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Madjid Abdellaziz hat eine Vision: Einen grünen Streifen des Lebens, quer durch die algerische Sahara. Und wie so oft beginnen große Visionen mit kleinen Schritten, wenig beachteten Erfolgen und unkonventionellen Ideen, die vom herrschenden Dogma allenfalls belächelt werden.
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Schaut man aus zwei, drei Kilometern Höhe auf die Region, könnte man meinen, die Wüste lächelt. Die Konturen des Mundes (manche sehen darin auch ein Auge) werden von einem schmalen Berggrat gebildet, der das Areal dadurch zu einer flachen Schale formt. Noch vor ein paar Jahren war die Wüste hier so braun wie das sie umgebende Land mitten in der algerischen Sahara, ein karger, steiniger, von der Sonne tyrannisierter Flecken. Jim Morrison könnte sich hier die Inspiration für seinen legendären Song „The End“ geholt haben.
Doch mitten in dieser Trostlosigkeit begann 2006 langsam ein grüner Fleck zu entstehen. Beginnend mit kleinen blassen Punkten wurden diese mit jedem Jahr größer, wuchsen zusammen und wurden dunkler und satter. Heute leuchten im Sommer lange Reihen Salatbeete und Kartoffeln, dazwischen strecken Obstbäume ihre noch dünnen Äste Richtung Himmel, an dem gemächlich ein paar Kumuluswolken treiben. Neben den hunderten Apfelbäumen gibt es außerdem Birnen-, Aprikosen-, Feigen-, Zitronen-, Orangen- und Olivenbäume ... insgesamt fast 3.000.
Die wundersame neue Oase heißt „Djanan“. Das ist arabisch und bedeutet so viel wie „Garten“, man kann es auch mit „Paradies“ übersetzen – eine Bezeichnung, die für den gegenwärtigen Zustand aber dann doch zu etwas zu schön zeichnen würde. Unter anderem, weil es neben den Feldern und Beeten kaum mehr gibt als eine Art Scheune ohne Dach und daneben ein 1,50 m hohes Wasserbecken aus Beton. Das jedoch lädt kaum zum Baden ein, denn in der Mitte ragt eine Röhre in den Himmel. Zudem ist es über ein Bündel armdicker metallener Schläuche mit einer Konstruktion verbunden, die an eine Kanone aus den postapokalyptischen Mad-Max-Filmen erinnert.
Das soll Technologie der Zukunft sein?
Madjid Abdellaziz lacht: „Den Cloudbuster brauchen wir nur noch selten, und bald kommt das Dach drauf. Insch’Allah“ – so Gott will.
Der kleine, vollschlanke Algerier mit dem schon etwas ergrauten Schnauzbart ist zwar nicht der Erfinder des Ungetüms, doch hat er es gebaut und wurde mit dessen Hilfe zum Begründer des grünen Wunders in der Wüste.
Eigentlich ist Madjid Abdellaziz Ingenieur für Kältetechnik, hat in Deutschland studiert und lange als Projektant und Projektleiter bei großen Unternehmen gearbeitet. Später kam eine Ausbildung zum Softwarespezialisten hinzu, und wenn ihm 1994 nicht ein zweites Leben geschenkt worden wäre, würde er es vielleicht immer noch tun.
Es war ein Ausflug mit zwei Hubschraubern der algerischen Armee. Ein paar Unternehmer und ihre Angehörigen hatten sich ein Bild vom touristischen Potential der Wüste machen wollen. Der Rückflug stand an und die Gruppe kletterte in den ersten Hubschrauber, in der auch Madjid mitfliegen sollte. Doch der verspätete sich und so startete die Maschine ohne ihn – um kurz darauf ins Trudeln zu geraten und abzustürzen! Fast alle der 15 Insassen starben in den Flammen.
„Allah hat dich verschont, weil die Wüste dich noch braucht“, sagte ein einheimischer Tuareg zu ihm. Madjid Abdellaziz wollte ihm nicht glauben. Noch nicht.
Als er ein paar Jahre später eine Vorlesung von Bernd Senf besucht, erinnert er sich aber an diese Worte. Bernd Senf ist im Hauptberuf Professor an der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht, wo er eigentlich Volkswirtschaft lehrt; an jenem Tag spricht er über ein Thema, das viele seiner Kollegen die Augenbrauen hochziehen lässt: Wilhelm Reich und dessen Lebensenergie-Konzept. Auf den berühmten Freud-Schüler war der „konservative 68er“ Senf durch seine Beschäftigung mit Psychoanalyse und Gesellschaftstheorien gestoßen, und da er als Ökonom kaum von den Verdikten der Naturwissenschaften beeinflusst war, hatte er Reichs umstrittene lebensenergetische Theorien ernst genommen. Bestärkt wurde sein Interesse umso mehr, als er später auf Viktor Schauberger aufmerksam wurde, der etwa zur gleichen Zeit, in den 1930er bis 1950er Jahren, auf ganz anderen Wegen zu ähnlichen Schlüssen gekommen war: „Ihr bewegt falsch“, hatte der seine Erkenntnisse lapidar zusammengefasst. Für den österreichischen Förster und Naturforscher war intuitiv offensichtlich, dass es in der Natur neben den vier sogenannten physikalischen Grundkräften (die ja ohnehin nur Modellkomponenten sind) eine weitere Kraft bzw. ein Wirkprinzip gibt, das aus den naturwissenschaftlichen Beschreibungen wieder aussortiert worden war, weil man meinte, ohne es auszukommen. Reich nannte diese Kraft, die man auch als Energie bezeichnen kann, Orgon, in China heißt sie Chi oder Ki, für die Hindus ist es das Prana, und die Germanen bezeichneten sie als Vril.
Heute ist sie dabei, in den modernen Naturwissenschaften wieder langsam Fuß zu fassen; allerdings spricht man nicht von Orgon oder Prana, sondern nennt das Prinzip Emergenz oder Selbstorganisation.1
Entdeckt hat der visionäre Forscher „sein“ Orgon Ende der 1930er Jahre durch die Beobachtung der Entstehung von Einzellern in einem biologischen Kolloid. Dort zeigte es sich unter dem Mikroskop als Pulsation kleiner Bläschen, die ein bläuliches Licht ausstrahlen. Diese Bläschen, aus denen sich nach seiner Beobachtung durch Zusammenziehung und Verdichtung die Einzeller bilden, stellten für ihn eine Art biologischer Quanten dar. Reich kreierte für sie den schönen Begriff Bione und versuchte, diese in einem Metallkasten einzufangen. Um sicherzugehen, stattete er die Kiste mit einer zweiten Isolierschicht aus organischem Material aus. Das Ganze funktionierte, wenn auch anders als erwartet, denn nicht nur der Kasten mit den Proben zeigte eine Temperaturerhöhung im Innern, sondern auch ein daneben stehender leerer Kasten. Reich brauchte ein Weile, bis er verstand, was vor sich ging: Offensichtlich zogen organische Stoffe diese Energie an, während Metalle sie abhalten oder reflektieren konnten. Aus dieser Erkenntnis entstand bald der legendäre Orgonakkumulator – eine Art Minischrank, in den man sich hineinsetzt, um Energie zu tanken oder zum Beispiel Heilungsprozesse zu beschleunigen.
Diese Energie schien überall zu sein, sogar in Kellerräumen oder bei extrem tiefen Temperaturen, wo Reich ihre Bewegung unter bestimmten Bedingungen immer noch als hitzewellenartiges Flimmern sah. Auch das verstreute Licht und die gelegentlich in der Natur vorkommende statische Elektrizität waren für ihn Aspekte der Orgonenergie. Seiner Beobachtung nach gibt es zudem in der Atmosphäre großräumige Bewegungsrichtungen, die wellen- und wirbelförmig von West nach Ost verlaufen. Das Blau des Himmels war für ihn weniger ein atmosphärischer Effekt, als vielmehr ein Zeichen der Lebensenergie, die den Planeten beseelt.
Um für seine Entdeckung Bestätigung vom naturwissenschaftlichen Establishment zu erhalten, sprach Reich 1941 die damalige Leitfigur an: Albert Einstein. Der empfing ihn auch und beide diskutierten einen halben Tag lang das beobachtete Phänomen der Temperaturerhöhung in den Akkumulatorenkästen. Beim Abschied war man sich einig, dass weitere Forschungen notwendig seien. Doch ein paar Tage später erklärte Einstein, die experimentellen Beobachtungen seien nur ein Effekt von Wärmekonvektion, und lehnte eine Unterstützung ab. Die Lebensenergie war damit ein weiteres Mal durchs Raster des Mainstreams gefallen. Ob Einstein richtig lag oder die Strahlung doch einen eigenständigen energetischen Vorgang darstellt, ist nach wie vor nicht ganz geklärt. Bekannt ist immerhin, dass der Großmeister der Physik auch bei anderen Gelegenheiten keinesfalls der hehre, objektive Wissenschaftler war, als den ihn die Medien bis heute darstellen.
Gegen Einsteins Auffassung und die der etablierten Physik sprechen die Messergebnisse umfangreicher und sorgfältiger Beobachtungen der Temperaturdifferenzen in den Orgonakkumulatoren, die John J. Trettin und andere Mitstreiter seines Orgon-Instituts zwischen 1995 bis 2008 anstellten. Allerdings wurden diese Ergebnisse, die im Widerspruch zum Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik stehen, bisher von anderen Forschern noch nicht bestätigt.
Dass es tatsächlich unentdeckte lebensenergetische Phänomene gibt, zeigte der deutsche Quantenphysiker Fritz-Albert Popp in den 1980er Jahren, indem er erstmals mit einem hochempfindlichen Photomultiplier nachwies, dass lebende Zellen Photonen in den Wellenlängen des sichtbaren Lichts emittieren. Allerdings können diese Biophotonen, wie Popp sie nennt, nicht mit der von Reich beobachteten Strahlung identisch sein, denn die Lichtemission aus den Zellen ist zu schwach für die Rezeptoren des menschlichen Sehapparates. Das schließt natürlich nicht aus, dass es einen Zusammenhang gibt.
Was aber ist dieses bläuliche Licht, das sich auch als Stahlenring um lebende Erythrozyten zeigt? Wie im Fall der merkwürdigen Temperaturerhöhung in den Orgonakkumulatoren hat auch hier die Mainstream-Wissenschaft eine einfache Antwort: ein Lichtbrechungseffekt.
Ungeachtet der Ablehnung forschte Reich weiter. 1944 gelang es ihm, die Orgonenergie durch Hochspannung anzuregen und mit den resultierenden elektrischen Entladungsimpulsen eine 60-Watt-Glühbirne zum Leuchten zu bringen. Orgon und Elektrizität sind also eng miteinander verkoppelt – wie auch Gewitter zeigen, die er als Entladungsvorgänge in einer zu stark durch Orgon aufgeladenen Atmosphäre ansah. Ein gesundes System scheint sich dadurch auszuzeichnen, dass die Energie in ihm frei fließen kann. Ist das nicht der Fall, sammelt sich Orgon an und es kommt zu Erstarrung und Stillstand; Deadly Orgone nannte Reich das, oder kurz DOR. So eine DOR-Atmosphäe zeichnet sich nicht nur durch Stillstand aus, sondern die sich dadurch aufbauende Spannung entlädt sich auch regelmäßig in heftigen energetischen Ausbrüchen in Form von Stürmen und anderen Wetterkapriolen.
Diese Vorstellung lässt sich auch auf das System Mensch übertragen, in dem Reich Krankheiten nun als Störung des Flusses der Lebensenergie ansah – ein Konzept, das auch in vielen asiatischen Traditionen verwendet wird. Wobei in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden sollte, dass sich solche lebensenergetischen Konzepte in der Regel auf Betrachtungs- und Wirkungsebenen beziehen, die messtechnisch kaum oder nur sehr schwer zugänglich sind. Orgon, Prana und Chi sind zwar beobachtbar und auch messbar, doch eben nur indirekt über verschiedene Ausdrucksformen als Temperaturerhöhung oder – seltener – Strahlung. Ihr Fehlen wiederum ruft Symptome hervor, die den verschiedenen Krankheiten entsprechen – beim Menschen genauso wie in der Natur, wo sich Blockaden zunächst als Wachstumsrückgang der Vegetation und Abnahme der Artenvielfalt zeigen. Ist die Blockade so stark, dass die Selbstregulierungskräfte nicht mehr greifen können, setzt sich der Zerfallsprozess fort. Das Ende nennen wir dann entweder Tod oder Wüste.
Mit seiner Sicht, auch die Erde als einen lebendigen, weil von einer universalen Energie durchdrungenen und angetriebenen Organismus zu begreifen, kam Reich der späteren „Gaia-Hypothese“ um gut zwei Jahrzehnte zuvor, mit der der amerikanische Biophysiker James Lovelook Mitte der 1960er Jahre Berühmtheit erlangte.
Eine Schlüsselrolle spielten für Reich dabei Wirbelstrukturen. Während sie im menschlichen Körper eher in feinstofflicher Form als Chakren wirken, treten sie im größeren Maßstab der Erde sicht- und spürbarer auf: in der Atmosphäre zum Beispiel als Tiefdruckwirbel. Jene Wirbel sind als einer von vielen Mechanismen ein Motor des Wettergeschehens und halten damit auf dieser Ebene den lebensenergetischen Fluss innerhalb des Organismus Erde aufrecht. In seinem Buch „Äther, Gott und Teufel – kosmische Überlagerung“ formulierte er seine Thesen:
Am Himmel äußert sich lebendiges Geschehen in Form von Kumulus- und ähnlichen Wolkenformen, die er ebenso als Energieverdichtungen betrachtete, obwohl sie keine Wirbelformen zeigen. Im Gegensatz dazu zeigte sich eine DOR-Atmosphäre tendenziell entweder als undifferenzierte Wolkenschicht oder als gleißender, wolkenloser Himmel.
Gegen beides half ein Gerät, das immer noch den missverständlichen Namen „Cloudbuster“ trägt. Denn anders als der Name suggeriert, werden keine Wolken „geknackt“ oder aufgelöst, sondern nur ein Sog erzeugt, der wieder Bewegung ins erstarrte System bringt. Heute nennen manche Anwender das Gerät deshalb lieber „DOR-Buster“. Wie so oft bei großen Forschern entsprang die Idee dazu einer Mischung aus Zufall, genauer Beobachtung und offenem Verstand. Das Prinzip dahinter ist so simpel wie die Konstruktion: Wasser zieht Orgon an, und damit diese Anziehung stark und gezielt genug ist, muss sie (1) fokussiert werden und (2) das Wasser fließen. Die Fokussierung erfolgt durch Metallröhren, die in die entsprechende Richtung weisen und über Metallschläuche mit dem Wasser verbunden sind. Deshalb ähnelt ein DOR-Buster eher einer mehrläufigen Fliegerabwehrkanone als einem Gerät, das den Fluss des Lebens wieder zum Fließen zu bringen vermag.
Nachdem die ersten Versuche in Reichs Heimatstaat Maine, im Nordosten der USA, erfolgsversprechend verlaufen, wagte er sich nach Arizona in die Wüste. Nach Anfangsproblemen gelang es auch dort, das Deadly Orgone in der Atmosphäre anzuregen und dadurch abzubauen. Ergebnis: Das eigentlich nur zentimeterhohe Präriegras in der Wüste um Tucson war nach ein paar Wochen auf etwa 30 Zentimeter Höhe angewachsen.
Ein paar Jahre später wurden auf Anordnung eines US-amerikanischen Gerichts alle Bücher Wilhelm Reichs verbrannt (!), in denen der Begriff Orgon vorkommt oder die sich darauf beziehen. Außerdem wurde der geniale Forscher wegen Missachtung eines Gerichtsbeschlusses zu zwei Jahren Haft verurteilt. Dort starb er 1957 im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt. Eine Autopsie des Leichnams fand nicht statt.
Reich hat Nachfolger. Nicht nur als Forscher und Vordenker in der Medizin und auf dem Gebiet der Psychotherapie – auch seine „Himmelsakupunktur“, die ja eigentlich auf die Erde zielt, wird fortgesetzt. In Deutschland durch Bernd Senf, in den USA zum Beispiel durch James DeMeo, einen Geographen, der in seiner Dissertationsschrift nachwies, dass die Ablösung der friedlichen matriarchalen Gesellschaften zum Patriarchat vor 5.000 bis 6.000 Jahren in weiten Teilen Afrikas und Asiens wesentlich von der Wüstenbildung in diesen Regionen verursacht war.2 Seine Thesen passen sehr gut zu denen Reichs über den Zusammenhang von regressiven Gesellschaftsformen und dem, was er als Charakterpanzerung bezeichnet. DeMeo ist aber nicht nur Theoretiker. Gestützt auf die Cloudbuster-Technologien beginnt er Anfang der 1990er mit Aktionen in Israel, 1994 folgt ein großes, mehrjähriges Projekt im Nordosten Afrikas, der von einer jahrelangen Dürre geplagt wird. Bernd Senf, der DeMeo damals in Eritrea besuchte, berichtet:
„Während bei unserer Ankunft in Eritrea das Land von einer über 15 Jahre sich verschärfenden Dürre völlig ausgetrocknet war, setzten schon zwei Stunden nach Beginn der Himmels-Akupunktur die ersten Regenfälle ein. [...] Als ich 1997 erneut Eritrea besuchte, war das vorher ausgedörrte Land von saftigen grünen Wiesen und von Getreide- und Gemüsefeldern überzogen, und die vorher ausgetrockneten Flüsse und Seen waren wieder reichlich mit Wasser gefüllt. Außerdem war die vorher stumpf wirkende Atmosphäre und Landschaft aufgeklart und wirkte erfrischend – anstatt wie vorher bedrückend und lähmend.“
Der „Machter” und Initiator Madjid Abdelaziz im Sommer 2009. Die schönen Kumuluswolken über ihm wären ein paar Jahre früher unmöglich gewesen.
Für Madjid Abdellaziz war die Vorlesung Senfs in Berlin gleichzeitig Offenbarung und Aufforderung, denn die klimatischen Verhältnisse in seinem Heimatland Algerien waren nicht viel besser als die in Eritrea. 2003 erwägt die algerische Regierung sogar, Trinkwasser in Tankern zu importieren.
Doch bevor er seinen DOR-Buster in der Sahara gen Himmel richten konnte, sollten noch einige Jahre vergehen. Neben dem anhaltenden Bürgerkrieg war es auch die Idee einer „richtigen“ Wüstenbegrünung, die viel Zeit fraß, denn dafür benötigte er Land. Und für Land braucht man Geld. Und Genehmigungen, und überhaupt ...
Nach vielem Hin und Her war es 2005 endlich so weit; nicht zuletzt auch dank der fordernden Unterstützung seiner Frau Maya, einer in Berlin praktizierenden Ärztin. Die beiden nannten das Land, für das sie das Nutzungsrecht erwerben konnten, Djanan.
Um eine steinig-staubige Einöde, die die Sonne auf 45 Grad aufheizt, in einen Garten zu verwandeln, reicht es allerdings nicht aus, einfach einen DOR- bzw. Cloudbuster aufzustellen und ein paar Bäume zu pflanzen – so viel war Madjid klar. Ganz abgesehen davon, dass es kein fließendes Wasser gibt.
Hier kommt ein zweiter Forscher und Erfinder ins Spiel: Viktor Schauberger, der sich wie Reich durch genaue Beobachtung der Natur auszeichnete. Dem österreichischen Förster hatte es besonders das Wasser angetan, dem er bei seinen Streifzügen als Förster durch die Wälder und Wiesen immer wieder seine Aufmerksamkeit widmet. Insbesondere fiel ihm auf, dass Forellen offensichtlich zu Kunststücken in der Lage sind, die biomechanisch eigentlich gar nicht möglich sein sollten – wie blitzartiges Beschleunigen gegen die Strömung oder Hochsprünge über eigentlich unüberwindliche Stromschnellen. Schaubergers Erkenntnis: Es sind Wirbel, die die Fische dazu befähigen, Wirbel im Wasser und Wirbel in den Kiemen. Sie sind es auch, die dem Wasser – wie der Atmosphäre – Lebendigkeit verleihen. Da Wirbel aber nicht nur im Wasser eine so bedeutsame Rolle spielen, sondern sich überall in der Natur wiederfinden, war der Wirbel für Schauberger eine Art energisches Urprinzip. Davon unabhängig weist aber das Wasser auch sonst ein Menge ungewöhnlicher Eigenschaften auf, die in der Wissenschaft als Anomalien bezeichnet werden. Manche Wissenschaftler haben 40 davon gezählt. Wodurch diese Anomalien entstehen und warum es sie überhaupt gibt, ist weitgehend unklar. Ein Auszug aus der Liste:
Der Cloudbuster mit 10 Röhren; nicht zu sehen ist die Verbindung durch eiserne Schläuche zum Wasserbecken.
Wie bei den Entdeckungen Reichs ranken sich auch um die Forschungen und Erfindungen Schaubergers allerlei Mythen und ungeklärte Fragen. Unstrittig ist, dass er als Dienstverpflichteter in den Jahren des Zweiten Weltkrieges an Flugscheiben arbeitete, die das Wirbelprinzip als Antrieb nutzten. Erste Versuche waren zumindest in dem Sinne erfolgreich, dass die knapp metergroßen Geräte mit enormer Beschleunigung abhoben, wie Augenzeugen berichteten.3 Allerdings konnten sie noch nicht gesteuert werden. Die Weiterentwicklung wurde durch das Kriegsende und den Zusammenbruch Deutschlands verhindert. Nach dem Krieg konzentrierte sich Schauberger auf die Entwicklung von Kleinkraftwerken, die ihre Leistung aus der Selbstbeschleunigung von Wasserwirbeln bezogen. Er starb 1958, nach dem sich US-amerikanische „Investoren“ durch Tricks seiner Forschungergebnisse inklusive der Funktionsmuster bemächtigt hatten.
Für Abdellaziz sind die Erkenntnisse Schaubergers zum Wasser ebenso wichtig wie die Reichs. Doch er holte sich noch einen dritten Vordenker und geistigen Unterstützer ins Boot: Nikola Tesla. Der serbokroatische Amerikaner gilt durch seine Erfindung des Wechselstroms als einer der Begründer der modernen Elektrotechnik.
Eines seiner oft verwendeten Elemente in den Experimenten zur Energiegewinnung und -übertragung war die Flachspule, die man auch als zweidimensionalen Wirbel ansehen kann. Eine passive Flachspule, durch die also kein Strom fließt, kann als Antenne genutzt werden. Aus konventioneller Sicht empfängt sie die normale elektromagnetische Strahlung; aus erweiterter unkonventioneller Sicht koppelt sie aufgrund ihrer Form und des Materials durch Resonanz an andere Energiefelder bzw. an Feldkomponenten des elektromagnetischen Spektrums an, die von den etablierten Modellen nicht beschrieben werden. Ein Beispiel dafür ist der longitudinale Schwingungsanteil der elektromagnetischen Felder (die sogenannten Skalarwelle), der zwar von Maxwell in den erste Fassungen seiner Formeln von 1864 noch berücksichtigt worden war, doch später bei den Modifizierungen und Neufassungen der Maxwell-Gleichungen als bedeutungslos verworfen wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass das ein Fehler war.
Neuere Modelle, die wiederum auf alte aufbauen, identifizieren die Longitudinalwellen der EM-Wellen mit den Neutrinos und betrachten diese als Ringwirbel4 – eine Vorstellung, die auf Lord Kelvin und Hermann von Helmholtz zurückgeht. Da ihr damaliges Wirbelmodell einen mechanischen Äther benötigte, konnte es sich nicht durchsetzen.
Ob und wie die spiralige Flachspule aufgrund ihrer Form mit Wirbelstrukturen auf der Atom- oder sogar Quantenebene wechselwirkt, ist derzeit weitgehend offen – vorstellbar ist es zumindest. Und vorstellbar ist damit auch, dass eine Flachspule dazu beiträgt, die Eigenschaften von Wasser so zu verändern, dass es als „energetisch aufgeladen“ bezeichnet werden kann. Dabei könnte der Effekt sogar größer sein als der bei einer Energetisierung durch mechanische Verwirbelung (oft als „Levitation“ bezeichnet).
In Kombination mit anderen Methoden führt er in Djanan jedenfalls dazu, dass aus dem stehenden Wasser des etwa fünf mal fünf Meter großen Betonbeckens, das Abdellaziz baute, „fließendes“, das heißt lebendiges Wasser wurde.
Eine anderes Erklärungsmodell zur Wasserenergetisierung, das sich zumindest teilweise mit der Schulphysik deckt, besagt, dass die Wasserstoffbrücken im Molekül einen Teil ihrer Bindungsenergie für eine Verbindung nach Außen nutzen. Dadurch entstehen lose und sehr kurzzeitige Bindungen zu den Nachbarmolekülen, eine Art unverbindliches „Händeschütteln“ mit Kollegen sozusagen. Die dadurch entstehenden Strukturen nennt man Cluster. Im Prinzip zerfallen diese Cluster sofort wieder, doch wenn im Wasser gelöste Fremdstoffe zwischen den Molekülen vorhanden sind, sorgen die natürlich beim nächsten Clusteraufbau dafür, dass der gleich oder ähnlich strukturiert ist. In Hinblick auf die Speicherfähigkeit von Information gibt es dazu die Vermutung, dass solche Prägungen auch erhalten bleiben, wenn die im Wasser gelösten Stoffe längst wieder verschwunden sind. Das Modell wird von der Homöopathie gern als Erklärung für die Wirkung hoher Potenzen herangezogen, in denen ja statistisch gesehen keine Moleküle des Wirkstoffes mehr vorhanden sind.
Auf dieser molekularen Ebene bedeutet Energetisierung also, dass entweder die eingeprägten Clustermuster wieder gelöscht werden oder dass Clusterstrukturen erzeugt werden, die dem Wasser besondere Eigenschaften verleihen. Das einfachste Verfahren, alte Prägungen zu löschen, ist die Verwirblung – was die Natur ja laufend tut. Eine andere Möglichkeit sind elektromagnetische Felder im weitesten Sinne (die natürlich auch prägen können), wobei deren Wirkungsweise bisher nur ungenügend verstanden wird.
Neben der Flachspule im Boden des Beckens, von der eine senkrechte Antenne in der Mitte nach oben ragt, gibt es als weitere Elemente vier durch einen metallischen Leiter miteinander verbundene durchlöcherte Stahlröhren in den Ecken des Beckens. Die Aufgabe der gesamten Konstruktion besteht unter anderem darin, auf molekularer Ebene eine Wirbelstruktur zu erzeugen (kein sichtbarer Wirbel also). Dabei spielt es sicher auch eine Rolle, dass Wassermoleküle elektromagnetische Dipole sind, die sich in entsprechenden Feldern dementsprechend ausrichten.
Der Stabilisator auf dem Wasserbecken; der „Kasten” hat keine funktionale Bedeutung, sondern ist konstruktionsbedingt.
Sind alle Komponenten aufeinander abgestimmt, macht dieser unsichtbare Wirbel aus dem gewöhnlichen Wasser in gewisser Hinsicht „superionisiertes“ Wasser, wie Abdellaziz es nennt. Diese Superionisation ist jedoch weder wörtlich zu verstehen, noch hat sie etwas mit dem gleichnamigen angeblichen Wunderwasser des Türken Ayhan Doyuk zu tun, das seit etwa zehn Jahren durch die Esoterik-Szene geistert. Glaubt man den entsprechenden Berichten im Internet, wurde Doyuk mittlerweile auch als Betrüger entlarvt.5
Mit dem „superionisierten“ Wasser nach algerischem Rezept jedenfalls wird das Becken zu einem mächtigen Gegenwirbel, der über die „Röhrenantennen“ für eine bestimmte Zeit mit der DOR-erstarrten Atmosphäre verbunden wird. Die Röhren sind dabei nichts anderes als extrem gekrümmte Parabolspiegel; nur werden keine TV- oder Radio-Signale empfangen, sondern das Deadly Orgone. „Es ist wie beim Menschen, wo man über bestimmte Punkte gestaute Energie ableitet“, erläutert Abdellaziz. Damit das System nach den Anfangserfolgen nicht wieder in den alten Zustand zurückkippt, wurde zusätzlich ein permanent wirkender „Wolkenstabilisator“ eingesetzt, der nach dem gleichen Prinzip wie der Cloudbuster arbeitet, nur zurückhaltender.
Die Kopplung mit den Korrespondenzfeldern in der Atmosphäre erfolgt dann möglicherweise durch stehende Wellen, die sich in den Röhren bilden. Da stehende Wellen Resonanzphänomene sind, spielt auch das Material der Rohre eine Rolle. Stahl (bzw. eigentlich Eisen) soll in dem Fall besser geeignet sein als Kupfer.
Der Wettermacher vergleicht die Funktionsweise seiner Technologie mit der der Pyramiden. Die ägyptische Große Pyramide, da ist er sich sicher, war keinesfalls eine Grabstätte, sondern vielmehr (zumindest auch) eine gigantische Wettermaschine – wofür es ja auch einige Hinweise gibt.6
Dass das ausgezeichnet auch im Kleinen funktioniert, zeigte sich schon eine Stunde nach der ersten probeweisen Inbetriebnahme des DOR-Busters in Djanan am 7. Juli 2005. Nach einer Stunde begann es kühler zu werden, drei Stunden später fielen die ersten Tropfen und ein paar Tage später kam es zu heftigen Gewitterstürmen – immer ein Zeichen dafür, dass sich sehr viel Spannung entlädt.
Am nächsten Tag konnten die Bewohner der etwa zehn Kilometer entfernten Stadt El Haouita erstmals seit vielen Jahren wieder Kumuluswolken am Himmel bewundern.
Heiter verspielte und fraktal geordnete Federwolken zeigen, dass der Energiefluss wieder in Gang gekommen ist.
Da die Technologie so mächtig ist, übt Abdellaziz auch Zurückhaltung, wenn es um technische Details geht. Zwar sind die Möglichkeiten immer noch sehr begrenzt, weil auch der beste DOR-Buster kaum mehr kann, als die Selbstregulationsmechanismen des Systems anzuregen. Doch können andererseits lang andauernde Aktionen ebendieses natürliche Fließgleichgewicht genauso stören. Abdellaziz sieht deshalb die Bemühungen seiner Kollegen von solchen Initiativen wie Orgonise Africa und Orgonise Germany auch eher kritisch. Deren Aktivisten versuchen mit Gerätevariationen das Wetter, elektromagnetische Streufelder (den Elektrosmog) oder die sogenannten Chemtrails zu beeinflussen. Diese sogenannten Orgonitgeneratoren gibt es als Cloudbuster-Version mit und ohne Rohre. Erfunden wurden sie um die Jahrtausendwende von Don Croft, einem Amerikaner, der sich selbst als „Etheric Warrior“ sieht und einen Typ seiner „Generatoren“ demzufolge ebenso martialisch als „heilige Handgranaten“ bezeichnet. Auf der Orgonise-Africa-Website wird Orgonit als „der Stein in Davids Schleuder“ gesehen, „der Goliath wirklich zu Fall bringen konnte“. Orgonit soll nicht nur das Wetter beeinflussen, sondern auch noch den Geist klären sowie den Körper entgiften – was sich durchaus mit den Auffassungen Wilhelm Reichs deckt. Anders als die klassischen Cloudbuster, die von ihren Anwendern gewöhnlich nur wenige Tage und einige Male im Jahr gezielt eingesetzt werden, wirken zumindest die „heiligen Handgranaten“ dauerhaft, weil sie irgendwo eingegraben werden – wenn sie denn tatsächlich wirken. William Thomas, der als einer der Erstaufdecker der umstrittenen Chemtrails gilt, meint aber zumindest in Hinblick auf die Wirkungen gegen die bösen Kondensstreifen: Nein, das tun sie nicht.
Unter anderem ist die Wirkung zweifelhaft, weil sie statt mit lebendigem Wasser mit einem Mix aus Metallspänen und Halbedelsteinen in einem Kunstharzblock „geerdet“ sind. Ob die Wirkung der mit Röhren bestückten Cloudbuster besser ist als die klassische Variante, die Wasser als Anziehungspol nutzt, ist gegenwärtig nicht klar. Zumindest deuten zahlreiche Episodenberichte darauf hin, dass es Wetter- und andere Effekte gibt.7 Da es für ihre Wirkungsweise ebenso wie für die der Reich’schen Cloudbuster bisher bestenfalls Theorieansätze gibt, sollte man sicherheitshalber auf die dauerhafte Installation verzichten, meint Madjid Abdellaziz, inbesondere dann, wenn sie auch noch massenweise undokumentiert vergraben werden.
Anstatt mit menschengemachten Technologien dauerhaft in die Natur einzugreifen, gehe es primär um „Integrale Umweltheilung“, und die „geschieht weder durch künstliche Bewässerung noch durch Wettermanipulationen, sondern dadurch, dass man die Natur sanft und gezielt dazu anregt, das zu tun, was sie ohne Hilfe nicht tun kann – zum Beispiel Wolken bilden“, erklärt er. Echte Heilung geschieht also, indem die natürlichen Kreisläufe wieder in Gang gesetzt werden, zu denen allerdings durchaus auch Wirtschaftskreisläufe gehören dürfen.
Schließlich gehört zum Methodenapparat Integraler Umweltheilung für den deutschen Algerier auch eine alte indische „Technologie“ aus der vedischen Tradition, Homa genannt, oder auch Agnihotra – ein Feuerritual, das bei Sonnenaufgang und -untergang vollzogen wird.[Siehe NEXUS-Ausgaben 8 und 23] Dabei wird, während ein spezielles Mantra rezitiert wird, in einem blumentopfgroßen pyramidenförmigen Kupfergefäß getrockneter Kuhdung zusammen mit Ghee verbrannt, dem Öl geklärter Butter. Anschließend wird die Asche auf dem Feld zerstreut, und da die Menge der Asche kaum eine Handvoll übersteigt, ist leicht einzusehen, dass der Wirkungsmechanismus kein chemisch-physikalischer sein kann, sondern ein feinstofflicher – in moderner Diktion: ein informatorischer, analog dem der Homöopathie also.
Der Rest ist schnell erzählt. Nachdem die ersten Cloudbuster-Operationen erfolgreich waren, wurde mit der Bepflanzung begonnen. Im Januar 2006 erfolgte die nächste Operation, bei der die Temperatur innerhalb von zwei Stunden um fünf Grad fiel und sich bald darauf wieder wohlgeformte Kumuluswolken bildeten. Im September 2006 waren die ersten drei Äpfel reif, im Juli 2007 die ersten Weintrauben. 2008 waren aus 40 Kilo eingepflanzten Kartoffeln etwa zehn Mal so viel geworden.
In der gesamten Region hat sich das Klima so stark verändert, dass in der Wüste wieder wie früher die Kalahari-Trüffel wachsen – ein Ereignis, das es als Nachricht sogar in die deutsche Tagesschau schaffte: „Die blühenden Landschaften, sie kommen – in der Sahara!“, eröffnete der Tagesschau-Moderator den Filmbeitrag – um den visionären Verursacher dann mit keinem Wort zu erwähnen.
Bedeutsamer als die Trüffel sind ohnehin andere Resultate, zum Beispiel, dass Algerien 2009 eine Rekordernte an Getreide eingefahren hat; für 2010 sieht es ähnlich aus. Ob solche Erfolge vom Klimawandel in einem nur einige tausend Quadratkilometer großen Gebiet verursacht worden sind, ist freilich eine offene Frage. Zumindest ein Zusammenhang mit den neu entstandenen Seen und wieder gefüllten Staudämmen in der Region Boughzoul, etwa 300 Kilometer nördlich von Djanan, darf jedoch als sehr wahrscheinlich gelten. Dort soll den Planungen zufolge mit Beteiligung deutscher Unternehmen eine „Zero-Emission-Stadt“ entstehen, doch kam das Projekt bisher auch aufgrund des Wassermangels nur stockend voran. Nun besteht wieder neue Hoffnung.
Hoffnungerweckend ist Djanan jedoch auch, weil Madjid eine weitere Vision hat: die eines grünen Gürtels, der sich von West nach Ost quer durch Afrika zieht. Diese „Welle“, wie er das Projekt nennt, das gegenwärtig kaum mehr ist als ein kühner Gedanke, könnte eine Art Auffangbecken für die Flüchtlinge aus dem Inneren des Kontinents auf dem Weg nach Europa werden. Statt dort wie bisher als illegale und unterbezahlte Hilfsarbeiter von den Brosamen der westlichen Wohlstandsgesellschaften zu darben, könnten sie in den Oasen solch eines Gürtels die Methoden der Integralen Umweltheilung erlernen, um das Wissen anschließend in ihren Heimatregionen umzusetzen.
Noch aber ist es lange nicht so weit. Noch fehlen neben dem Dach auf dem einzigen Gebäude auch die Unterkünfte für weitere Familien in Djanan. Die Felder werden derzeit nur von zwei Familien und einigen Helfern betreut. Perspektivisch soll das Gelände etwa 30 Familien bzw. 150 bis 200 Menschen ernähren. Zum Wohnen ist eine Architektur aus „Earth-Bags“ angedacht, aus Sandsäcken also – eine Bauweise, die wegen der einfachen Handhabung und der niedrigen Kosten besonders bei Entwicklungsprojekten in Afrika stark im Kommen ist. Dabei werden die weltweit verwendeten Getreidesäcke aus Polypropylen mit dem vor Ort vorhandenen Erdmaterial gefüllt und aufeinandergestapelt. Stacheldraht zwischen den Lagen sorgt für Halt und Stabilität. Anschließend werden die Mauern verputzt; Putzträger ist dann meist Maschendraht oder ein anderes Geflecht. Mit etwas Kenntnis und Gefühl für Statik sind der architektonischen Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Ein deutsches Architekturbüro hat mit entsprechenden Entwürfen begonnen. Geplant sind unter anderem auch künstliche Teiche – zum Baden und für die Fischzucht.
Ein erster Schritt, die Vision von vielen grünen Inseln, die sich zu einer grünen Welle quer durch Afrika verbinden, mitzutragen, kann in der Übernahme einer Baumpatenschaft in Djanan bestehen. Natürlich sind auch andere Spenden willkommen.
Bemerkenswerterweise weist der arabische Begriff Djanan auch den Weg, wie Heilung im umfassendsten Sinne des Wortes geschehen kann, ja sogar geschehen muss. Für solch eine umfassende Heilung kann die Schaffung einer Oase zwar ein erster Schritt sein, doch reicht der nicht aus.
Als arabisches Wort leitet sich Djanan vom Sanskrit-Wort Djana ab, das meist einfach mit „Wissen“ übersetzt wird, doch eigentlich eher so etwas wie „höhere Erkenntnis“ meint. Im Deutschen gibt es dafür den aus dem Altgriechischen stammenden Begriff Gnosis, der sich ebenfalls von „Djana“ ableitet. Dieses höhere Wissen ist jedoch kein Wissen, das der Intellekt erlangen kann, sondern die lebendige Erfahrung, dass alles eins ist. In den spirituellen Traditionen des Ostens wird das Selbstrealisation genannt. Es ist der „Raum“, zu dem man jenseits des „Ich“ wird, und aus dessen (Nicht-)Perspektive sich dieses „Ich“ als unwirkliches Konstrukt entlarvt, das wie eine Blockade wirkt. Löst sich diese Blockade, landet man – oft mit einem Lächeln – in Djana(n).
Die Website des Wüstenbegrünungsprojekts „Djanan“ finden Sie unter www.desert-greening.com; unter www.desert-greening.com/spenden/spenden können Sie das Projekt unterstützen oder Baumpate werden.
Brilliant!!!
Danke für diese Veröffentlichung!
Leider funktioniert das URL nicht, sonst würden wir Madjid Abdellaziz eine Spende zukommen lassen. Any ideas?
Uups, die Seite wurde vor Kurzem erneuert, hier der aktuelle Link: www.desert-greening.com/spenden/spenden. Wird auch gleich auf der Seite aktualisiert.
die sogenanten wasser und teichreiniger sind nichts anderes als
aluminiumclorid und somit reine chemie
Selbst wenn: Aluminiumchlorid ist eine ganz einfache Verbindung, das "Chlorid des Aluminiums" (AlCl3) [das laut dem Wiki de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumchlorid auch "gegen leichte Entzündungen im Rachenraum" "zum Gurgeln" verwendbar und "in Apotheken und Drogerien frei verkäuflich" ist].
Aluminium selber (ohne Chloranteil) kommt [www.lenntech.de/pse/wasser/aluminium/aluminium-und-wasser.htm] auch in der Natur vor "bei der Verwitterung von Mineralien, wie etwa den Feldspaten Orthoklas, Anorthit oder Albit, Glimmer und Bauxit" und "auch in einigen Edelsteinen, wie Rubin oder Saphir", allerdings auch in "unreinen Formen von Korund," (siehe dort) "einem der härtesten bekannten Stoffe"