Der halbe Westen diskutierte empört, die Reaktion erfolgte eine Woche später: Die USA, Frankreich und Großbritannien feuerten Raketen auf drei Ziele in Syrien, die angeblich mit einem geheimen Chemiewaffenprogramm in Verbindung stehen sollten.
Der BBC-Reporter und Syrienspezialist Riam Dalati war sechs Monate vor Ort in Duma. Im Zuge seiner Recherchen hat er einen anderen Eindruck von den Geschehnissen am 7. April 2018 gewonnen: Zwar habe es an jenem Tag einen Angriff gegeben – aber sicher nicht so, wie gemeinhin dargelegt, so Dalati. Die Szenen aus dem oben beschriebenen Video seien inszeniert gewesen, mutmaßlich von Rebellen und Weißhelmen, und das könne er beweisen. Eine False-Flag-Aktion mit westlicher Unterstützung? Was genau geschehen sei, wisse niemand. Wahr sei allerdings: „Duma […] war wertvolle Propaganda. Der Angriff hat stattgefunden, aber Sarin kam nicht zum Einsatz […]. Alles um den Angriff herum wurde künstlich aufgebauscht, um den maximalen Effekt zu erzielen.“
Nun interessiert sich besonders der Kreml für Dalatis Beweise und fordert die BBC auf, ihre Ergebnisse mit den russischen Behörden zu teilen. Russland gehört zu den wenigen Staaten, die nicht an das Narrativ eines Giftgasangriffs durch die syrische Luftwaffe glauben.
Untersuchungen in Duma durch die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen scheinen zumindest eine Behauptung Dalatis zu bestätigen: Sarin sei als Waffe eher auszuschließen. Ein Chlorgas gilt als möglicher Kandidat – doch im Abschlussbericht hütet man sich, von Fakten zu sprechen. Dafür wisse man auch nach einem Jahr noch zu wenig.
Quellen: Zerohedge.com, 14.02.19; https://bit.ly/nex82-douma-1; Heise.de, 02.03.19; https://bit.ly/douma; Wikipedia.org, 05.03.19; https://bit.ly/nex82-douma-4
Kommentar schreiben