NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/unter-indern-und-indianern-als-weichei-auf-dem-weg-zum-wahren-selbst
Manchmal, liebe Leser, hält das Leben für uns Chancen der inneren Reinigung bereit. Manche dieser Wege betreten wir freiwillig; in andere stolpern wir vielleicht eher zufällig hinein.
Anm.: Dieser Artikel besteht aus drei Reviews bzw. Erfahrungsberichten. Sie finden sie auf dieser und den folgenden Seiten.
Von der letzteren Variante möchte ich Ihnen als Erstes berichten. Mein Kumpel Bruce hat eine ähnliche Leidenschaft wie ich: Er sammelt seltsame Geräte, die Krankheiten heilen, und besitzt auch eines zum Aufspüren von Alien-Implantaten im menschlichen Körper. Ich habe ihn dafür mit meinem russischen Scenar beeindrucken können (siehe mein Review in NEXUS 2) und mit meiner Rife-Maschine, die mir ein ehemaliger Elektroniker vom CIA gebaut hat. Bruce und ich tauschen immer mal Tipps aus, was unsere neuesten Entdeckungen anbelangt. Kürzlich erwähnte er, dass unter all den Merkwürdigkeiten seiner Sammlung sich ein Produkt befinde, dass er ohne Zögern auf Platz eins seiner Verrücktheitsliste setzen würde: Es handle sich dabei um eine ominöse indianische Paste mit dem Namen „Two Feathers“, und der Gebrauch derselben sei wirklich nichts für Schwächlinge.
Bei ihm selbst habe das Zeug einen Tumor hinterm Knie herausgeholt, und dieses Erlebnis sei eine der ekelhaftesten und wundervollsten Erfahrungen zugleich gewesen, denn der Tumor sei samt einer Wurzel, die bis in den Unterschenkel reichte, herausgekommen. Seine Frau sei fast in Ohnmacht gefallen wegen all dem grünen Schleim, der mit rauskam, aber gleich danach sei alles wieder ordentlich zugewachsen und das Problem sei seitdem gelöst.
Krebs hatte ich ja keinen – zumindest soweit ich wusste – aber gut, ich ließ mir trotzdem mal eine Dose des Mittels kommen, einfach um zu sehen, ob Bruce nicht ein wenig übertrieben hatte.
Wenige Wochen später, die Dose stand inzwischen schon im Schrank und ich lag im Bett, da fing meine Frau kurz vor dem Einschlafen wieder an, diese Stelle an meinem Hinterkopf zu betasten, an der ich schon seit Monaten eine stecknadelkopfgroße Verdickung hatte. Irgendetwas schien sie daran zu beunruhigen, obwohl ich selber das Ding meistens aus meiner Wahrnehmung verdrängte und für eine Talgablagerung hielt. Aber in jener Nacht war es auf einmal genug damit. Entschlossen stand ich auf, holte die Dose Two Feathers aus dem Regal, formte aus einer kleinen Menge der braunroten Masse eine kleine Kugel und ging dann ins Bad, um sie mit ein wenig Wasser anzufeuchten und mir dann mit einem Pflaster auf den Kopf zu kleben.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, und die Stelle an meinem Hinterkopf fühlte sich alarmierend sensibel an – anders als je zuvor. Ein paar Stunden später hatte sich das Gefühl erneut verändert: Jetzt hatte ich die Empfindung, jemand würde eine glühende Zigarre auf meinem Kopf ausdrücken. Das hielt ich ungefähr noch einen weiteren Tag aus, und dann riss ich das Pflaster herunter. Zum Vorschein kam eine Hautstelle, die schreiend gelb war vor lauter Eiter. So etwas hatte ich noch nie an mir gesehen. Ich wusste nicht, wie ich mich jetzt verhalten sollte: Weitermachen kam nicht in Frage, dafür war das Pflaster einfach zu schmerzhaft gewesen. Schließlich entschied ich mich, gar nichts mehr zu machen und die Stelle einfach abtrocknen zu lassen.
Ein paar Tage später stellten wir allerdings fest, dass aus der mittlerweile verschorften Hautstelle ein kleiner Ast gewachsen war – nur etwa drei Millimeter lang und vielleicht einen Millimeter dick. Aber der Ast war nicht herauszuziehen und fühlte sich richtig fest verwachsen an. Das war nicht gut … gar nicht gut. Ich wollte nicht zur Pflanze mutieren. Aber was tun?
Ich beschloss, einfach abzuwarten, und irgendwas würde sich bestimmt verändern. Nach einer Woche kam der Ast aber immer noch aus meinem Kopf hervor und mittlerweile hatte ich starke Zweifel, ob ich a) die Heilpaste nicht länger hätte drauflassen oder b) gar nicht erst damit anfangen sollen. Meine Frau kritisierte mich außerdem seit Tagen, dass ich ein Weichei sei, weil ich die Prozedur vorzeitig abgebrochen hatte.
Irgendwann reichte es mir also, und ich holte die Paste erneut aus dem Schrank. Vorher las ich nochmal in den Unterlagen nach: Zehntausende von Menschen sollen nach Angaben des Versenders damit gesund geworden sein. Also bitte! Dann konnte doch mein kleines Problem für die Paste keine große Herausforderung darstellen. So klebte ich also erneut ein Stückchen Paste auf meinen Kopf, wartete wieder ein paar Stunden, und natürlich stellte sich alsbald dasselbe Gefühl wieder ein, nur war es diesmal noch schlimmer. Und wieder war ich nicht Manns genug, um das Abklingen der Wirkung abzuwarten, sondern riss irgendwann das Pflaster wütend und schmerzgeplagt vom Kopf.
Doch welch ein Anblick bot sich mir jetzt im Spiegel! Die Stelle war nun direkt offengelegt und mit einem dicken, gelben Wulst umgeben, der vor Eiter bald zu platzen schien. In der Mitte ein gähnendes Grauen aus Schleim – unergründlich, was darunter sein mochte. Ich hatte ein Loch im Kopf! Ein ekliges, Sekret absonderndes, eitriges Loch, das auch noch schmerzte wie eine Schusswunde. Ich war sozial kompromittiert, nicht vorzeigbar, potentiell septisch, gezeichnet, aussätzig. Müde war ich außerdem, und beunruhigt. Sehr, sehr beunruhigt. War das jetzt der Anfang vom Ende? Würde ich ganz plötzlich an irgendeinem verdammten Kopfkrebs sterben, der sich immer weiter in mein Gehirn fraß? Allein der äußere Augenschein schien diese böse Ahnung mit jeder Stunde wahrer werden zu lassen. Gestern noch mitten im Leben, stand ich heute schon an seinem Abgrund.
Warnung: Wir haben die Bilder vor der Verheilung nicht direkt eingebunden da diese wohl nicht jeder anschauen möchte oder kann. Wir warnen Sie jedenfalls, dass die Bilder nichts für schwache Nerven sind:
Kopf nach Behandlung mit der Paste (Entstandenes Forunkel)
Kopf mit offenem Forunkel
So verbrachte ich Stunden und Tage in halb komatösem Zustand auf dem Bett oder eiterte schweren Schrittes durch die Wohnung, um doch noch wenigstens an den grundlegenden Eckpfeilern des Familienlebens, wie dem Abendessen, teilzunehmen. Unser 15-jähriger Sohn betrachtete mich angewidert von der Seite und war schneller mit dem Essen fertig als sonst.
Ja, und dann lag ich irgendwann wieder kleinlaut auf dem Bett und versuchte, entweder von innen zu heilen oder zumindest die richtige Einstellung zum Sterben zu finden … da fühlte ich plötzlich, wie etwas aus dieser Stelle am Hinterkopf warm herausfloss. Und gleichzeitig wollte mein Körper ganz tief einatmen und ein großes Gefühl der Entspannung und Lösung kam über mich. Als meine Frau ins Zimmer kam, um die Wunde zu inspizieren und zu reinigen, wie sie es seit Tagen regelmäßig tat, da hatte sie auf einmal den kleinen Ast auf ihrer Serviette, und an ihm dran war ein ekliger, grauer Gewebebatzen, der ihn im Kopf festgehalten hatte.
Und das war’s dann! Ab da verheilte die Wunde in Windeseile, und nichts blieb zurück. Auch nicht die kleine Verdickung, mit der der ganze Albtraum angefangen hatte. Einfach weg.
War das nun ein Krebs gewesen oder ein Furunkel? Ich weiß es nicht, und eigentlich will es auch gar nicht wissen, denn viel wichtiger ist: Ich bin wieder heil. Und ein wahrer Zeuge der Wunder, die jene Kräutermischung wirkt, die von einer indianischen Sippe angeblich seit hunderten von Jahren zubereitet wird, und die ein Geschenk an den modernen Menschen darstellen soll, das ihm durch die Zeit gereicht wurde, um seine modernen Krankheiten zu heilen. Danke, Two Feathers!
Two Feathers erhält man im Internet unter www.healingformula.net. Robert, der Betreiber der Website, gibt an, im Laufe der Jahre die Wirkung seiner Rezeptur an nicht weniger als 30.000 Fällen erlebt zu haben, und sie habe in jedem Fall nur Gutes bewirkt. Wenn Sie ihn darum bitten, schickt er Ihnen auch Fallbilder, die einem den Magen umdrehen.
Um auch in meinem feinstofflichen Körper ein wenig aufzuräumen fuhr ich ein paar Wochen später nach Tirol zu einer indianischen Schwitzhütten-Zeremonie. Peter Kirschner, ein Namensvetter von mir, betreibt da eine Wildnisschule, in der er Erwachsenen wie auch Kindern Grundwissen über die Natur vermittelt. Die Schwitzhütten-Termine gehören zum spirituellen Teil seines Seminar-Programms. Peter, ein ehemaliger Rafting-Guide, hat lange Zeit bei Schamanen verschiedener Länder gelernt und war mir als Schwitzhütten-Leiter nachhaltig empfohlen worden. Ich sollte nicht enttäuscht werden.
Aber eins nach dem anderen. Wer auf eine solche Veranstaltung geht, sollte sich von der Auffassung trennen, dass eine indianische Schwitzhütte lediglich eine Art Freiluft-Sauna sei. Weit gefehlt. Während Sie für die Sauna einfach ein Ticket lösen und gleich danach im Warmen sitzen, sollten Sie bei Peters Zeremonie darauf vorbereitet sein, volle 24 Stunden mit der Vor- und Nachbereitung beschäftigt zu sein.
Das geht los mit einer Einführung ins indianische Medizinrad und wird dann gleich sehr praktisch, indem jeder Teilnehmer eine Aufgabe bekommt, mit der verschiedene Naturkräfte aufgerufen werden.
Schließlich muss doch irgendjemand zuerst den Ameisen davon erzählen und ihnen ein wenig Zucker anbieten, damit sie die Zeremonie nicht kompromittieren. Und für das Abwedeln der heißen Steine braucht es natürlich einen handgemachten Besen aus Tannenzweigen, die man aber nur schneiden sollte, nachdem man den Bäumen vorher erzählt hat, wofür ihre Zweige jetzt gebraucht werden. Außerdem wollen die Bäume für den Verlust auch angemessen kompensiert werden, etwa in Form von ein paar Tabakkrümeln, die man als kleine Spende bei ihren Wurzeln zurücklässt. Auch die Trolle dürfen keineswegs vergessen werden: Daher bekam einer von uns die Aufgabe, mit einer Rassel auf dem Gelände herumzulaufen, und alles Zwergenvolk darüber zu unterrichten, dass mal wieder eine Schwitzhüttenzeremonie ansteht.
Das hält einen den Nachmittag über erstmal beschäftigt, und wenn es dann abends richtig losgeht und die vorher sorgfältig ausgewählten Steine rotglühend im Feuer auf ihren Einsatz warten, dann ist man eigentlich schon allein durch das Ambiente in einem leicht veränderten Bewusstseinszustand.
In die Schwitzhütte kommt man übrigens nur auf allen Vieren rein, und drinnen ist es dann stockdunkel. Gleich drauf kommen die ersten heißen Steine, und dann wird man dann von den rituellen Gesängen des Schamanen und der Hitze und der ganzen befremdlichen Situation überhaupt in archaische Seinszustände geschleudert, die mit einer herkömmlichen Sauna ungefähr so viel zu tun haben, wie eine Grillparty im Garten mit dem Fegefeuer.
Etwa drei volle Stunden blieben wir in der Hütte. Nun, um ehrlich zu sein, sollte ich erwähnen, dass ich nach der Hälfte für einen kurzen Moment ins Freie kriechen musste, weil ich glaubte, ansonsten gleich ins Koma zu fallen. Ich bin halt doch ein Weichei, meine Frau hat recht.
Aber trotz meines Schwächelns bin ich durch die Schwitzhütte ein Stück weiter zu mir selbst gekommen: Am nächsten Tag fühlte ich mich so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr, und dieses Gefühl kommt von irgendwo ganz innen.
Native Spirit
Peter Kirschner
Am Schalklhof 176
6543 Nauders
Österreich
0043/(0)676/4246 634
www.native-spirit.at
Ob man wohl das eigene Schicksal so beeinflussen kann, dass einem im Großen und Ganzen im Leben nur Gutes widerfährt?
Vielleicht. Aber dazu bedarf es unkonventioneller Mittel und Beziehungen – etwa zu einem vedischen Priester. Der, den ich kenne, wohnt in Berlin und ist von seinen indischen Meistern autorisiert worden, segensreiche Rituale, sogenannte Pujas, hier in Deutschland zu zelebrieren. In Indien veranstaltet man die wohl regelmäßig, und sie können angeblich das Karma verändern und einem so einigen Ärger im irdischen Leben ersparen. Ok, man muss vielleicht ein wenig daran glauben … aber muss man das nicht auch bei allem, was die Regierung uns erzählt?
Im Glauben bin ich eher nicht so gut, aber anderseits: Millionen von Indern können doch nicht irren, oder? Also wird ein Termin mit dem Priester vereinbart, und das ist schon die erste Hürde, denn ohne den richtigen astrologischen Zeitpunkt abzuwarten, läuft hier gar nichts. Ist der aber einmal gekommen, dann kommt auch der Priester, und zwar mit einer Wagenladung voller ritueller Opfergegenstände, die umgehend auf dem Boden unseres Büros aufgebaut werden. Eine große Feuerschale ist auch dabei, die ich argwöhnisch betrachte und mir insgeheim überlege, wie teuer es wohl kommen wird, die Brandflecken in unserem nagelneuen Laminat zu reparieren.
Zwei Stunden später ist alles aufgebaut, und dann geht es richtig zur Sache. Literweise wird indisches Butterfett (Ghee) ins Homa-Feuer gegossen, und sorgt dafür, dass nicht nur das bereitgestellte Feuerholz verbrennt (das wäre noch unproblematisch), sondern auch nicht unerhebliche Mengen von geopfertem Reis, Bananenstücke und ganze Orangen, was zu einer nachhaltigen Qualmentwicklung führt, die noch Wochen danach das Geruchsbild in unserem Haus prägen sollten.
Die Liste der vom Priester getätigten Anrufungen ist lang, und es muss dazwischen ab und zu mit einer Glocke geläutet werden oder ein wenig Ghee ins Feuer gegossen werden. Überhaupt gibt es viele Handlungen in diesem Ritual, die man wahrscheinlich nur mit fortgeschrittenen Sanskrit-Kenntnissen wirklich würdigen kann. Aber das macht mir eigentlich nichts aus, denn mein rationaler Verstand hat heute frei und der Rest von mir verlässt sich voll auf die priesterliche Autorität, an der ich angesichts der offenkundigen Komplexität keinen Zweifel habe.
Nach Abschluss des Rituals erhalten wir noch eine Reihe von Tipps, wie wir mit kleinen Veränderungen an unserem Haus dessen Energie optimieren können, etwa durch das Versetzen unseres Briefkastens von der Süd- auf die Nordseite. Dies sind alles auch für uns nachvollziehbare Dinge und sie werden umgehend von uns umgesetzt.
Dann steht noch das Aufräumen an, und – oh Wunder! – der Fußboden hat nichts abgekriegt. Das ist schon mal extrem beruhigend. Und dann fängt es auch noch aus heiterem Himmel an zu regnen, und das ist das Allerbeste. Denn Amara, der Priester, hat mir gesagt, dies sei ein Zeichen dafür, dass die Götter unser Opfer wohlwollend angenommen haben.
Malola Music
(nach Amara fragen)
Tel:+49.30.94886506
www.malola-trade.net
Spannender Artikel, allerdings drängt sich bei mir schon die Frage auf, wenn mir ein Ast aus dem Kopf wachsen würde, ob ich nicht irgendwann vielleicht doch einen Arzt oder ähnliches aufsuchen würde. Die beigelegten Bilder würden dies ohnehin rechtfertigen.
2005 ist das Produkt Two Feathers vom Markt genommen worden. Es ist in den Vereinigten Staaten verboten zu behaupten, dass etwas gegen Krebs (und vieles andere) hilft, ohne dass es von Experten als gefahrlos und effektiv anerkannt wurde.
Die Website www.healingformula.net besteht auch nicht mehr.
Siehe www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/Cancer/twofeathers.html
Die Seite www.healingformula.net besteht auf jeden Fall noch. Demnach ist die Salbe auch noch zu kaufen. Ich überlege gerade, ob ich mir die Salbe für alle Fälle mal besorgen sollte.
Ehe ich mich der sog. Schulmedizin, mit ihrem herumdoktern an den Symptomen, ausliefere, würde ich sowieso erst alle natürlichen Heilmittel, und auch solche, ausprobieren.
Diese Paste wird jetzt in Tablettenform als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Schade! Die angegebene Seite gibt es aber noch.