NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/tunguska-sibiriens-geheimnisvolles-tal-des-todes-teil-3
Augenzeugenberichte und andere Hinweise lassen vermuten, dass der Meteorit, der 1908 die Tunguska Region bedrohte, von intelligent gesteuerten „Plasma-Zerstörerkugeln“ vernichtet wurde, die in der Lage waren, die ursprüngliche Explosionskraft zu kompensieren.
Was Augenzeugen über die Vernichtung von Meteoriten durch „Zerstörerkugeln“ über Sibirien in den Jahren 1984 und 2002 erzählen, macht die Berichte über die Explosionen von 1908 und die alten Legenden noch glaubhafter.
Auch die Mikropartikel, die im Torfboden an der Unglücksstelle gefunden wurden, belegen diese Theorie. Sie sind untypisch für Meteoriten und äußerst alkalireich. Wenn man über die Funktionsweise der Zerstörer nachdenkt, kommt man zu dem Schluss, dass sie an den Meteoriten andocken und seine Flugbahn ändern sollten, um diesen aus der Erdatmosphäre hinauszulenken. Wenn eine solche Ablenkung der Flugbahn unmöglich war, dann vernichteten die Zerstörer den Meteoriten einfach, indem sie seine Substanz im wahrsten Sinne des Wortes zum Schmelzen brachten, die unmittelbar darauf zu winzigen Kügelchen erstarrte.
In zahlreichen Bodenproben, die unterschiedlich weit entfernt vom Explosionsort genommen wurden, fanden sich Magnetitkügelchen, die bis zu 10% Nickel enthielten, was die Theorie bestätigt, dass sie aus dem Weltraum stammen. Neben Magnetit wurden auch Silikatkügelchen gefunden. Sie sind zwischen 5 und 400 Mikron groß. Die Partikel aus Magnetit sind sehr unterschiedlich, was Form und Oberflächeneigenschaften angeht. Abgesehen von den überwiegend kugelförmigen Gebilden, findet man auch tropfenförmige Partikel, die beim Umherspritzen der durch die enorme Hitzeeinwirkung der Zerstörer geschmolzenen Meteoritsubstanz entstanden. Einige Kügelchen glänzen; andere haben eine matte, körnige, ja sogar poröse Oberfläche, was zum Teil daher rührt, dass das Material verdunstete, solange es zähflüssig war. Häufig sind die Kugeln hohl und sehen innen wie Schlacke aus. Manchmal stößt man auf Verschmelzungen von Magnetit- und Silikatpartikeln, was darauf hindeutet, dass sie zum gleichen Zeitpunkt entstanden, und was auch Schlüsse auf die komplexe Zusammensetzung des Meteoriten selbst zulässt.
Untersuchungen aus den Jahren 1961-62 zeigen, dass es ein bestimmtes Verteilungsmuster dieser Kügelchen auf der Erdoberfläche gibt. Die größte Konzentration findet man in einem 50 bis 60 Kilometer breiten Streifen, der sich vom Epizentrum in nordwestlicher Richtung über eine Länge von 250 Kilometern erstreckt.
In der Unglücksregion, die sich in einem Radius von etwa 130 km um die Kulik-Stelle herum erstreckt, gibt es drei deutlich zu unterscheidende Zonen von mit Mikropartikeln angereichertem Torfboden. Die erste breitet sich sichelförmig um das Zentrum der Explosion aus. Die zweite spiegelt die Flugbahn des Boliden östlich bzw. nordöstlich der Kulik-Stelle am Oberlauf des Südlichen Chunia-Flusses wider und deckt sich mit dem Bereich, in dem der Meteorit sich aufzuspalten begann. Die dritte Zone, sehr groß und formlos, liegt genau in der Gegend des Voronov-Kraters. Es ist kein Zufall, dass die Mikrokügelchen, die hier gefunden wurden, anders sind als die in den anderen Zonen, da der Meteorit hier unmittelbar über dem Erdboden zerschellte und sich daher bei der Verdampfung Materie des Meteoriten mit der Erde mischte. Der Meteorit verdampfte bei der Explosion vollständig, und die Überreste verstreuten sich in Form von extrem feinen Kügelchen über ein Gebiet von 15.000 Quadratkilometern. Insgesamt wird ihre Masse auf 10 Tonnen geschätzt. Aus diesem Grund wurde bei den Expeditionen in die Region nichts von dem Meteoriten selbst gefunden außer einer Schicht Silikat- und Magnetitkügelchen, die von der Explosionswelle über die gesamte Erde verstreut wurden.
Im Olonkho-Epos und anderen überlieferten Legenden heißt es, dass Kiun Erbiie (der glänzende Herold der Lüfte) sich Jahrzehnte nach dem Flug des Niurgun Bootur in die Luft erhob und die Ankunft von Uot Usumu Tong Duurai ankündigte. Die Tunguska-Explosion muss also Niurgun Bootur gewesen sein.
Es vergingen Jahrzehnte, und dann tauchte 1984 am Himmel über West- und Ostsibirien ein Meteorit auf, der in einer Höhe von etwa 100 Kilometern genau die Flugbahn des Körpers von 1908 beschrieb. Zum gleichen Zeitpunkt beobachteten die Insassen eines Busses auf einem höher gelegenen Teil der Landstraße bei Mirny eine dünne „Feuersäule“, die mehrmals ihre Form veränderte. Die Erscheinung war mehrere Minuten lang zu sehen. Sie war rot.
Fischer aus der Region des Flusses Chona beobachteten, wie von den Hügeln im Norden (der Gegend, die „Tal des Todes“ genannt wird) zwei riesige, glänzende Kugeln senkrecht aufstiegen, langsam schneller wurden und dann in den Wolken verschwanden. Das Ganze dauerte mehrere Minuten, und danach glühten die Wolken noch für eine Weile. Dann explodierte der Meteorit in einem Funkenregen in der Gegend des Flusses Chulym, ohne vorher den Boden zu erreichen.
Bei einer Forschungsexpedition in die Gegend wurden, genau wie bei dem Tunguska-Ereignis, keine Spuren von Materie gefunden, die von einem Meteorit stammt, lediglich kleine Magnetit- und Silikatkügelchen. Da die Explosion in großer Höhe stattfand, gab es diesmal keine großflächigen Entwurzelungen von Bäumen.
Dies war offensichtlich Kiun Erbiie gewesen, der Herold des Uot Usumu Tong Duurai, und daher waren die Forscher gegen Ende des Jahrhunderts voller Erwartung.
Den alten Legenden zufolge, ist das Erscheinen von Uot Usumu Tong Duurai immer von fürchterlicher Zerstörung begleitet. Expeditionen in das Tal des Todes, die für das Ende des 20. bzw. den Beginn des 21. Jahrhunderts geplant waren, wurden aufgrund von Berichten über Tierwanderungen aus dem Gebiet heraus immer wieder verschoben. Die Forscher interpretierten die Flucht der Tiere als Hinweis darauf, dass im Kraftwerk der Vorrichtung eine neue Arbeitsphase begonnen habe. Das schreckliche Ereignis, das im Olonkho angekündigt wird, und das von den Forschern mit Bangen erwartet wurde, trat im September 2002 ein. Der erste Hinweis auf einen sich nähernden Körper aus dem All kam vom amerikanischen Militär. Aufgrund der Daten eines Militärsatelliten verbreitete das Verteidigungsministerium der USA die Nachricht, dass ein großer Meteorit in der Region um Bodaibo in der Nähe von Irkutsk in Russland herabstürzen würde. Der Satellit ortete ein glänzendes Objekt in 62 Kilometern Höhe, das sich in einem Winkel von 32 Grad auf die Erde zubewegte. Man beobachtete den Körper so lange, bis in einer Höhe von 30 Kilometern eine Explosion stattfand. Bei vorläufigen Berechnungen wurde eine Explosionskraft ermittelt, die der von 200 Tonnen TNT entspricht.
Die ersten Befragungen von Augenzeugen ergaben Parallelen zum Tunguska-Ereignis, was die einzelnen Phasen des Geschehens angeht. Trotz der Tatsache, dass die Nacht vom 24. auf den 25. September 2002 bewölkt war – eine niedrige, 10%-ige Wolkendecke in einer Höhe von etwa 1.100 bis 1.200 Metern sowie Regen –, gab es keine Schwierigkeiten, die Reihenfolge der Ereignisse zu ermitteln und die offensichtlichen Parallelen zum Tunguska-Ereignis zu erkennen.
Auch diesmal begann alles nach dem bekannten Muster mit der Flucht der Tiere. Jäger, die befragt wurden, bestätigten, dass viele Tiere das Gebiet kurz vor der Vitim-Explosion verlassen hätten.
Dreißig Minuten vor der Explosion setzte im Kraftwerk die aktivste Phase ein. Interessant ist, dass einer der Augenzeugen angab, sein Hund sei eine halbe Stunde vor der Explosion ganz aufgeregt geworden und habe zu winseln begonnen.
Wenige Minuten vor der ersten Explosion begann die Vorrichtung, die „Zerstörer“ auszustoßen. Es folgen einige Augenzeugenberichte.
Yevgeny Yargin hatte im Stromverteilungszentrum in der Siedlung Muskovit Dienst:
„... Ich hatte in der Schaltzentrale Dienst, deren Fenster nach Süden gehen. Es war wolkig und nieselte. Wir saßen zusammen und unterhielten uns. Draußen vor dem Fenster glühte plötzlich etwas auf. Drinnen tauchten Schatten auf. Das Licht drang durch das Fenster. Wir sahen ein helles, kugelförmiges Glühen, das aus den Hügeln im Südosten aufstieg [in einem Winkel von 160-170 Grad; VU]. Das Licht war weiß wie beim Schweißen. Das weiße Licht schien aufzusteigen und darunter schien es rot und kastanienbraun zu werden [eine rote Säule wurde auch kurz vor der Chulym-Explosion von den Businsassen gesehen; ebenso von den Augenzeugen der Tunguska-Explosion; VU]. Über der aufsteigenden Kugel waren kleine „Strahlen“ zu sehen. Das Glühen breitete sich über den ganzen Himmel aus. Das Licht war gleichmäßig und ungebrochen. Wir konnten keine Flugobjekte entdecken. Die Stelle, über der das Glühen aufstieg, dort, wo der Fluss Yermikhi sich teilt, war hell erleuchtet. Dann wurde es dämmrig und alles verschwand. Das Glühen dauerte etwa 10 Sekunden.
Ich ging hinaus zum Treppenabsatz, von dort zum Gitter und öffnete die Tür. Jetzt waren etwa 30 Sekunden seit dem Verschwinden des Glühens vergangen. Es gab einen durchdringenden Knall, eine Explosion, eine starke Detonation. Es dröhnte in unseren Ohren, und sogar unsere Knie wurden weich. Im Gebäude fiel der Putz von den Wänden. Alles bewegte sich und bebte. Es war ein einzelner Knall. Das war um sieben Minuten vor zwei. Allerdings war schon vor dem Glühen ein entferntes Geräusch zu hören gewesen – etwa wie das Dröhnen eines Flugzeugs [Augenzeugen der Tunguska-Explosion verglichen das Geräusch mit einem Geschoss; VU]. Das Geräusch kam aus der gleichen Richtung wie das Glühen, doch der Knall kam aus der entgegengesetzten Richtung, dorther, wohin das Glühen verschwunden war. Ich habe von jemandem gehört, der zu Hause saß und dessen Sessel sich plötzlich unter ihm zu bewegen anfing ...“
Victor Vedeshin gab bei einer Telefonbefragung am 22.10.2002 an:
„... Ich hatte in der Nacht an der Bootsanlegestelle Dienst. Ein heftiger Wind kam auf, und zur gleichen Zeit erschien ein starkes Glühen am Himmel. Es war weiß, fast ein bisschen grünlich, hell wie die Funken beim Schweißen und wie ein Blitz, so dass einem beim Hinsehen die Augen schmerzten. Dann tauchte eine leuchtende, fliegende Kugel auf. Sie flog hinter den Horizont Richtung Maximikhi ...“
Vitaly Valiuk, der im Rathaus von Bodaibo arbeitete, hielt fest:
„Acht Minuten vor zwei Uhr morgens. Dichte Kumuluswolken am Himmel. Ich stand da und rauchte. Plötzlich erschien ein Blitz. Ich dachte, es wäre ein Gewitter. Aber das Glühen wurde stärker, so als zündete jemand eine Glühbirne nach der anderen an. Es wurde taghell. Irgendetwas flog von Südwesten Richtung Nordosten ... Man konnte nicht erkennen, ob es sich um eine Kugel handelte. Es war von einem türkisfarbenen Glühen umgeben. Es war vielleicht so groß wie der Mond. Es zog einen Schweif hinter sich her – es war rötlich wie die Funken eines Feuerwerks. Der Winkel betrug etwa 60 Grad. Die Geschwindigkeit des Objekts war sehr hoch. Während es vorbeiflog, hatte ich Zeit aufzurauchen, und dann war 30 Sekunden später ein Rumpeln zu hören, wie eine entfernte Explosion ...“
Marina Kovaleva berichtete:
„Es war fünf vor zwei. Das Licht war hell. Es hielt ein paar Sekunden an, dann wurde alles rosa, danach wurde es immer dunkler, bis es schließlich rötlich war. Dann war ein Rumpeln zu hören. Es war wie, also ich weiß nicht, wie etwas Unterirdisches, nicht deutlich, sondern gedämpft [Ein unterirdisches Rumpeln wurde auch von Zeugen der Tunguska-Explosion bemerkt, die es mit dem Geräusch eines fahrenden Zuges verglichen; VU]. Und nach diesem Rumpeln klirrten die Fensterscheiben ...“
Das Glühen war auch in den Siedlungen Kropotkin und Mama zu sehen, die jeweils etwa 140 Kilometer vom vermutlichen Explosionsort des Bolids entfernt liegen. Ein Zeuge sagte aus:
„Plötzlich begann mein Hund scheinbar ohne Grund zu winseln. Dann hörten wir ein seltsames Geräusch – eine Art Summen. Zwei oder drei Sekunden später gab es einen Blitz – erst weiß, dann blau, dann rot und dann wieder weiß. Und danach, etwa drei Minuten später, war ein furchtbarer Knall zu hören. Das Geschirr fiel vom Tisch ...“
Gut drei Minuten vor der Explosion wurde der erste „Zerstörer“ in eine Warteposition gebracht, um eine letzte Abgleichung der Koordinaten vorzunehmen. Das Objekt, das der amerikanische Militärsatellit entdeckt hatte, war kein Meteorit oder Bolide. Die Instrumente verfolgten vielmehr den Flug des ersten Zerstörers, als dieser herabstürzte, um den Vitim-Meteoriten abzufangen, der nach der Stelle benannt ist, über der er explodierte. Ein blendend heller Blitz erleuchtete die Taiga für einige Sekunden taghell. Dann folgte eine Explosion, die so stark war, dass die Druckwelle, die aus einer Höhe von 32 Kilometern herabsauste, in allen Häusern im Umkreis von Dutzenden von Kilometern die Scheiben zersplittern ließ. Die Forscher, die durch die Angaben des US-Militärsatelliten zum Unglücksort fanden, entdeckten unterwegs Nadelbäume, deren Kronen und Zweige abgerissen waren. Doch als sie die Stelle erreichten, an der das Unglück laut Anzeige der Messinstrumente stattgefunden haben musste, fanden sie weder einen Meteoritenkrater noch irgendetwas anderes, das auch nur im Entferntesten danach aussah. Es gab auch keine weitflächige Entwurzelung von Bäumen, denn die erste Explosion ereignete sich in viel größerer Höhe als beim Tunguska-Ereignis und lenkte den Meteoriten erfolgreich von der besiedelten Region weg. Es wurden jedoch zahlreiche entwurzelte Bäume von den beiden Jägern Dmitry Sasun und Piotr Fiodorchuk entdeckt, und zwar südöstlich der Stelle, die von den Forschern untersucht worden war.
Genau wie beim Tuguska-Ereignis näherten sich gleichzeitig mit der ersten Explosion weitere Kugeln aus verschiedenen Richtungen der Explosionsstelle. Dafür gibt es viele Zeugen. So hielt z.B. Sergei Khamidulin fest:
In der Nacht des 24. September angelte ich in der Nähe der Kuduminskye-Inseln [5-6 km von Mama aus den Vitim flussabwärts]. Der Himmel war vollkommen wolkenbedeckt, und es nieselte. Ich angelte zusammen mit meiner Frau. Plötzlich wurde es hell, taghell. Dann tauchte aus den Wolken ein Objekt auf. Es schien schon sehr tief zu fliegen. Es sendete ein Licht aus, ähnlich wie beim Schweißen, aber man konnte hinsehen, ohne dass es in den Augen wehtat. Der Durchmesser der Scheibe war geringer als der des Vollmonds. Die Kugel zerfiel langsam (versprühte Funken). Während sie flog, hörten wir ein Geräusch (es war eine Art „Rauschen“). Es flog nicht in meine Richtung, sondern ganz in der Nähe vorbei (nach Süden). Das Objekt überquerte den Vitim und verschwand hinter einem Berg im Nordosten (in einem Winkel von etwa 30-40 Grad zum Ausgangspunkt). Als man das Objekt hinter den Bergen nicht mehr sehen konnte, war auch das Licht weg. Eine oder anderthalb Minuten später ertönte ein Krachen, wie Donner, und zwar zwei Mal. Es gab keine Druckwelle oder Erschütterung.
Dieser Zeuge zeichnete die fliegende Kugel mit einem Schweif.
Valentina Leontyeva ist beim Sicherheitsdienst in der Firma Lenzoloto angestellt, die eine Goldmine betreibt. In dieser Nacht hatte sie Dienst. Sie sagte:
„... Um zwei Uhr stürzte etwas herab. Ein kugelförmiger Körper sauste über den Himmel. Dahinter breitete sich ein Schweif aus. Ich dachte: „Ist das ein Stern?“ Doch es war viel zu groß. Zehn Sekunden später gab es eine Explosion, dann eine zweite. Sogar die Tür zu meinem Büro sprang auf ...“
Die Explosion am Vitim lieferte jede Menge Beweise für die elektromagnetische Qualität der Zerstörerkugeln und für ihre starken Auswirkungen auf die Umwelt.
In der Stadt Mama, die im Bereich der Flugbahn liegt, fiel in der Nacht der Strom aus. In dem Augenblick, als die Zerstörer auftauchten, gingen plötzlich die Glühbirnen an (schwach, mit halber Kraft). Die Erklärung der Experten dafür lautete, dass „der Flug das Magnetfeld der Erde stark störte, so dass sich geschlossene Stromkreise bildeten“. Zudem waren unter dem Namen Elmsfeuer bekannte, kranzförmige Entladungen – kleine glühende Bälle – an hohen, spitzen Gegenständen zu sehen. Auch dieses Phänomen steht im Zusammenhang mit Veränderungen elektrischer Felder, diesmal jedoch in der Atmosphäre.
Georgy Kaurtsev, der am Flughafen in Mama arbeitete, berichtete:
„... In dieser Nacht fiel der Strom aus. Die Stadt war ohne Energieversorgung. Ich wachte auf und sah draußen einen Lichtblitz. Der Kronleuchter, der ausgeschaltet war, fing an, mit halber Energie zu glühen. Nach 15-20 Sekunden begann das ‚Rumpeln in der Erde‘ ...“
Vera Semionova und Lidia Berezan, die zum Sicherheitspersonal des Flughafens gehören, gingen um 1:50 Uhr hinaus auf das Rollfeld und sahen Lichter an den Spitzen der Zaunpfähle rund um die Wetterstation. Sie leuchteten für eine oder anderthalb Sekunden. Mama war übrigens noch Dutzende Kilometer von der Flugbahn des Zerstörers entfernt.
Da es sich bei dem Zerstörer um ein stark elektromagnetisch aufgeladenes Objekt handelte, verbreitete er ein summendes Geräusch wie das Knistern von Hochspannungsleitungen. Viele Zeugen erinnerten sich, dass sie ein deutliches „Geräusch“, ein „Summen“ oder „Rauschen“ hörten, als der Bolid vorbeiflog. Die Energie war so stark, dass er einen elektrophonen Effekt auslöste (ein während des Flugs hörbares Geräusch), und einen regenbogenfarbigen Funkenschweif hinter sich herzog.
Nach dem Zusammenstoß mit dem ersten Zerstörer, der den Meteoriten aus dem bewohnten Gebiet weglenkte, näherten sich die übrigen Zerstörerkugeln und begannen, die Überreste des Eindringlings aus dem All systematisch zu vernichten. Deshalb war das Donnern mehrerer Explosionen zu hören.
Olga Ponomareva, eine Telefonistin im Fernsprechamt, berichtete:
„Ich hatte Bereitschaftsdienst. Ich hatte mich gerade hingelegt. Zuerst kam ein Rumpeln; alle Fensterscheiben klirrten. Ich dachte, jemand versuche durchzukommen. Ich sagte: ‚Ja?‘. Keine Antwort. ‚Wer ist da?‘, fragte ich. Dann kam das Licht, hell wie der Tag. Es kam und verschwand sofort wieder. Die ganze Zeit über klirrten die Fenster. Ich dachte, es sei ein Erdbeben, aber wieso dann das Licht? Als das Klirren begann, war es fünf vor zwei. Das Glühen dauerte nur wenige Sekunden, aber das Klirren schien noch weitere fünf Minuten zu dauern. Ich rannte nach draußen, um nachzusehen, ob jemand klopfte. Und noch immer klirrte es. Und da war ein Dröhnen, wie ein vorbeifliegendes Düsenflugzeug.
Erst das Dröhnen, dann der Knall. Das bedeutet, dass ein Dröhnen ertönte, dann das Glühen auftauchte (während das Geräusch anhielt) und schließlich der Knall kam (wie in Sasovo).“
Yevgeny Chechikov berichtete:
„Wir verbrachten die Nacht am Fluss ... Als das Glühen erschien, fürchteten wir uns so sehr, dass wir uns auf den Boden warfen. Als das Glühen dann verschwunden war, hörten wir eine Explosion. Wir hörten eine Explosion, dann noch zwei kleinere, leisere, die fast ineinander übergingen ...“
Sergei Chernyshev:
„Es war zwei oder drei Uhr morgens. Ich schlief nicht, lag nur da. Der Blitz dauerte etwa drei Sekunden – weißes Licht, so hell, dass man nicht hinsehen konnte. Ich rannte hinaus, und es war wieder dunkel. Es war ungefähr eine Minute vergangen. [Später erzählte er, zwischen dem Blitz und dem Knall seien 8-10 Sekunden vergangen.] Aus der Ferne, von hinter den Bergen her, kam ein dreifaches Echo. Die Wände im Haus knarrten. Das Donnern kam aus Richtung Vitimsky. Es waren drei Explosionen ...“
Alexander Sergy, Leiter der Stadtverwaltung von Vitimsky, sagte aus, als er am 26.10.2002 befragt wurde:
„Die Leute sahen eine Kugel mit einem Schweif. Der Durchmesser der Kugel war „kleiner als der Mond“. Ein langsam lauter werdendes Geräusch ertönte – erst ganz leise, und dann immer lauter, bis es richtig Furcht erregend wurde. Nach dem Blitz kam ein Knall, 15-20 Sekunden später, vielleicht auch 30. Die Explosion war sehr stark. Obwohl die Leute hier an Explosionen gewöhnt sind, vermuteten sie, dass eine Art Unglück geschehen sei. Wenn die Explosion in einer Höhe von 10 Kilometern stattfand, dann muss es sich um mehrere Tonnen [TNT] gehandelt haben, vier bis fünf mindestens, vielleicht sogar mehr. Es ist schwer, die Menge [TNT] bei einer Explosion in der Luft abzuschätzen. Es gab aber nicht nur eine Explosion, sondern zwischen einer und sechs. Die Stöße drangen durch die Luft und durch den Boden (wie Schläge auf Metall) ... Ein stakkatoartiges Erzittern der Erde, zwischen zwei und sechs leiser werdende Stöße ...“
Vorläufigen Berechnungen zufolge betrug die Stärke der Explosion etwa drei bis vier Kilotonnen. Einwohner, die in den Minen arbeiten, wo mit Sprengstoff gearbeitet wird, sagten aus, dass sie noch nie eine so starke Explosion gesehen hätten. Die Druckwelle war in einem Radius von 30 bis 50 Kilometern um das Zentrum herum spürbar. Sie knickte Baumkronen ab. Im Umkreis von Dutzenden Kilometern drückte sie die Fensterscheiben ein.
Genau wie bei der Tunguska- und der Chulym-Explosion, wurde bei Forschungsexpeditionen in die Vitim-Region nichts gefunden außer Magnetit- und Silikatkügelchen, die von der Zerstörung eines Meteoriten herrühren, der möglicherweise mit gefährlichen Mikroorganismen verseucht war. Viele Zeugen sahen, dass zwei große, leuchtende Punkte der Flugbahn des Bolids folgten, nachdem dieser bereits zerstört war. Zwei Tage lang erhellten diese „kleinen Sterne“ die nächtliche Taiga, so als suchten sie etwas. Das gleiche Phänomen wurde auch von Augenzeugen der Tunguska-Explosion beobachtet.
Viele Menschen erzählten auch, dass nach diesem Ereignis tagelang ein Glühen am Himmel zu sehen gewesen sei, das durch die enorme Energie der Zerstörerkugeln ausgelöst worden war.
Atomexplosionen in großer Höhe verändern die Leitfähigkeit der Ionosphäre. Dies führt unweigerlich zu Störungen des irdischen Magnetfelds – ein so genannter geomagnetischer Effekt.
Der geomagnetische Effekt des Tunguska-Ereignisses wurde 1959 von vier Forschern aus Tomsk entdeckt: G.F. Plekhanov, A.F. Kovalevsky, V.K. Zhuravlev und N.V. Vasilyev. Auf alten Magnetogrammen vom 30.6.1908 fanden sie Spuren einer ungewöhnlichen Störung des geomagnetischen Felds.
Es liegt also nahe zu vermuten, dass die Zerstörung des Meteoriten eine ungewöhnliche Störung im geomagnetischen Feld verursachte, ähnlich einem magnetischen Sturm, der plötzlich aufkommt, aber ungewöhnlich kurz andauert.
Einer der ältesten Ärzte in der autonomen Region der Ewenken, Dr. A.N. Deskov, erinnerte sich, dass nach dem Tunguska-Ereignis Gerüchte über seltsame Beschwerden unter den Ewenken umgingen. Obwohl man nichts Genaues sagen kann, stellte N.V. Vasilyev dennoch fest, dass „aufgrund des vollständigen Fehlens von Ärzten oder jedweder medizinischer Versorgung einzelne Fälle von Strahlenkrankheit unentdeckt geblieben sein könnten“.
Genau aus diesem Grund haben die Erbauer der Vorrichtung im Tal des Todes diese vor Tausenden von Jahren so konzipiert, dass der erste Schlag hoch in der Luft stattfindet, um die Folgen der Explosionen von den bewohnten Gebieten fernzuhalten und die Menschen nicht leiden zu lassen.
Wer aber baute diese Vorrichtung im Tal des Todes, und warum?