Alcheringa 1: Der Ursprung
Vor vielen Tausend Äonen lebte in einer Geisterwelt, die manche als Manidjirangamad bezeichnen (das in der fünften Dimension liegt), ein Geisterclan, der in einen angenehmen Zustand des Stillstands gefallen war.
Eines Tages rief Baiame, der Führer dieses Clans, seine Leute zusammen und sagte zu ihnen: „Ich spüre eine Rastlosigkeit in meinem Inneren, die mir sagt, dass wir durch die Dimensionen des Universums reisen sollten, um nach Erfahrung und Wissen zu streben. Unsere Kräfte schwinden und unsere Geisterkinder haben weder Ziele noch einen inneren Antrieb.“
„Das ist wahr“, antwortete Nepelle, ein Geist von großer Weisheit. „Unser Verstand muss sich mit Widrigkeiten auseinandersetzen, um an Stärke und Beherrschung zu gewinnen. Unsere Kraft und unsere Welt müssen erneuert werden.“
Und Baiame sagte: „Um dies zu erreichen, müssen wir es schaffen, die Grenzen unserer Welt zu überschreiten, wie es schon andere Geister getan haben. Alle Lebensformen unserer Welt müssen in anderen Welten in Erscheinung treten können. Ich glaube, das ist die einzige Lösung für das, was uns stört.“
Dann sprach Puckowie, der Großmuttergeist: „Ich gehöre zu den Alten, doch weder habe ich in all den zahllosen Jahren mit jemandem außerhalb dieser Welt gesprochen, noch kenne ich überhaupt den Weg hinaus. Die Inapatua haben nichts als diese Welt, in der sie als Geisterkinder geboren werden. Sie wissen und erfahren allein das, was wir ihnen weitergeben. Sind wir nicht alle diesen Weg gegangen?“
„Was Puckowie sagt, ist wahr“, erwiderte der große Vatergeist Karora. „Und wissen wir denn, was mit unseren Ältesten passiert? Erst weilen sie unter uns, und dann sind sie fort und wir sehen sie nicht mehr. Ihre Bestandteile werden einfach ausgelöscht, und wir wissen nicht, was das alles zu bedeuten hat.“
„Seien wir ehrlich“, sagte Baiame. „Es gibt so vieles, worüber wir nichts wissen. Aber woher kommen gerade jetzt diese Unruhe und das Bedürfnis, Antworten auf unsere Fragen zu finden? Warum verspüren wir nach all diesen Äonen nun den Wunsch, Dinge infrage zu stellen? Wenigstens das kann ich erklären: Die unerklärliche Unruhe in uns treibt uns auf die Suche nach Wissen und neuen Erfahrungen. Wir haben festgestellt, dass uns selbst die Kraft des Wissens fehlt, also müssen wir es aus äußeren Quellen gewinnen.“
In diesem Augenblick erschien ein helles Licht in ihrer Mitte und ein seltsamer Geist nahm Gestalt an. Es war Yahi, eine Sonnengöttin. In der rechten Hand trug sie ein Sistrum (eine Rassel), und als sie sie schüttelte, störte sie die Ruhe und den Frieden.
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