In den letzten Monaten bin ich einem internetbasierten Radio-Service verfallen, der täglich vier Stunden lang die Welt mit neuesten Nachrichten und Interviews versorgt. Eigentlich geht es dabei um die gleichen grenzwissenschaftlichen Themen, die uns auch inNEXUSinteressieren: UFOs, Bigfoot, Leben nach dem Tod, alternative Medizin, Verschwörungen, Archäologie etc. Der Unterschied ist nur, dass Hauptmoderator George Noory und seinen Kollegen täglich volle vier Stunden Sendezeit zur Verfügung stehen – und in diesem Rhythmus kann man natürlich sehr viele Themen mehr anpacken.
Typischerweise beginnt die Show mit einem Überblick über die neuesten Tagesmeldungen, danach folgen Interviews mit Autoren, die gerade ein maßgebliches Buch zu einem der genannten Themenbereiche veröffentlicht haben.
Da die „Amtssprache“ vonCoast to CoastEnglisch ist, steht den Sendungsmachern natürlich ein viel größerer Pool an Informationen und Interviewpartnern zur Verfügung, als dies in einer vergleichbaren deutschen Radiosendung möglich wäre. Für jemanden wie mich, der aus einem sehr angepassten Land mit einer Mehrheit von chronisch unterinformierten Bürgern stammt, ist das Angebot daher besonders interessant.
Während strenge Fernmeldegesetze uns Deutschen nach dem Krieg den Betrieb von Sendeeinrichtungen in Bürgerhand quasi komplett verboten haben, hat in den USA die Institution des „Talk Radio“ eine lange Tradition, und auch das Zeitalter des Internets und die mittlerweile prinzipiell nicht mehr zu verbietende Technik des Podcastings haben an diesen Gewohnheiten nicht viel geändert. Entsprechend größer sind in den USA auch die Hörerzahlen solcher Sendungen, und eine bestens eingeführte Show wieCoast to Coast(die aus der bereits legendären VorgängersendungSomewhere in Time with Art Bellhervorging), wird einerseits über ein Netz von angeschlossenen „echten“ Radiostationen täglich live übertragen wie eben auch als kostenpflichtiges Abonnement angeboten. Die archivierten Sendungen kann man kurz nach der Ausstrahlung weltweit herunterladen.
Mir gefällt dieses Modell, und ich würde mir so etwas auch für Deutschland wünschen. Zwar haben wir hier mittlerweile auch mehrere, der Wahrheit verpflichtete Internet-TV-Sender, die im Wesentlichen ein ähnliches Konzept verfolgen. Aber das Medium Radio scheint mir in vielfacher Hinsicht überlegen. Vielleicht braucht der Hörer all den gesteigerten Aufwand einer Videoproduktion gar nicht, um sich zu informieren? Wer wie ich dabei gerne auf dem Sofa liegend lauscht oder in der Wohnung herumläuft, muss sich dann wenigstens keine Sorgen machen, etwas zu verpassen. Und ich glaube, auch die Sendungsmacher können im Medium Radio auf eine gewisse pomadige Gestelztheit verzichten, die mich bei ihren Kollegen auf den Videosendern oft nervt.
Für mich sind „C2C“ und seine Macher jedenfalls derzeit die globale Referenz für neue, spannende Themen. Gut, im Vergleich mit ihnen sind unsere typischenNEXUS-Artikel immer noch einen Tick tiefschürfender. Doch wenn ich demnächst das Medium wechseln wollte, dann hätte ich bereits mein neues Leitbild gefunden …
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