Bilderberger in Rottach-Egern

Wenn Präsidenten, Premierminister, Banker und Generäle sich bei der jährlichen Bilderberg-Konferenz hinter verschlossenen Türen mit dem europäischen Adel treffen, verhandeln sie über Börsen und Kriegsgeschäfte, ohne der Öffentlichkeit Rechenschaft ablegen zu müssen.

Russische vs. amerikanische Außenpolitik

Eine Diskussion über politische Taktiken begann, als ein europäischer Experte in Sachen internationale Beziehungen darauf hinwies, dass Russland entschlossen sei, in den nächsten Jahren seine Position zu festigen und die Bush-Regierung in Bezug auf außenpolitische Ziele in zunehmendem Maße herausfordern werde.

Jemand fragte freimütig, ob die Welt heute sicherer sei als 2001, und ob sie in vier Jahren noch sicherer sein werde. Ein Niederländer antwortete, dass es wenig Zweifel gebe, dass die Macht des internationalen Terrorismus durch das plumpe Vorgehen der US-Regierung im Nahen Osten deutlich gestärkt worden sei. Ein Däne fragte sich, was aus dem US-Versprechen geworden sei, im Irak zurückhaltender vorzugehen – wobei er sich auf das ungeschickte Vorgehen der amerikanischen Truppen bei der Belagerung von Fallujah bezog, was dafür sorgte, dass eine Mehrheit der moderaten arabischen Staaten auf Distanz ging. Außerdem, so betonte der Niederländer, habe sich der Terrorismus nicht auf den Schauplatz Irak beschränkt, sondern sich in Asien, Afrika und einem Großteil des Nahen Ostens ausgebreitet.
Eine blonde Frau, vermutlich Thérèse Delpech, Leiterin des Bereichs strategische Angelegenheiten der französischen Atomenergiebehörde, sagte, dass Alleingänge der USA lediglich bewirkten, dass befreundete Nationen sich zurückzögen und die Gegner ermutigt würden. „Die USA sind nicht allmächtig. Sie müssen ihr Vorgehen mit anderen Großmächten absprechen, um ihre Ziele zu erreichen.“
Ein Ölexperte aus Großbritannien, wahrscheinlich Sir John Kerr von Royal Dutch/ Shell, kam auf die Ölpipeline von Sibirien nach Nordchina zu sprechen. Die Bilderberger rätselten über die mittelfristigen Folgen dieses Geschäfts. Ein amerikanischer Investmentbanker fragte, wie viel Öl denn durch diese Pipeline fließen solle. Ein weiteres Mitglied des Ölkartells bot 65-80 Millionen Tonnen als Schätzung an. 
Indiens Raketentests

Bei den Cocktails an der Bar am Samstagabend, wurde der Neokonservative Richard Perle im Gespräch mit anderen Bilderbergern gesehen, unter anderem Philippe Camus, Vorstandvorsitzender der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), Donald Graham von der Washington Post und General James L. Jones. Dabei ging es um den bevorstehenden Test der indischen Agni 3 Mittelstreckenrakete, die in der Lage ist, nukleare Sprengköpfe zu tragen. General Jones meinte, dass eine solche Waffe Indiens Möglichkeiten stark erweitern werde, weil, so der Vier-Sterne-General, Indiens strategische Abschreckungsmittel in der Lage sein würden, bis weit ins benachbarte China hineinzugelangen. Genau das sagte auch Dr. M. Natarajan, Leiter der angesehenen Forschungs- und Entwicklungsorganisation DRDO, zwei Wochen später am 17. Mai in Neu-Delhi.

Die Wahlen in Deutschland 2005

Die Bilderberger sprachen auch darüber, wie man das „langweilige“ Image von Angela Merkel, Deutschlands „zukünftiger Staatschefin“ noch vor den Wahlen am 18. September entstauben könne.
Ein kleiner, dicker Mann meinte, um möglichst viele Deutsche dazu zu bringen, Merkel als Kanzlerin zu akzeptieren, sei es wichtig, den Begriff „Familie“ neu zu definieren. Deutsche Bilderberger, die sich gut mit der kollektiven Psyche im konservativen Bayern auskennen, glaubten, dass Merkel, geschieden und mit einem Doktortitel in Physik, nicht genug Zuverlässigkeit ausstrahle, um in dieser standhaft konservativen Region Deutschlands genügend Stimmen zu erhalten. Personen zufolge, die die Diskussion mithörten, sollte daher in der Kampagne „eher die Bedeutung von Familie als die von Ehe als Institution betont werden“.

Dass die Bilderberger Schröder loswerden wollen und jemand Neues vorziehen, könnte bedeuten, dass nach drei Jahren Auseinandersetzung zwischen den amerikanischen und den europäischen Mitgliedern der Gruppe, bei der es um den Krieg im Irak ging, jetzt eine neu entwickelte, einheitlichere Richtung eingeschlagen wird. Schröder war gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Jaques Chirac einer der lautstarksten Kritiker der US-Intervention im Irak geewesen.

Sowohl der linke Kandidat Schröder als auch die Vertreterin der Rechten, Merkel werden von den Bilderbergern unterstützt. Seit Gründung der Gruppe 1954 war es ihre Strategie, im Rennen immer auf beide Pferde zu setzen.

Nur zur Erinnerung, jeder US-Präsident gehörte zur Bilderberg-Gruppe oder der Schwesterorganisation, dem Council on Foreign Relations. Obwohl Bush das Treffen in Rottach-Egern nicht persönlich besuchte, war die US-Regierung durch William Luti, Richard Perle, Dennis Ross und Allan Hubbard gut vertreten.
Ziel: die Weltregierung

Die Geschichte lehrt durch Analogie, nicht durch Gleichartigkeit. Historische Erfahrung gewinnt man nicht, indem man in der Gegenwart verbleibt und zurückblickt, sondern indem man in die Vergangenheit zurückgeht und von dort mit einem erweiterten und intensiveren Bewusstsein bezüglich der Einschränkungen des früheren Blickwinkels in die Gegenwart zurückkehrt.

Wenn Demokratie die Regierungsform der Menschheit ist, dann sind geheime Regierungspläne und zwielichtige, die Machtverteilung aushandelnde Cliquen, die selbstsüchtige Gerissenheit repräsentieren, nicht damit in Einklang zu bringen. Das ganze System verborgener Einflussnahme und geheimer Operationen ist dem Konzept der Demokratie fremd und muss mit fester Entschlossenheit bekämpft werden.

Mit Hilfe von Lügen und Verschleierungstaktik versuchen die Bilderberger verzweifelt, der Weltbevölkerung gegen ihren Willen eine totalitäre Weltregierung, eine einzige Währung und eine synkretistische Universalreligion aufzudrängen.

Jene von uns, denen die Zukunft der Politik – im eigenen Land und international – am Herzen liegt, können es sich nicht leisten, zu ignorieren, dass die gnadenlose Weltregierung kein Schattendasein mehr führt. Im Gegenteil, sie ist zur stärksten Macht aufgestiegen, die Einfluss auf die Belange der Welt nimmt.

Kommentare

15. November 2010, 12:49 Uhr, permalink

Lars

Unglaublich, wie die Regierung uns verarscht .

Weder hier noch in Amerika ....

Angekommen bei der Demoktatur.

08. September 2014, 00:12 Uhr, permalink

Susanne

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