Bei Milch und Fleisch macht Bio den Unterschied

Ein internationales Forscherteam hat aufzeigen können: Sowohl Biomilch als auch -fleisch sind nahrhafter als ihre Pendants aus der konventionellen Landwirtschaft. Die Ergebnisse gingen aus der bislang größten Studie ihrer Art hervor, die von Wissenschaftlern der britischen Newcastle University geleitet wurde.

Das Team begutachtete insgesamt 263 Studien zur Zusammensetzung von Milch- und Fleischprodukten. Die Auswertung ließ deutliche Unterschiede zwischen der biologischen und der konventionellen Produktion erkennen, besonders im Hinblick auf den Gehalt an Fettsäuren, bestimmten Spurenelementen und Antioxidantien.

Die Wissenschaftler stellten ihre Studie in einem Artikel des British Journal of Nutrition vor. Darin erklärten sie, dass eine Umstellung von konventionellen hin zu biologischen Fleisch- und Milchprodukten dazu beitragen könne, den Bedarf an lebensnotwendigen Fettsäuren in der Ernährung zu decken. So würde der Wechsel eine erhöhte Einnahme von Omega-3-Fettsäuren mit sich bringen, ohne dass mehr Kalorien und unerwünschte gesättigte Fettsäuren aufgenommen würden.

Ein Beispiel: Ein halber Liter Bio-Vollmilch deckt etwa 16 Prozent (39 Milligramm) der empfohlenen Tageszufuhr an langkettigen Omega-3-Fettsäuren; konventionell produzierte Milch hingegen nur etwa 11 Prozent (25 Milligramm).

Zu den weiteren positiv bewerteten Veränderungen im Fettprofil zähle etwa der niedrigere Gehalt an Myristin- und Palmitinsäure in Biofleisch sowie ein vorteilhafteres Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren in Biomilch. Aus den Studienergebnissen geht auch hervor, dass Biomilch mehr fettlösliche Vitamine, mehr Carotinoide und 40 Prozent mehr konjugierte Linolsäure enthält als Nicht-Bio-Milch.

Die verbesserten Fettprofile biologisch produzierter Fleisch- und Milchprodukte sind laut den Studienergebnissen darauf zurückzuführen, dass Tiere auf Biohöfen mehr frisches Gras und weniger Konzentratfutter zu fressen bekommen.

In ihrer systematischen Literaturanalyse berücksichtigten die Autoren der Untersuchung auch kürzlich veröffentlichte Ergebnisse von Mutter-und-Kind-Kohortenstudien. Aus diesen ist ersichtlich, dass der Konsum von Biomilch und Biomilchprodukten das Risiko reduziert, verschiedene Krankheiten zu erleiden.

Leiter der Studie war Professor Carlo Leifert von der Newcastle University. Er erklärte:

„Menschen entscheiden sich aus drei Gründen für biologisch produzierte Milch- und Fleischprodukte: wegen des besseren Tierschutzes, der positiven Auswirkungen biologischer Landwirtschaft auf die Umwelt und wegen der wahrgenommenen Vorteile für die Gesundheit. Doch noch ist viel zu wenig bekannt über die Auswirkungen der Bioproduktion auf die Nährwertqualität von Lebensmitteln, weswegen unsere Studie so dringend nötig war.“

Die Arbeit setzt eine vorangegangene Studie des Forscherteams fort, in der es gemeinsam mit Experten aus sieben Ländern untersucht hatte, wie biologisch und konventionell angebaute Feldpflanzen zusammengesetzt sind. Letztgenannte Studie wurde ebenfalls im British Journal of Nutrition veröffentlicht. Aus ihr geht hervor, dass biologisch angebaute Pflanzen und die aus ihnen gefertigten Lebensmittel bis zu 60 Prozent reicher an den wichtigsten Antioxidantien sind und einen geringeren Anteil des toxischen Metalls Cadmium enthalten als konventionell angebaute Feldpflanzen.

Quelle: MedicalXpress.com, 15.02.2016, http://tinyurl.com/h3rdszb

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