Der Amerikaner Wannall war um 1955 beim Militär und auf Hawaii stationiert, als ihm erste Ufo-Sichtungen gelangen und er dann sogar persönliche Kontakte mit deren Insassen hatte. Dadurch veränderte sich sein gesamtes (Innen-)Leben: Er befasste sich mit Esoterik, erhielt von seinem außer-/innerirdischen Mentor namens Ashtar (das kommt uns doch bekannt vor …) Kenntnisse über Reinkarnation, Lichtwesen, andere Dimensionen und Seinsformen, wurde in seinem Astralkörper zu anderen Planeten und in andere Welten gebracht. Gleichzeitig berichtet der Autor aber auch darüber, dass er monatelang in Nervenheilanstalten war und dort unter anderem Elektroschockbehandlungen erhielt … Man mag darüber denken, was man will; jedenfalls ist Willard J. Wannalls Geschichte die einer Erleuchtung, bei der ihm viele Erkenntnisse zuteilwurden und er zum Eingeweihten wurde, ob dies nun nur in seinem Geiste passierte oder in der (ohnehin überschätzten) Wirklichkeit.
Im zweiten Buchteil schöpft dann wieder van Helsing aus dem Vollen – obwohl Wannall eigentlich nie von blonden, blauäugigen Besuchern berichtet hat, sondern von einem Wesen mit sandfarbenem Haar. Ist ja auch völlig egal, weil: Vril-Flugscheiben. BAM! Unterirdische Höhlenlabyrinthe, die die ganze Welt durchziehen. BAM! Eingänge in die Hohlwelt. BAM! Innerirdische. BAM! Und so geht es weiter, bis zu einem Schluss, der das Ganze dann irgendwie doch vereint und im Leser das Gefühl hinterlässt, dass er gerade einen intergalaktischen, innerirdischen Phantastik-Thriller konsumiert hat, bei dem er vielleicht sogar was gelernt hat.
Das Schöne an diesem und anderen Werken van Helsings: Im Gegensatz zu vielen moderneren Vertretern der Szene versucht er nicht, „Nordics“ mit unzähligen Zitaten und Fußnoten (die sich bei den erwähnten Werken meist eh nur auf einschlägige Websites beziehen) als wissenschaftliches Sachbuch zu tarnen, sondern erzählt einfach aus seinem gigantischen Repertoire drauflos. Das macht das vorliegende Buch nicht nur zum Großteil spannend, sondern seinen Verfasser bzw.Übersetzer auch zu einer Art Nicolas Cage der Verschwörungsliteratur. Wer das Spätwerk des exzentrischen Hollywood-Stars kennt und schätzt, wird wissen, was damit gemeint ist.
Vollmacht der Seele
Johann Siegfried Mohr
Praxis Neue Medizin Verlag
252 Seiten
ISBN: 978-3-942689-33-5
€ 27,–
In „Vollmacht der Seele“ unternimmt der Autor Johann Siegfried Mohr eine Annäherung zwischen der Neuen Medizin nach Hamer und der Lehre Bruno Grönings, die weit mehr bewirken wird als nur eine Revolution in der Medizin. Es geht um nichts Geringeres als die „große Umkehr“, von der Bruno Gröning selbst sprach. Das Buch hat es in sich, aber es lohnt sich dranzubleiben. Ich möchte nur einen Themenbereich hervorheben, weil er von großer Bedeutung ist.
Das Aufeinanderzubewegen von der Psyche-Gehirn-Organ-Heilkunde und der Körper-Geist-Seele-Heilung betrifft uns alle und wird keinen, dem die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen am Herzen liegt, unberührt lassen.
Neben einigen Unterschieden in den Begrifflichkeiten arbeitet Mohr vor allem die erstaunlichen Parallelen und Synchronizitäten in Dr. Ryke Geerd Hamers und Bruno Grönings Werk heraus und ebnet so der längst anstehenden Rehabilitierung beider Persönlichkeiten den Weg. Hamer und Gröning haben im Nachkriegsdeutschland unumstößliche, weil nachweisbare Fundamente für eine ganzheitliche Erweiterung des Weltbildes gelegt. Sie ermöglichen uns eine völlig andere, umgedrehte und angstfreie Umgangsform mit dem Leben und dem Phänomen Krankheit/Heilung, die uns Menschen eine veritable Renaissance bescheren wird. „Aufzuhalten ist es nicht.“
Die eine Annäherung ist eine wissenschaftliche, die andere eine praktische und direkte Umsetzung der Gottverbundenheit jenseits jeglicher Ideologie oder Machtinstitution.
Die wissenschaftliche zeigt, dass die als pathologische Symptome/Entgleisungen der Natur bezeichneten Abläufe eigentlich sinnvolle biologische Sonderprogramme zur Wiederherstellung von Gesundheit sind. Das mutet fremd an in einer von Laborversuchen und materialistischem Wissenschaftsglauben geprägten Welt, in der martialische Mittel der Kriegsführung gegen Defektträger eingesetzt werden.
Die Lehre Bruno Grönings wiederum zeigt, dass diese sogenannten Krankheiten daher rühren, dass wir uns individuell wie kollektiv von der Gottverbundenheit abgekehrt haben.
Mohr arbeitet es mit einem Sinnbild schön heraus: Wenn ein Messer nicht mehr zum Arbeiten oder Brotschneiden verwendet wird, sondern um ein Lebewesen bewusst zu verletzen, kann dies sehr wohl als „böse“ angesehen werden. Es wird klar, dass auch Gröning dies nicht dualistisch meinte, sondern im Sinne einer Abkehr von der natürlichen Ordnung. Das wiederum unterstreicht die Synergie zwischen den fünf biologischen Naturgesetzen und der Lehre Bruno Grönings. Beide Wege zeigen, dass das, was man als böse bezeichnet, nicht absolut ist, sondern relativ.
Bruno Gröning sagt: „Das Böse ist mächtig, Gott ist allmächtig.“ Und in der Neuen Medizin zeigt Hamer auf, dass es dieses moralisch „Böse“ in Mutter Natur nicht gibt – nur infolge der Abkehr vom Natürlichen. Das beantwortet die Natur mit den sinnvollen biologischen Sonderprogrammen – zuständig für die Wiederherstellung der Ordnung –, die aber bisher als „böse“ Krankheiten/Defektträger missverstanden wurden. Diese Besonderheit wird mit Sicherheit das Objekt späterer Publikationen werden.
Mohr analysiert die für einen wissenschaftlich denkenden Menschen womöglich vereinfacht klingenden Worte Bruno Grönings und geht so weit, den Klang der von Gröning gewählten Worte an sich als heilsam zu erkennen. Gröning setzte bewusst auf eine einfache Sprache, deren Kraft dadurch nur noch spürbarer wurde und bis heute wirkt. Andere, native Kulturen, die wir auch für ihre Naturverbundenheit schätzen, verwenden ebenfalls Wortbilder, die der Sprache Grönings entsprechen.
„Liebe das Leben, Gott. Gott ist überall.“
Bruno Gröning
Indem Mohr, ein Kenner der Neuen Medizin nach Hamer, die Lehre Bruno Grönings erschließt, dient sein Buch als Hinführung zu beiden Lehren.
Gröning betonte immer wieder, dass der von ihm als Heilstrom bezeichnete natürliche Lebensstrom innerhalb der Naturgesetze sei und die Heilungen auf geistigem Wege keine Wunder, sondern eigentlich „Selbstverständlichkeiten“ seien. Jeder kann den Heilstrom leben, aufnehmen und weitergeben. Es geht um unseren freien Willen, unseren Glauben und unser Vertrauen.
Zigtausende, meist konventionell austherapierte Menschen erfahren bis heute Hilfe und Heilung – allein diese schulmedizinisch überprüfte Tatsache sollte Anlass zu einer weiteren und ausführlicheren Erforschung des von Gröning vermittelten Heilstroms geben.
Indem er Patienten sein Lied „Mein Studentenmädchen“ vorspielte, konnte Hamer überraschende Heilverläufe beobachten, die mit Grönings Heilstrom mehr gemeinsam haben, als man auf Anhieb vermuten würde. Er bezeichnete diese späte Erkenntnis als das „zweite Standbein“ seiner Heilkunde. Auch hat er seine Entdeckungen der fünf biologischen Naturgesetze als Geschenk Gottes bezeichnet und viele nannten die resultierende Lehrela medicina sagrada– heilige Medizin.
„Warum sollen oder dürfen wir dieses sinnvolle Zusammenspiel der Natur, des ganzen belebten Kosmos nicht etwas Göttliches nennen?“
Dr. Ryke Geerd Hamer
Bruno Gröning hob stets hervor, dass er nicht als Heiler gekommen sei, sondern, um die Menschen zurück zu Gott zu führen. Die Heilungen erfolgen, weil er als Transformator und Vermittler die göttliche Kraft an jeden Menschen weitergebe, wie er sie gerade benötige. Er interessierte sich auch nicht für die Gebrechen der hilfesuchenden Menschen, sondern nur für die Gesundheit des Menschen an sich, die mit der Gottverbundenheit gleichzusetzen ist.
Jeder Mensch hat Zugang zu dieser lebensbejahenden Gottverbindung – man könnte auch sagen: der Natur, dem Leben an sich. Die Voraussetzung ist, sich dafür zu öffnen. Missbrauch ist somit ausgeschlossen, da mit dieser Haltung eine Spaltung verunmöglicht wird.
Da die Menschen über die Jahrtausende auf Abwege geraten sind, rief Bruno Gröning zur „großen Umkehr“ auf. Im Fluss zu sein mit dem Leben, mit Gott, heilt. Es ist keine Heilung von Krankheiten, sondern von der Abkehr von Gott, verursacht durch die „Zivilisations-Schrott-Gesellschaft“ (Dr. Hamer). Durch Aufgabe der Spaltung und die Aufnahme des Lebens, des heilenden Stroms, entsteht Gesundheit.
Bemerkenswert ist die Buchpassage, in der Mohr das Phänomen der „Regelungen“ unter den Gesichtspunkten der Neuen Medizin unter die Lupe nimmt. Regelungen bedeutet in diesem Kontext Reinigung und Ordnung durch die Aufnahme des Heilstroms. Sie können demnach die „vagotone Wiederherstellungsphase“ an sich darstellen oder speziellere Aspekte dieser, etwa die „epileptoide Krise“, also den Peak, der anzeigt, dass die Phase der Reparatur eingesetzt hat.
Gerade dieser Abschnitt könnte für die vielen Heilberufler und Ärzte, die sich mit der Lehre Bruno Grönings befassen, von großem Interesse sein, da man mit dem Blickwinkel der Neuen Medizin die Regelungen noch besser begleiten kann und mit dem „Kompass der biologischen Sonderprogramme gute Orientierung des zum Erleben gekommenen Heilstroms“ bekommt.
Gröning sagte bereits in den 1950er-Jahren, dass alle Krankheiten aus seelischen Ursachen entstehen, was Hamer 30 Jahre später biologisch mit seinen Psyche-Gehirn-Organ-Tabellen bestätigte. In einer Kombination aus Gröning und Hamer formuliert: Wegen des Mangels an geistiger Energie (Gottverbundenheit, göttlichem Bewusstsein) entstehen Sorgen, Ängste, Kummer – und das wiederum ist ein gutes Milieu für Konflikte, die meist erst in ihrer Lösung Symptome erzeugen, die wir bisher Krankheiten nannten. Daraus ist ersichtlich, dass wir Empfänger/Sender von Bewusstsein/Gedanken sind, die in unserem Körper verstofflicht werden.
Das komplexeste Thema der Neuen Medizin sind die „Konstellationen“. Hier ist es Mohr gelungen, über das gesamte Buch hinweg herauszuarbeiten, dass der sogenannte Übersinn, der dem Menschen in großer Not durch Mutter Natur zusätzliche feinstoffliche Fähigkeiten verleiht, um eine Situation zu meistern, auch göttlichen, also natürlichen Ursprungs ist und demnach nicht als Verrücktheit abgetan gehört.
Insgesamt kann man resümieren, dass es die Beobachtungsmethode der fünf biologischen Naturgesetze erlaubt nachzuvollziehen, wie das (göttliche) Bewusstsein in unserer Physiologie wirkt. Beide Methoden gestatten uns, das Leben angstfrei anzunehmen und alle Symptome als Zeichen zu lesen, um uns wieder auf unsere wahre Natur zu besinnen. In meinen Augen ergänzen sie sich perfekt für das Dasein hier auf Erden, schwingend zwischen Geist und Materie, Herz und Verstand.
Die Entdeckungen Hamers im Sinne einer „Urmedizin, die es schon immer gab, die aber bis dato noch nicht wissenschaftlich beweisbar war“, auf der einen Seite und die Lehre Bruno Grönings als eine natürliche, institutionsfreie und überkonfessionelle Art, Gottverbundenheit zu leben, auf der anderen Seite geben sich die Hand für eine natürliche Ordnung des menschlichen Weltbilds, das um die Multidimensionalität erweitert ist.
Auch persönlich helfen mir beide Heilkunden sehr, mein Leben zu be- und ergreifen und in die hier beschriebene Gesundheit zu kommen. Ich fühle, dass hier ein Grundstein gelegt wird für eine Medizin der Zukunft. Deshalb bin ich glücklich, dass nun in Austausch kommt, was guttut, hilft und heilt. Danke, lieber Johann Siegfried Mohr. Es gibt noch viel zu tun – tun wir es!
„Willst Du Göttliches erleben, so musst Du danach streben!“
Bruno Gröning
Rezensenten
ak – Angelika Katterbach
fp - Fynn Peter
hjo – Hans-Jürgen Ott
ph – Peter Hiess
Isabelle Krötsch
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