Ein preisgekrönter Journalist verliebt sich in seine Geistführerin, die durch ein Medium gechannelt wird. Mit ihrer Hilfe will er der Welt beweisen, dass die Reinkarnation real ist – und stößt auf ein Netz aus Lügen. Dann bricht sein Leben in Stücke.
Fast zwei Jahrzehnte sind nun schon seit dem unerwarteten Tod des kanadischen Journalisten und Autors Joe Fisher vergangen. Fisher war für seine Bestseller über Spiritualität und das Paranormale bekannt. Sein wohl bekanntestes Buch war „The Siren Call of Hungry Ghosts“, in dem er sich mit den dunklen Seiten des Channeling befasste. Als Schriftsteller und Forscher sah er seine Lebensaufgabe darin, ein Licht auf das Seltsame und Unerklärliche zu werfen.
Der talentierte, gut aussehende, charmante, athletische und weit gereiste Autor verlieh einem Thema, das man ansonsten nie mit diesem Begriff in Verbindung bringen würde, einen Hauch von Kultiviertheit. Hinter Fishers ansprechendem Äußeren und seiner umgänglichen Persönlichkeit steckte jedoch eine Seele in der Krise. Dass er am 9. Mai 2001 Selbstmord beging, indem er sich von einer Kalksteinklippe am Rand der Elora-Schlucht im kanadischen Ontario stürzte, wirft nach wie vor eine Menge Fragen auf. Spielten die „hungrigen Geister“, die er mit seinen Recherchen erzürnt hatte, tatsächlich – wie er selbst glaubte – eine Rolle bei seinen Schwierigkeiten und seinem Pech?
Dunkle Intrusionen
Die Geschichte von Joe Fisher begann mich zu faszinieren, als mich mit Anfang 20 persönliche Erfahrungen dazu brachten, die Schlaflähmung zu untersuchen – ein merkwürdiges und beunruhigendes Phänomen, bei dem man sich entweder beim Einschlafen oder beim Aufwachen als bewegungsunfähig empfindet. Manchmal verspürt man dabei auch eine Präsenz, die meist bösartiger Natur ist und die man nur als Geist, Dämon, Außerirdischer oder ein anderes übernatürliches Wesen beschreiben kann.
Diese nächtlichen Episoden können äußerst beängstigend und dramatisch sein. Es kommt nicht selten vor, dass man währenddessen auch Schritte und körperlose Stimmen hört, etwas seinen Körper berühren fühlt oder eine schattenhafte Gestalt neben dem Bett sieht. Fast acht Prozent der Bevölkerung haben diese Erfahrung mindestens einmal in ihrem Leben gemacht. Womöglich erklärt dieses Phänomen die seit Urzeiten existierende und schwer einzuordnende Faszination der Menschheit für unsichtbare Kreaturen und Wesen, die uns nachts Angst einjagen.
Meine eigenen Erlebnisse mit der Schlaflähmung hatten mich davon überzeugt, dass dahinter etwas Paranormales steckt – die Schlafforschung alleine kann es nämlich nicht erklären. Aus diesem Grund schrieb ich das Buch „Dark Intrusions“, das 2009 erschien. Das Schreiben erwies sich als kathartische Erfahrung, die mir dabei half, die Angst und Verwirrung zu verarbeiten, die mit häufigen Schlaflähmungserlebnissen einhergehen. Ich versuchte, dahinter eine weiter gefasste Realität zu erkennen und zu verstehen.
Zu behaupten, dass meine spirituelle Weltsicht stark davon beeinflusst ist, dass ich an Schlaflähmung leide, wäre noch milde ausgedrückt. Nur wenige Monate bevor ich mit der Arbeit an meinem Buch begann, wachte ich in den frühen Morgenstunden immer wieder zitternd vor Angst auf. Ich fürchtete mich davor, wieder einzuschlafen, weil ich gerade etwas erlebt hatte, was für mich nichts weniger als eine dämonische Attacke war. Es trat dabei immer wieder dieselbe böse Präsenz in Erscheinung, und das empfand ich als besonders heftig und aufwühlend.
Einmal hatte ich das Gefühl, gewürgt zu werden, und spürte dabei buchstäblich Hände, die sich um meinen Hals legten. Ein anderes Mal fühlte ich, wie das Wesen sich am Fuß meines Bettes platzierte. Da ich den Bann der Lähmung nicht brechen und nicht zu vollem Bewusstsein gelangen konnte, war ich gezwungen, in Angst und Schrecken dazuliegen, während das Bett hin und her zu schaukeln begann, zuerst sanft, dann immer stärker. Am erschreckendsten waren jedoch die wiederholten Versuche, mich zum Besessenen zu machen. Ich verspürte dabei ganz genau, dass das Wesen in meinen Geist und Körper eindringen wollte, und musste mich sehr anstrengen, um dies zu verhindern.
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