F: Das ist wichtig.
A: Kein Witz. Das ist alles. Wenn man jemanden hat, den man schon in eine gewisse Richtung gelenkt hat, muß man ihn nur mit dem Rest füttern. Man komplettiert ihr Gemälde. Man bestätigt, was sie sowieso schon erwarten. Ich kannte zum Beispiel einen Mann, der eine dieser „verläßlichen Quellen“ für einen großen Reporter in New York war. Ich kannte diese „vertrauenswürdige“ Quelle sehr gut. Ich wußte, daß er ein „Pandemie-Typ“ war.
F: Das bedeutet?
A: Er liebte die Idee einer Pandemie, war völlig versessen danach. Also malte ich ihm ein Bild der Pandemie, die sich AIDS nennt. Ursache: HIV. Ich benutzte die ganze Zeit Worte wie „Plage“ und „latenter Virus“. Der Typ fraß das wie Kuchen. Ich sah, wie sein Verstand ratterte. Der Virus, der sich 10 Jahre lang im Körper versteckt und dann plötzlich aktiviert wird. In Wirklichkeit war das natürlich sein eigenes Bild, aber das wußte er nicht. Also gab ich ihm die Stückchen, die in seinem Bild noch fehlten.
F: Und dann sprach er mit seinem befreundeten Reporter.
A: Genau.
F: Sie haben sich selbst als Künstler bezeichnet.
A: Nein. Ich WAR ein Künstler. Ich ließ in der Tat bestimmte „Welten“ für die Menschen lebendig werden.
F: Sie haben gemalt, und die anderen schauten auf Ihre Bilder mit…
A: Erstaunen. Ehrfurcht. Dankbarkeit. Befriedigung.
F: Das also ist Propaganda?
A: Genau das. Ich verankerte dieses Gemälde, die ‚andere Welt‘ für die Menschen, in die ‚reale Welt‘. Ich verwebte diese beiden. Ich erschuf die Welt, und sie schauten darauf.
F: Sie erschufen die Welt.
A: Nehmen Sie als Beispiel den Planeten Erde. Was ist er in Wirklichkeit? Bäume, Erde, Sand, Ozeane, Luft, Tiere, Flüsse? Schauen Sie sich diese essentiellen Dinge an, und dann denken Sie darüber nach, was die Menschen glauben und annehmen. Sie glauben an viel mehr Dinge als diese essentiellen Dinge, aber SIE DENKEN, DASS SIE AUF DIE WIRKLICHE WELT SCHAUEN. Haben Sie das verstanden? Ich erschaffe die Welt für sie. Das ist Propaganda. Das ist die Kunst der Propaganda.
F: Wie all die Maler, die Fresken an die Wände von Kirchen malten.
A: So ähnlich. Die Menschen sahen die Kosmologie der Kirche – ihre Propaganda – als mit der wirklichen Welt verwoben an. Für einige Leute gab es da keinen Unterschied. Oder nehmen Sie irgendeine dumme Theorie über die mystische Natur bestimmter Symbole und Objekte. Menschen – Künstler – verbringen ihr Leben damit, die Symbole mit „Bedeutung“ zu füllen. Andere Leute kaufen das dann, bringen es in die reale Welt und reden von einer „zusätzlichen Dimension“ der wirklichen Welt. Es ist genau das gleiche wie mit Herrschertiteln. Was zur Hölle bedeutet so ein Titel? Nichts, wenn du nicht einen guten PR-Mann oder eine Gruppe hast, die für dich arbeitet.
F: Im Fall von AIDS …
A: Letztendlich läuft doch alles auf die Tests hinaus. Daran hält sich doch die sogenannte Wissenschaft fest: „Wir haben einen Test. Dieser sagt aus, ob Sie ‚infiziert’ sind oder nicht. Falls Sie es sind, werden Sie krank. Also müssen wir Ihnen Medikamente geben. Diese Medikamente sind giftig, aber was soll‘s – Sie werden eh‘ sterben. Dies ist eine Messung, die über jeden Zweifel erhaben ist.“ Alles fängt doch mit den Tests an. Die Leute sollen glauben, daß die Tests akkurat sind und tatsächlich etwas zu bedeuten haben. Also werden Leute wie ich ins Spiel gebracht. Verkauf es unter allen Umständen. „Zu 99 Prozent korrekt. Funktioniert immer. Jeder sollte getestet werden.“ Denken Sie mal an die Idee eines Tests. Das ist doch ein großes Wort, nicht? Sie machen einen Test. Entweder bestehen Sie ihn, oder Sie fallen durch. Sie bekommen bei einem solchen Test eine bestimmte Punktzahl. Die ist real. Und Sie können nicht sagen, wie hoch Ihre Punkte sind. Das sagt Ihnen jemand anderes, ein Priester im weißen Umhang. Er weiß Bescheid. Sie nicht. Er ist der König der Könige, wenn es zu einem Test kommt.
F: Wir haben darüber schon berichtet, aber um es nochmals zu sagen: Sie verspüren ein Bedauern über Ihre frühere Beschäftigung, jetzt wo Sie in Rente gegangen sind.
A: Natürlich empfinde ich Bedauern. Warum würde ich sonst mit Ihnen sprechen? Warum würde ich wollen, daß die Menschen endlich ihre Augen öffnen angesichts dieser offensichtlichen Tatsachen?
F: Aus Ihren Worten schließe ich, daß Sie Ihre Arbeit in der Art sehen, sagen wir, daß die HIV-Tests um einiges besser gemacht sind als einfach nur Lügen zu erzählen.
A: NATÜRLICH sind sie besser gemacht. Es ist einfach, nur Lügen zu erzählen, aber dann glauben einem die Leute nicht und man fliegt auf. Man muß die Lügen ein wenig herausputzen. Man muß – mit Worten, Gesten und Bildern – die Lüge verkaufen, indem man ein Bild malt. Wie ein Bühnenbildner. Man will die Bühne so ausstatten, daß sie ein bestimmtes Gefühl, einen bestimmten Raum und eine gewisse Dringlichkeit vermittelt. Man will das Publikum mitten ins Spiel hineinziehen. Du willst, daß sie FÜHLEN, wie die „wirkliche Welt“ und die Bühne auf gewichtige Art miteinander verbunden sind. Außer daß man als Propagandist niemals die Lichter angehen läßt. Der Autor wird nie die Kurve kriegen. Die Spieler verlassen nie die Bühne. Man macht mit diesem Spiel immer weiter. Man malt und malt und malt. Und wissen Sie, was passiert, wenn man DAS machst?
F: Was passiert?
A: Möglicherweise wird das Spiel vollkommen in die wirkliche Welt integriert. Es gibt keinen Unterschied mehr.
F: Als Künstler …
A: Als ein Künstler hast du die Welt geschaffen. Du hast sie erfunden. Und die Leute akzeptieren das.
F: Das verlangt Vorstellungskraft, die Welt zu erfinden.
A: Na klar!
F: „Ich schenke dir die Welt. Das längste andauernde Spiel, das je existiert hat. Kauf es.“
A: Ganz genau.
F: Sie fühlten sich …
A: Ich fühlte und wußte, daß ich die Welt, um es so zu sagen, für Millionen Menschen kreierte. Ich habe das natürlich nicht alleine gemacht. Aber ich war ein individueller Künstler der schwarzen Magie.
F: Warum bestehen Sie so auf dieser Aussage?
A: Weil das wirklich tiefgründig ist. Es beinhaltet den Raum.
F: Inwiefern?
A: Wenn ein Maler auf seine Leinwand schaut, sieht er nicht nur eine weiße Oberfläche. Er sieht potentielle Räume. Für einen Laien mag sich das wie ausgemachter Quatsch anhören. Aber wenn ein Maler diese Räume nicht sehen würde …
F: Wäre er nicht in der Lage, diese Illusion im Raum zu erschaffen, eine Illusion, die vom Betrachter angenommen wird.
A: Sehen Sie, Sie sind doch selber ein Maler. Sie verstehen das. Ich habe genau das getan. Ich hatte sowohl Zeitungen als auch das Fernsehen indirekt zur Verfügung. Und ich wußte, auf welche Weise meine „Räume“ in den Medien plaziert werden würden. Ich wußte, wie. Ich kreierte die Welt. Für Otto Normalverbraucher ist das hier ein verrücktes Gespräch. Aber das Resultat meiner Tätigkeit spricht für sich selbst. Ich hatte Erfolg. Ich führte die Leute zu ihrem Glauben. Akzeptiere. Reagiere. Ich wußte, wie meine Bilder ankommen und benutzt werden würden. Ich operierte auf verschiedenen Ebenen. Auf gewisse Weise war das auch übersinnlich. Ich lebte bereits in der Zukunft und sah, wie alles funktionieren würde. Ich war der Produzent. „Hier hast du ein paar Bühnenbilder und ein paar Scheinwerfer. Ich schaffe hier ein vollständiges Drama und du, Max Mustermann, bist dabei. Du siehst mich zwar nicht bei der Arbeit. Aber du willst mich auch nicht sehen. Du willst nur unterhalten werden, verängstigt, erhoben und bewegt. Das kann ich dir geben. Ich erfinde hier und jetzt eine ganze Welt, und du bewegst dich darin und lebst damit.“ DAS ist wahre Propaganda. DAS ist es, worum es geht. Wenn du ein echter Profi bist. Wenn du ein Künstler bist …
Kommentare
11. Oktober 2010, 09:49 Uhr, permalink
Momo
Entweder bin ich blind oder er ist nicht da: Wer ist der Autor dieses Artikels?
12. Oktober 2010, 17:15 Uhr, permalink
NEXUS-Magazin
Uups, der ist uns durchgerutscht - es ist Jon Rappoport ... siehe im rechten Infobalken und hier:
www.nexus-magazin.de/artikel/autor/jon-rappoport
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