Angststörungen

angst„Es beeinträchtigt mich mittlerweile in so vielen Bereichen. Ich muss mir freinehmen und mache mir Sorgen um meinen Job. Ich vermeide den Kontakt mit Menschen und möchte einfach nur zu Hause bleiben. Der einzige Ort, an dem ich mich wirklich sicher fühle, ist in meinem Bett, eingewickelt in eine Decke …“ – Janet, 35, Angestellte

Seit vielen Jahren bekomme ich nun ähnliche Geschichten wie die von Janet zu hören. In letzter Zeit ist ihre Zahl beträchtlich angestiegen und sie stammen heute immer öfter von jungen Menschen, teilweise sogar von Kindern.

Generationsübergreifendes Trauma: die energetisch-genetische Abstammung

Das Phänomen des generationsübergreifenden Traumas erhält zunehmend mehr Aufmerksamkeit. Es ist durchaus möglich, dass ein in unserem Sein gespeichertes Trauma als eine Art energetisches Sicherheitsvermächtnis von einer Generation auf die nächste übergeht. Das neue Feld der Psychohistorie beschäftigt sich mit Gruppenidentität, der Übertragung von Traumata von einer Generation auf die nächste sowie Prozessen kollektiver Trauer und Kreativität.4

Dr. Molly Castelloe, Autorin des Blogs „The Me in We“ [Anm. d. Übers.: Das Ich im Wir] auf PsychologyToday, schreibt:

„Was überwältigend und unaussprechlich ist, wird an unsere Nächsten weitergegeben. Sie (er)tragen, wozu wir nicht imstande sind. Umgekehrt gilt dies genauso.“

Darum geht es auch in dem Buch „Lost in Transmission: Studies of Trauma Across Generations“, herausgegeben von M. Gerard Fromm (2012). Diese Essaysammlung zum Thema Traumaübertragung beruht auf der Idee, dass das‚

„was menschliche Wesen an Erfahrungen nicht aufnehmen können – was extrem traumatisch, unerträglich oder undenkbar war –, aus der sozialen Interaktion entfernt wird. Sehr oft jedoch wird es als emotionale Empfindlichkeit oder diffuser Druck an oder in die nächste Generation übertragen.“

Das Kind spricht aus, was seine Eltern nicht konnten. Es erkennt, wie seine eigenen Erfahrungen künstlich gestaltet wurden, dass es, wenn auch unbewusst, den Auftrag bekam, die Verletzung der Eltern in die Zukunft mitzunehmen. Indem wir uns aus den Trümmern der Traumata unserer Vorfahren erheben, unterstützen wir die Heilung zukünftiger Generationen.“5

Im Laufe der Jahre habe ich selbst einige Beispiele für dieses bemerkenswerte Phänomen gesehen.

Dimitri, ein 35-jähriger Business Analyst, litt unter Stress am Arbeitsplatz und hatte bereits eine längere Auszeit hinter sich. Psychotherapie und Medikamente halfen nicht. Als wir die Ursache seines Zustands untersuchten, erzählte er mir eine Geschichte über seinen Großvater. Dieser lebte im Zweiten Weltkrieg als Säugling in einem Dorf in Osteuropa. Soldaten marschierten durch das Dorf und führten alle Einwohner in die große Wartehalle des Bahnhofs. Mit Ausnahme des Säuglings, der später zu Dimitris Großvater wurde, wurden alle mit Maschinengewehren erschossen. Die Mutter hatte das Baby mit ihrem Körper vor den Kugeln geschützt. Viele Stunden später hörten Passanten auf der Straße das Baby schreien und entdeckten die tragische Szenerie. Dimitris Großvater wurde von diesen freundlichen Menschen aufgenommen. Während er die Geschichte erzählte, weinte Dimitri bitterlich. Damit löste er den tief empfundenen Schmerz zweier Generationen auf, das Trauma seiner tragischen Herkunft, tief verwurzelt in seiner Existenz, ein wichtiger Wendepunkt seiner Heilung.

Ich nenne das heute energetisch-genetische Abstammung. Unsere Eltern vereinen sich und formen uns aus mehr als nur der Mischung aus Sperma, Eizelle und gemeinsamer DNS. Das mag zwar den physischen Zeugungsakt unterstützen, doch unsere energetisch-genetische Abstammung ist die Kombination aus Quantenverschränkung und morphischer Resonanz.

Dr. Rupert Sheldrake präsentierte seine Hypothese von der morphischen Resonanz erstmals in seinem Buch „A New Science of Life“ (1981). Auf seiner Website fasst er zusammen:

„Durch den Vorgang der morphischen Resonanz erben selbstorganisierende Systeme eine Erinnerung von ähnlichen Vorgängersystemen […] Die Hypothese der morphischen Resonanz hat ebenso eine völlige Neuinterpretation der Erinnerungsspeicherung im Gehirn und der biologischen Vererbungslehre zur Folge. Erinnerungen müssen nicht im Einklang mit Einflüssen der Vergangenheit als physische Spuren in den Gehirnen gespeichert sein, die ohnehin eher Fernsehempfängern als Videorekordern gleichen. Und biologische Vererbung muss nicht nur in den Genen oder den epigenetischen Veränderungen dieser codiert sein. Vieles ist abhängig von der morphischen Resonanz vergangener Vertreter der Spezies. Jedes Individuum erbt daher ein kollektives Gedächtnis von den vergangenen Vertretern seiner Art und trägt seinerseits zu diesem kollektiven Gedächtnis bei. Das wiederum beeinflusst andere Mitglieder der Spezies in der Zukunft.“6

Wir wissen anhand der Gesetze der Quantenphysik, dass Quantenverschränkung bedeutet – „was einmal verbunden ist, bleibt verbunden“. Anders gesagt: Quantenpartikel formen Verbindungen, die Zeit und Raum durchdringen. Dieses Phänomen bezeichnete Einstein einst als „geisterhaften Vorgang auf Distanz“.

Wenn wir aber das Trauma unserer Vorfahren gespeichert haben, dann mit Sicherheit auch die energetisch-genetische Lösung: ein seit Generationen erprobtes und in das Energiefeld unseres Familienstammbaums, wo die morphische Resonanz aufgrund der Quantenverschränkung noch höher ist, eingewobenes Sicherheitssystem. Kurz gesagt, eine Angststörung kann als unbewusste Lösung für ein generationsübergreifendes Trauma ererbt werden.

Louise war in den Sechzigern und wollte unbedingt einige lebenslange Blockaden erforschen, die sie davon abgehalten hatten, Entscheidungen zu treffen, und bei ihr ein Gefühl hinterlassen hatten, dass sie „im Leben nicht vorangekommen sei“. Sie hatte festgestellt, dass jede Entscheidung in jedem Bereich ihr Angst machte. Während wir ihre energetisch-genetische Abstammung zurückverfolgten, entdeckten wir auf der väterlichen Seite einige starke Überzeugungen. Vier Generationen von Männern hatten auf Sicherheit entschieden, um auf diese Weise ihre Familien zu beschützen und selbst geschützt zu bleiben. Während wir in einem Verfahren ähnlich der Gestalttherapie gemeinsame Gefühle und Sorgen durchgingen, bemerkten die Männer, dass ihre Überzeugungen in Wahrheit hinderlich für ihre Nachfahren waren. Als wir deren Ängste auflösten und durch Mut ersetzten, stellten sie sich hinter Louise und gaben ihr liebevolle Unterstützung. Als wir uns der mütterlichen Linie zuwandten, entdeckten wir etliche Generationen von Frauen, die sich selbst unsichtbar machten als Möglichkeit, unauffällig und sicher zu bleiben. Auch das wurde aufgelöst, heilende Wellen durch die Generationen geschickt und Louise von ihren Blockaden befreit.

Quantenecho durch Raum und Zeit

Das Glaubenssystem eines Therapeuten ist wichtig für die Genesung eines Klienten. Nehmen wir unsere eigenen Grenzen und Überzeugungen in eine Sitzung mit, können wir oft nicht in die tieferen Schichten vordringen, obwohl diese in der multidimensionalen und metaphysischen Landschaft mitunter ganz nahe sind. Unser wahrer Daseinszustand ist, vereinfacht gesagt, multidimensional. Jeder, der bereits eine Nahtod- oder außerkörperliche Erfahrung hatte oder Zeuge eines paranormalen Phänomens war, wird das bereitwillig bestätigen.

Auf der Jagd nach der Ursache einer Angststörung hörte ich Klienten von Kraft sprechen, die sie von einem alternativen Ich aus einer anderen Realität erhielten. Das passt ausgezeichnet zu vielen Bereichen der Quantenphysik und meiner eigenen Forschung zum Quantenbewusstsein in den letzten Jahren.

Die Berichte mancher Klienten schienen Eindrücke aus früheren Leben zu sein, passend zur Reinkarnationstheorie. Diese Theorie wurde von Ian Stevenson, MD, an der University of Virginia fachkundig untersucht.7 Seit seinem Tod im Jahr 2007 werden seine Forschungen von anderen weitergeführt.

Manchmal entdecken wir auch ein Muster in den über mehrere Leben reichenden Traumata. Nach der Life-Between-Lives®-Methode können diese in einem noch tieferen Trancezustand aufgelöst werden. Dr. Michael Newton entwickelte diese Methode anhand seiner 7.000 Klienten-Fallstudien.8

Ich weiß, dass diese Bewusstseinsschichten das Vorstellungsvermögen der meisten Menschen übersteigen. Doch wir haben im Kampf gegen die Angststörungen einen Punkt erreicht, an dem wir kreativere Lösungen in Betracht ziehen sollten.

Im Endeffekt könnten energetische Erkrankungen wie etwa Angststörungen aus mehreren Schichten bestehen, die unser wahres Selbst widerspiegeln. Wir müssen nur den Mut haben, dem Weg zu folgen, wohin auch immer er uns auf unserer Suche nach der Ursache führt. Dadurch erfahren wir vielleicht auch viel mehr über uns selbst und darüber, wo unser Platz in diesem sich endlos ausbreitenden Universum ist.

Eine Botschaft an alle Menschen mit Angststörung

Ein Gefühl der Sicherheit in einer permanent als unsicher deklarierten Welt zu entwickeln, ist eine der Herausforderungen für an Angststörungen leidende Menschen. Die Berichte in den Massenmedien sind voll von Terrorgefahren, sich möglicherweise weit verbreitenden Seuchen wie Ebola (und davor waren es einige andere) und den Darstellungen der modernen, von Krieg und Verbrechen zerrissenen Welt. Nachrichtensendungen, Fernsehprogramme, Filme und sogar Computerspiele spiegeln diese Themen wider.

Klienten, die mit Angststörungen zu mir kommen, frage ich oft, wie sie zum Ausgleich dieser anderen Kräfte Sinn und Inspiration in ihrem Leben finden. Wenn Sie sich unsicher fühlen, sind Sie den Angstmachern noch stärker ausgeliefert. Wir haben allerdings die Wahl: Wir müssen ihnen nicht zuhören.

Ein Teil von Ihnen versucht, Sie zu beschützen. Dieser Teil existiert seit Langem oder erst kurz; er mag einfach sein oder komplex, soll Ihnen aber immer eine Hilfe sein.

Suchen Sie tiefer und an anderen Orten in Ihrem Inneren nach der Ursache für Ihr Leiden und Sie werden die Antworten finden. Sie müssen nicht den Rest Ihres Lebens mit der zehrenden Energie der Angststörung leben.

Haben Sie Ihre persönliche und individuelle Lösung gefunden, erzählen Sie Ihre Geschichte und helfen Sie anderen. Dadurch verwandelt sich Ihre schwierige Reise in eine Inspirationsquelle für andere und Sie werden den Sinn Ihres Lebens gefunden haben.

Endnoten

  1. „How do active noisecancelling headphones work?“ auf Audio-Technica.com; http://tinyurl.com/jqzhrmq
  2. Lipton, Bruce, PhD: „The Biology of Belief“ (USA: Hay House, 2005), S. 133; dt.: „Intelligente Zellen: Wie Erfahrungen unsere Gene steuern“ (Burgrain: KOHA-Verlag, 2006)
  3. Axness, Marcy, PhD: „Mental Health Begins in the Womb“; http://tinyurl.com/jxl29x8
  4. Psychohistory; https://en.wikipedia.org/wiki/Psychohistory; dt.: https://de.wikipedia.org/wiki/Psychohistorie
  5. Castelloe, Molly, PhD: „How Trauma Is Carried Across Generations“ in The Me In We Blog vom 28.05.2012 auf PsychologyToday.com; http://tinyurl.com/jxzapjx
  6. Sheldrake, Rupert, PhD: „Morphic Resonance“ (Park Street Press, 2009) auf www.sheldrake.org; http://tinyurl.com/nljausp
  7. Stevenson, Ian, MD; https://de.wikipedia.org/wiki/Ian_Stevenson
  8. Newton, Michael, PhD; www.newtoninstitute.org

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