Chinesische Forscher entwickeln revolutionäre Brennstoffzelle

DrohneBrennstoffzelleChinesischen Forschern ist es gelungen, eine Methanol-Brennstoffzelle zu bauen, die eine etwa 15 Kilogramm schwere Drohne bis zu zwölf Stunden lang in der Luft halten kann – aktuell erhältliche zivile Profimodelle müssen ihre Lithiumakkus etwa alle 30 Minuten aufladen. Entwickelt wurde die Brennstoffzelle im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes des Drohnenproduzenten Feye UAV Technology und des Dalian Institute of Chemical Physics der chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Die Drohne mit dem Namen FY-36 unternahm den Jungfernflug im November 2019 unter denkbar widrigen Bedingungen: mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und starken Scherwinden. „Ob die Drohne unter diesen Bedingungen abheben würde, war fraglich“, so Zhang Wenyu, Geschäftsführer der Feye UAV Technology. Mittlerweile hat die FY-36 mehr als 15 Flüge absolviert und damit die Praxistauglichkeit ihres Antriebssystems bewiesen.

Methanol-Brennstoffzellen funktionieren im Grunde simpel: Das Me­thanol wird in der Zelle in Kohlendioxid und Wasser aufgespalten, die dabei frei werdende Energie treibt einen Motor an. Theoretisch kann Methanol auf diese Weise etwa das 70-Fache der Energie eines herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus speichern.

Bis zur Entwicklung einer praxistauglichen Anwendung dieser Technologie sollten jedoch mehrere Jahrzehnte vergehen. Neben Temperaturschwankungen, die den Durchfluss des Methanols beeinflussen, war auch die Umwandlung der chemischen in elektrische Energie ein Problem. „Natürlich müssen wir noch weitere Daten sammeln“, meint Zhang, „doch die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.“

Mit einer Methanol-Brennstoffzelle, die eine derart lange Verweildauer in der Luft ermöglicht, könnten die Chinesen ihre Weltmarktführerschaft bei zivilen Drohnen weiter ausbauen. Lediglich das deutsche Unternehmen Lange Research Aircraft forscht derzeit an einer methanolgetriebenen Drohne; diese hat den Boden bis dato jedoch noch nicht verlassen.

Quelle: South China Morning Post, 20.12.19,
https://bit.ly/307O4B1

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