Auffällig zufällig ist jedoch, dass es nur wenige Wochen vor Beginn des jeweiligen Konflikts Treffen zwischen dem Vorsitzenden der KPC, Xi Jinping, und politischen Oberhäuptern der betroffenen Regionen gab. Anfang Februar 2022 beispielsweise gab es ein Treffen zwischen Xi und Putin, 20 Tage bevor dieser in der Ukraine einmarschierte. Im Sommer 2023 traf der oberste Führer Chinas mit Palästinenserpräsident Abbas und dem iranischen Präsidenten Raisi zusammen. Im September 2023 gab es ein Treffen mit dem syrischen Machthaber Assad – alle drei Staaten zählen zu den Unterstützern der Hamas.
Alles Zufall – oder steckt hinter dem Aufflammen der Kriege, in die neben den europäischen Staaten auch stets die USA verwickelt sind, ein ausgeklügelter Plan Chinas, der auf den Auswertungen der Kriegsverläufe im Zweiten Weltkrieg beruht? Dem zufolge sei die USA überfordert, je mehr externen Feinden sie sich gegenübersähe: Schon zwei würden für internes Chaos und Machtkämpfe sorgen; drei oder noch besser vier externe Feinde seien erst recht ein Problem.
Freilich mischt die asiatische Großmacht nicht offiziell in den bestehenden Konflikten mit. Doch China ist ein Verbündeter Russlands und hat auch mit mehreren Staaten im Nahen Osten, allen voran dem Iran, langfristige politische Abkommen geschlossen. Der Bau der Neuen Seidenstraße ist ein weiterer strategischer Baustein auf dem Weg zur Weltherrschaft – denn nichts Geringeres beansprucht Chinas oberster Führer für sein Land.
Neben milliardenschweren Wirtschafts- und Finanzhilfen stellt der asiatische Staat aber auch Waffen oder zumindest deren Technologie für seine Verbündeten bereit. Russland zum Beispiel wurde direkt mit Waffen und Munition für den Ukrainekonflikt beliefert. Im Falle der Terrororganisation Hamas ist das weniger offensichtlich. Bekannt ist jedoch, dass der Iran, dessen Bündnispartner China ist, seit Jahren Millionen Dollar in den Aufbau der palästinensischen Terrormilizen steckt. Nach dem Angriff im Oktober 2023 dankte eine dieser Milizen sogar öffentlich dem Iran für „Waffen, Geld und andere Ausrüstungsgegenstände“.
Zudem wurden bei diesem ersten Angriff nicht die üblichen Raketen der Hamas benutzt, sondern weitaus leistungsstärkere Waffen, etwa syrische Raketen nach dem Design der chinesischen Weishi-2-Raketenwerfersysteme. Auch der Einsatz von Gleitschirmen und Drohnen deutet darauf hin, dass der Angriff außerhalb des Gazastreifens geplant und vorbereitet worden war – ein weiterer Hinweis auf eine Verbindung zu einem chinesischen Masterplan, von dem auch Russland profitiert, werden doch dadurch amerikanische Ressourcen an anderen Schauplätzen als der Ukraine benötigt.
China-Experten spekulieren, der Angriff der Hamas auf Israel könnte eine Art Modell für einen Einmarsch Chinas auf Taiwan gewesen sein. Die Führung des Landes sieht die abtrünnige Insel im Gelben Meer seit jeher als Teil der Volksrepublik und drohte den USA in der Vergangenheit bereits damit, die Einmischung in Taiwan mit einer Einmischung in Israel zu quittieren – der nächste Hinweis auf die unsichtbare Hand Pekings?
Ein vierter möglicher Schauplatz ist Korea. Die Beziehungen der USA zu Nordkorea sind unter Biden merklich abgekühlt, wohingegen das russisch-nordkoreanische Verhältnis besser zu sein scheint denn je. Bei einem Besuch von Kim Jong-un in Russland bekräftigte dieser den Willen zur Zusammenarbeit. Und während das Kim-Regime Waffenlieferungen an Russland offiziell abstreitet, bestätigen die Russen eine „militärisch-technische Kooperation“. Ihren Anfang nahm die neu gestärkte Zusammenarbeit während des Seidenstraßengipfels in Peking 2023, zu dem Putin als auch Kim Jong-un geladen waren.
Ob China im Hintergrund tatsächlich mit dem Feuer spielt, ist schwer zu beweisen – die Hinweise auf ein strategisches Vorgehen der KPC in dieser Hinsicht sollte man jedoch nicht ignorieren.
Quelle: Epoch Times, 18., 20. & 26.10.2023, t1p.de/1kvji
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