Angeblich sollen tausende Augenzeugen das mehrere Minuten lange Spektakel beobachtet haben; zudem existiert im Netz ein kurzes Video der Sichtung. Auch in der Stadt Jiangxi in der angrenzenden gleichnamigen Provinz sei die fliegende Stadt angeblich aufgetaucht.
Was zunächst spektakulär klingt, stimmt beim näheren Betrachten skeptisch: Nur ein einziges verwackeltes Video von wenigen Sekunden verliert an Beweiskraft, wenn man bedenkt, dass beide Städte zusammengenommen knapp 50 Millionen Einwohner haben. Im Zeitalter von Smartphones und Tablets ist es kaum vorstellbar, dass auch zwei Monate nach der geheimnisvollen Erscheinung keine weiteren Fotos oder Videos aufgetaucht sind.
Auch die diversen ins Feld geführten Erklärungen wollen nicht recht befriedigen: Die etablierte Presse hat sich auf ein Fata-Morgana-Phänomen eingeschossen – ein mögliches, aber unwahrscheinliches Szenario –, während jenseits des Tellerrands von Project-Blue-Beam-Testläufen die Rede ist, von Paralleluniversen, außerirdischen Besuchern oder durch den CERN-Teilchenbeschleunigter verursachten Raum-Zeit-Rissen.
Die wahrscheinlichste Variante wird indes verhaltener diskutiert: Dass es sich weniger um eine Fata als vielmehr eine Foto Morgana handeln könnte. Für einen ausgebildeten Grafikdesigner ist es kein Kunststück, ein Video wie das der fliegenden Stadt zu realisieren. So könnte die Meldung etwa Teil einer viralen Marketingkampagne für einen künftigen Sciencefictionfilm sein, wie einige Kommentatoren mutmaßen.
Ob es sich bei der fliegenden Stadt um ein reales Phänomen handelt oder ein sprichwörtliches Wolkenkuckucksheim, bleibt offen. Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass ein solches Phänomen an Chinas Himmeln beobachtet wurde: Bereits 2011 machten Berichte einer ähnlichen Sichtung über dem Xin’an-Fluss im ostchinesischen Huansha die Runde.
Quellen: Express.co.uk, 27.10.2015, http://bit.ly/GN-CCity; SEFD Science, 22.10.2015, https://youtu.be/nOkurr8yfGI
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