf der Nordhalbkugel und der Wechsel des Sonnenweges nach Norden, also die Wiedergeburt der Sonne. Die Grabplatte zeigt symbolisch Vater Sonne (in der Person Kinich Ahau = Sonnenherrscher Pakal), der zusammen mit der großen Mutter Milchstrasse zur kosmischen Kreation im hieros gamos, im heiligen Beischlaf, zusammenkommt (in vielen Kulturen und Sprachen wird die Sonne männlich gedacht, auch früher bei uns: "Der Sonn"). Dieses besondere Datum könnte die Öffnung des Sternentores, des Seelenkanals der galaktischen Pforte, darstellen, durch das die Seelen der Verstorbenen in die Welt eintreten oder sie verlassen konnten. Der Weg zwischen Himmel und Erde ist offen am Kreuzpunkt der Ekliptik mit der Milchstrasse/Galaxis, und wird als Star-Gate für die Seelen verstanden.
Eine Vorstellung, wie sie in verschieden Kulturen, auch unserer Antike, zu finden ist, wie die Wissenschaftshistoriker Giorgio de Santillana und Hertha von Dechend bereits 1969 in ihrem Buch „Hamlet’s Mill“ berichteten. Darin wird auch das Thema der Präzession behandelt und das Wissen der Völker darüber. Nicht nur den Griechen, sondern auch den alten Chinesen, Ägyptern, Indern und Babyloniern ist die Präzession bekannt gewesen. So wie es im irdischen Maßstab Riten des symbolischen Todes und Wiedergeburt, Erneuerungsrituale in menschlichen Gesellschaften gibt, über die der Ethnologe Hans Peter Duerr schreibt, so gibt es auch eine kosmische Regenerierung, eine Kosmogenese, die periodische Zerstörung und Erneuerung der Weltzeitalter durch die Ordnung der Zeit.
So haben wir bei den Griechen die zeitlichen Abfolgen – fast der Abwärtsbewegung und Auflösung des zweiten Thermodynamischen Hauptsatzes, also von Kosmos zu Chaos, folgend – vom Goldenen- Silbernen- Bronzenen- zum Eisernen-Zeitalter. Die Inder sprechen von verschiedenen Yugas und die Germanen haben ihre verschiedenen Ragnaröks in der Edda: alle folgen dem Prinzip der Trias Weltende – Götterdämmerung – Welterneuerung. Nach De Santillana und von Dechend ist die Präzession im Denken der Völker der Auslöser und Verursacher von kataklystischen Weltunfällen und das Ab- und Auftauchen von Weltzeitaltern, das große Uhrwerk des Universums und sein schöpferisches Gesetz. Selbst der Jupiter der Babylonier – Gott Marduk – kann die Sterne, die ihre Position verändern (eben durch Präzession) nicht zurück bringen und an ihren alten Standort setzen. Bei Azteken, Hopi und Maya im indianischen Amerika finden wir genau dieses Prinzip in der Kreation mehrerer Welten - mehrerer Sonnen, wie das dort genannt wurde - im mythischen Zyklus von Zerstörung und Erneuerung.
Der Colgate-Astronom Aveni sieht wenig Sinn und Zweck für die Maya in der Beobachtung der Sonne in der Milchstrasse und im galaktischen Zentrum: man sieht es nicht, wenn die Sonne scheint! Und so scheint ihm die galaktische Ausrichtung doch mehr eine Erfindung und Sinngebung unserer Kultur zu sein und nicht Beobachtungsgegenstand der Maya. Allerdings geben die Maya der Forschung immer noch Rätsel auf, die Experten verschiedener Schulen widersprechen sich und keiner hat die absolute Wahrheit für sich gepachtet. Waren die Maya „galaktozentrisch“ mit galaktischem Bewusstsein oder nicht, ist Interpretations- und Anschauungssache zwischen Modeerscheinung und wirklicher Erkenntnisperspektive. Selbst wenn die Übereinstimmung des Maya-Kalender-Endes mit der galaktischen Ausrichtung rein zufällig wäre – wie es etliche Forscher vermuten – so ist diese Koinzidenz ohne erkennbare Kausalkette doch sehr erstaunlich. Eine Synchronizität tut sich hier auf, ein zeitliches und räumliches Zusammentreffen und Zusammenwirken mehrerer Signale und Botschaften, wie das der Psychologe Carl Gustav Jung genannt hat. Alles hängt irgendwo zusammen. Das wäre genau die geschichtliche Verdichtungsphase aller Ereignisse zum Kulminationspunkt bei McKenna, der – ohne den Maya-Kalender bis dahin zu kennen – auf Krisen, Pleiten und Skandale und das Nahen einer Zeit der Veränderung und Erneuerung hinwies; Tod und Reinkarnation der alten Welt und Destillierung für das Neue.
Zeitenwende statt Weltenende
Die Maya jedenfalls haben und kennen keine Prophezeiung zum Weltende, es ist kein Ende der Zeit und schon gar nicht des Lebens. Ein neuer Zyklus beginnt am 21.12.2012 oder vielleicht rechnen die Maya auch einfach weiter über 13 Baktunes hinaus, bis 20 Baktunes, die dann ein Piktun (2.880.000 Tage) ergeben, wie es Nikolai Grube im Dresdener Kodex herausgelesen hat.
Kommentare
08. November 2012, 09:08 Uhr, permalink
Mirko Alexander
Im galaktischen Zentrum befinden sich die Portale, welche in die bereits "gefallene" Spiegel- oder Parallelgalaxie führen. Ashayana Deane nennt das die "Phantommatrix". Von dort aus werden Systeme in unserer Galaxie über eine (sub-)atomare Umprogrammierung (Manipulation der Merkabafelder) in das Reich des "Teufels" integriert. Seit seiner "aktenkundig" gewordenen Rebellion gegen "Gott" schreibt dieser die Software für unsere holografische Arena um und beraubt seine Opfer der Fähigkeit zur Aszension (Zyklische, atomare Transfiguration des biologischen "Raumanzuges" und Aufstieg in höherdimensionale Wirklichkeitsfelder).
Die Mayas wurden wie alle anderen ursprünglichen 12 menschlichen Stämme von den Hybriden des "Teufels" im Zuge des Zerfallsprozess der Atlantischen Zivilisationen überrannt, infiltriert und ihrer ursprünglichen kulturellen Identität beraubt.
Kein Wunder, dass sie bereits vor der "modernen" Astronomie wussten, dass Xibalba Be das Zentrum der Schöpfung ist, der zentrale "Einstieg und die schwarze Straße in die Unterwelt". Das Zentrum der "Schöpfung" hat in dieser Zeitmatrix freilich nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Schöpfungsprogramm zu tun.
22. November 2012, 13:12 Uhr, permalink
Brainlag
Xibalba bezeichnet einfach nur die neunstufige Unterwelt der Maya. In einigen Erzählungen der Maya wird Xibalba im Orion-Nebel positioniert. Dieser Nebel ist der uns nächste Emissionsnebel und deswegen kann man ihn schwach mit bloßem Auge sehen, in einer streulichtfreien Zone. Der "Dark Rift" bezieht sich auf eine trennende dunkle Staubspur, die den nördlichen Teil des Nebels durchzieht. Der Orion-Nebel liegt im Sternbild Orion, nicht in Blickrichtung zum galaktischen Zentrum. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Auffälligkeit dieses Himmelsbereichs Orion zum zentralen Gestirn zahlreicher Mythen in unterschiedlichen alten Kulturen gemacht hat. Wer sich ein schwarzes Bild malt und irgendwo ein einen farbigen Tupfer macht, dieses Bild dann jemandem zum Anschauen gibt, wird der Betrachter sich zuerst fragen, welche Bedeutung wohl dieser Tupfer hat.
Wer dennoch vom galaktischen Zentrum spricht und irgendwas von "Portal" oder "Zentrum der Schöpfung" faselt, meint damit wohl das superschwere schwarze Loch im Mittelpunkt der Galaxie. Nun, ohne diese schwarzen Löcher gäbe es vermutlich gar keine (Spiral-) Galaxien, insofern verstehe ich die Interpretationen der Esoteriker. Es allerdings ein "Portal" zu nennen, ist grober Unfug. Viele Laien verwechseln schwarze Löcher gerne mit Wurmlöchern, die allerdings bisher rein theoretisch existieren.
23. November 2012, 00:53 Uhr, permalink
Mirko Alexander
Die Schwarzen Löcher unserer Astrophysiker sind doch selbst hochgradig theoretische "Gebilde", die sich mehr einem mathematischen Taschenspielertrick als empirischer Evidenz verdanken. Empirisch sind etwa Entführungen durch Außerirdische weitaus besser belegt, als dieser mathematisch aufgeblasene superschwere Unsinn. Man sollte wissen, wo die Leichen im Keller der Schulwissenschaft liegen, bevor man auf hohem Rosse sitzend auf die "Esoteriker" herabsieht.
Im übrigen interessiere ich mich weder für die Mayas, noch für irgendeine Theorie, sondern - man lege mir diese pointierte Formulierung nicht zum Nachteil aus - für die Wahrheit. Und diese bekommen wir seit gut zehn Jahren auf dem Silbertablett serviert, so detailliert und systematisch, dass einem dabei die Birne qualmt. Nein, ich spreche nicht vom Ashtar Command, nicht von der Galactic Federation of Light, nicht von Drunvalo Melchizedek und auch nicht vom Erzengel Michael. Ihr wisst schon, welche Dame ich hier meine...
Das schulwissenschaftlich haufgeputzte Ego ist hier natürlich schwer beleidigt, weil ihm mit der unverhofften Enthüllung des Rätsels dieser Welt ein Spielzeug abhanden zu gehen droht, mit dem man seit über 150 Jahren nur noch um des Spielens Willens hantiert. Dabei könnten uns die methodologisch ausgebildeten Empiriker dieser Welt von großem Nutzen sein, wenn sie nicht nur auf den dunklen Wegen einer Schattenwissenschaft den multidimensionalen Kosmos und die Rolle des Bewusstseins darin erforschen dürften.
23. November 2012, 15:00 Uhr, permalink
Brainlag
Ich kenne nicht die Bücher von ihrer oben erwähnten Prophetin, insofern kann ich diese "Wahrheit" nicht beurteilen. Genauso können Sie, nach ihrem Geschriebenen zu urteilen, sich kein Urteil über meine ominöse Schulwissenschaft machen, da Sie diese nur von dritter, subjektiver Literatur her kennen. Ich habe Physik studiert und kann dies sehr wohl, sogar vom Boden aus.
Sie dürfen glauben, was Sie wollen. Es hilft sowieso nicht, gegen ihre Überzeugung zu argumentieren, da es Ihnen leicht fallen sollte, jedes Gegenargument für Sie zu ignorieren, mit der Begründung, dass die argumentative Logik, an sich, falsch ist.
05. Juli 2024, 11:56 Uhr, permalink
Eumel
Servus Matthias. I grüß die ganz sakrisch.
05. Juli 2024, 11:57 Uhr, permalink
Katbas
Hi, ich komme aus der 9e und möchte gerne ein Interview führen
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