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Strahlungsarmes WLAN gibts nicht? Gibts doch: Ein WLAN-Router, der sich abschaltet, wenn kein Gerät angemeldet ist und der von Haus aus ein reduziertes Beacon-Signal sendet. Zudem lässt sich die Sendeleistung drosseln.
Im Interview berichtet Erfinder Dr. Ir. Jan-Rutger Schrader über seine Motivation, das Dilemma der Grenzwerte und die Funktionsweise seines Routers.
NEXUS:Herr Schrader, Sie sind Gründer der Firma JRS Eco Wireless und Erfinder eines strahlungsarmen WLAN-Routers. Können Sie uns erzählen, wie Sie auf die Idee gekommen sind, ein solches Gerät zu entwickeln? Was hat Sie motiviert?
Jan-Rutger Schrader: Ich habe im Forschungslabor eines großen multinationalen Unternehmens an den Entwürfen mikroelektronischer Schaltungen für die neueste Generation von Mobiltelefonen gearbeitet. Dort merkte ich zu einem bestimmten Zeitpunkt, dass die elektromagnetische Strahlung der drahtlosen Geräte, Sendemasten und Elektronik fühlbare Auswirkungen auf meine Gesundheit hatten. Ab diesem Moment wollte ich nicht mehr weiter in der Industrie an Drahtlostechnik arbeiten. Im Jahr 2011 habe ich JRS Electro Health / JRS Eco Wireless gegründet. Die Mission besteht darin, Elektronik zu entwickeln und zu vermarkten, die messbar weniger Strahlung abgibt. Den strahlungsarmen WLAN-Router habe ich als Antwort auf die Frage entwickelt: „Wie kann man die WLAN-Strahlung verringern, ohne an Funktionalität zu verlieren?“ Das alles aus der Perspektive eines Ingenieurs: Mit elektrotechnischen Messgeräten ist die Verringerung der Strahlung objektiv messbar.
NEXUS: Die Strahlungsproblematik gerade im Bereich WLAN scheint immer noch nicht im Mainstream angekommen zu sein. Was sind Ihre besten Argumente, warum man sich wegen seiner Drahtlosverbindungen Sorgen machen sollte? Sind die offiziellen Grenzwerte nicht genug?
JRS: In den meisten westlichen Ländern basieren Grenzwerte für hochfrequente elektromagnetische Strahlung, die etwa von Mobilfunkmasten, Handys und WLAN ausgeht, sowie für niederfrequente magnetische Felder, die zum Beispiel in der Nähe von Stromleitungen und in Elektroautos auftreten, auf den sogenannten ICNIRP-Grenzwerten. ICNIRP steht für die Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung und ist, anders als der Name vermuten lässt, eine private Stiftung mit Sitz in München.
Das Fazit der Journalisten von Investigate Europe in ihrem Artikel „How much is safe?“ ist nicht gerade beruhigend.1 Sie interviewten die Forscher Nordhagen und Flydal, die eine kritische Überprüfung der ICNIRP-Grenzwerte von 2020 im Fachblatt Reviews on Environmental Health veröffentlichten. Ihre Analyse ergab, dass die Fachliteratur für die ICNIRP-Grenzwerte von 2020 von einem Autorenkreis mit im Kern nur 17 Wissenschaftlern stammt, von denen die meisten selbst mit der ICNIRP in Verbindung stehen.
Im Jahr 2016 untersuchte der Forscher Starkey die ICNIRP-Grenzwerte. Es stellte sich heraus, dass 40 Studien, die DNA-Schäden aufzeigten, einfach fehlten. Ebenso wie 40 Studien, die zeigten, dass elektromagnetische Strahlung freie Radikale im Körper bildet. Und 22 Studien, die Auswirkungen auf die männliche Fruchtbarkeit zeigten. Somit hat sich die ICNIRP die günstigsten Studien herausgepickt.
NEXUS: Welche Ergebnisse zeigen für Sie am eindrücklichsten, dass etwas getan werden muss?
JRS: Das ist für mich das Review „Biologische und pathologische Wirkungen der Strahlung von 2,45 GHz auf Zellen, Fruchtbarkeit, Gehirn und Verhalten“ von Isabel Wilke, veröffentlicht 2018 in einer Sonderbeilage der Zeitschrift Umwelt, Medizin, Gesellschaft.2 Es handelt sich hier um ein systematisches Review von Studien zu den Wirkungen nichtionisierender Strahlung in der Mikrowellenfrequenz von 2,45 GHz, die hauptsächlich für WLAN-Anwendungen genutzt wird. Diese Studien zeigen, dass WLAN-Strahlung oxidativen Stress, DNA-Schäden, Spermienschäden, EEG-Veränderungen und andere Effekte verursacht.
NEXUS: Wir sind schon länger auf der Suche nach einem Produkt dieser Art. Wieso muss man so lange danach suchen, wo doch die Gefahren von elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von WLAN, in der Wissenschaft schon länger diskutiert werden? Warum wird hier das Vorsorgeprinzip mit Füßen getreten?
JRS: Es ist hart, aber wir leben in einer Welt, in der industrielle Interessen Vorrang vor der Gesundheit haben und man sogar von Korruption sprechen kann.
NEXUS: Viele Hersteller von Produkten, die den Stress reduzieren, der durch Elektrosmog ausgelöst wird, haben Schwierigkeiten, die Wirkung ihrer Geräte messbar nachzuweisen. Bei Ihnen ist das anders. Was genau können Sie wie messen – und in welchem Maß wird die Strahlung bei Ihren Routern reduziert?
Abb. 1: Eco 100 Router mit aktivem WLAN (WLAN-Geräte verbunden, aber keine Datenabfrage): 1 Baken- bzw. Beaconimpuls pro Sekunde. (Y-Achse: WLAN-Strahlung. X-Achse: Zeit.) Gemessen mit Rohde & Schwarz Spektrumanalysator im Zero Span Modus.
JRS: Wir bieten unsere Eco-Router seit 2011 an.Ein üblicher WLAN-Router sendet 24 Stunden am Tag, 10-mal pro Sekunde Beacon- bzw. Funkbakensignale. Dadurch wird eine erhebliche Menge an Strahlung im Haus erzeugt, die deutlich messbar ist. Der weltweit einzigartige JRS Eco 100 WLAN-Router schaltet automatisch in den Full-Eco-Stand-by-Modus und reduziert die Strahlung auf null, wenn Sie WLAN auf Ihrem Computer und Handy ausschalten. Wenn Sie sich wieder mit dem WLAN verbinden, schaltet der Router das Signal automatisch wieder ein. Der JRS Eco 100 Router bietet wie die Vorgängergeneration auch während des Betriebs (aktives WLAN) eine um 90 Prozent reduzierte Signalpulsfrequenz.
Abb. 2: Eco 100 Router im Full Eco Schlafmodus (keine WLAN-Geräte angeschlossen): keine WLAN-Abstrahlung.
NEXUS: Können Sie uns einen Einblick in die dahinterstehende Technik geben?
JRS: Wenn Sie den JRS Eco 100 Router installieren, geht er zuerst in den Lernmodus, sodass Sie alle Ihre WLAN-Geräte problemlos anschließen können. Der Router führt automatisch eine Liste der Geräte, die mit ihm verbunden gewesen sind. Nachdem alle Ihre Geräte aufgelistet sind, wechselt der Router automatisch in den Full-Eco-Modus, in dem er völlig strahlungsfrei ist, wenn keine WLAN-Geräte verbunden sind.
Die patentierte Technologie leistet dann etwas, was kein üblicher Router schafft. Erst wenn eines der in der Liste aufgeführten Geräte eine Verbindungsanforderung sendet, schaltet sich der Router sofort wieder ein. Er schaltet sich also nur für die Geräte ein, die Ihnen gehören. Ihr drahtloses Gerät sendet eine solche Verbindungsanforderung, wenn Sie das WLAN einschalten oder die Liste der verfügbaren WLAN-Netze anzeigen. Dies geschieht automatisch und Sie werden keinen Unterschied zu einem normalen WLAN-Router bemerken.
Abb. 3: Üblicher WLAN-Router (keine Datenabfrage): 10 Beacon-Impulse pro Sekunde, 24 Stunden am Tag
NEXUS: Wird dadurch auch die Übertragungsrate beeinflusst? Hat man Einbußen bei der Geschwindigkeit?
JRS: Die JRS-Eco-100-Technologie ist mit allen Marken und Modellen von Drahtlosgeräten kompatibel: Android, Apple, Windows und anderen. Sie verlieren keine WLAN-Geschwindigkeit, Reichweite oder Stabilität.
NEXUS: Was müssen interessierte Käufer beachten? Sind Ihre Router mit allen gängigen Systemen kompatibel? Braucht man sie nur einzustöpseln und los gehts?
JRS: Die Eco-Router sind mit jedem Provider und Internetmodem / Router kompatibel. Das Internetmodem bzw. der Router ist die Box, die Sie von Ihrem Provider erhalten haben. Die Funktionsweise besteht darin, dass Sie den Eco-Router mit dem mitgelieferten Netzwerkkabel an Ihren vorhandenen Internetrouter anschließen, wobei Sie die Standard-LAN-Verbindung verwenden, die auf jedem Router vorhanden ist. Der Eco-Router ist sofort einsatzbereit.
Sie müssen Ihr Internetmodem bzw. Ihren Router behalten, da darüber die Internetsignale in ADSL, Kabel oder Glasfaser umgewandelt werden, abhängig von Ihrem Provider und Zugang. Wenn Ihr Router über eine eingebautes WLAN-Netzwerk verfügt, muss dieses ausgeschaltet werden, um die WLAN-Strahlung zu minimieren.
Obwohl die Firmware des JRS Eco 100 Routers die Strahlung elektromagnetischer Felder (EMF) im Vergleich zu üblichen WLAN-Routern drastisch reduziert, bietet JRS ausschließlich gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsgarantien in Bezug auf die elektromagnetische Strahlung. Es gibt keinen „sicheren“ Wert und „WLAN aus“ ist die sicherste Option.
NEXUS: Muss man einen kompletten Router bei Ihnen kaufen oder gibt es andere Möglichkeiten?
JRS: Wenn man bereits einen Asus-Router des Modells RT-AC68U oder RT-AC66U B1 besitzt (es müssen genau diese Modelle sein), hat man die Möglichkeit, den passenden Firmware-Download bei uns zu erwerben. Damit erhalten Sie die identische Funktionalität wie bei unserem Bundle-Produkt (Router + Firmware) zusammen mit einer einfachen Installationsprozedur. Das ist der kostengünstigste Weg, die JRS-Eco-100-Funktionalität zu erhalten.
NEXUS: Gibt es häufige Probleme und Fragen, die beim Einsatz der Router aufgetreten sind?
JRS: Der Eco-100-Router unterscheidet sich von herkömmlichen WLAN-Routern durch den speziellen strahlungsfreien Standby-Modus. Um den Router aus dem Standby-Modus aufwecken zu können, müssen Sie das versteckte „andere“ Netzwerk „jrs“ manuell eingeben und sich damit verbinden. Sie müssen das nur einmal in Ihrem Gerät einrichten. Beim nächsten Mal erinnert sich Ihr Gerät an die Anmeldedaten.
Zu diesen und weiteren Fragen haben wir übrigens eine Liste häufig gestellter Fragen auf unserer Website JRSEco.com veröffentlicht.
NEXUS: Oft reicht das Signal eines normalen Routers nicht durch die ganze Wohnung und man greift zu einem Repeater, der das Signal verstärkt. Haben Sie auch dafür eine strahlungsarme Lösung? Was würden Sie raten?
JRS: Mit einem WLAN-Verstärker haben Sie sozusagen einen zweiten sehr starken Router. Sie genießen dann zwar eine gute WLAN-Verbindung, haben aber auch viel zusätzliche hochfrequente EM-Strahlung: 10 Impulse pro Sekunde, 24 Stunden am Tag.
Wenn Sie die WLAN-Reichweite in Ihrer Wohnung mit geringer Strahlung verbessern möchten, sollten Sie Folgendes tun: Legen Sie ein Ethernetkabel an den Ort, wo Sie sonst einen WLAN-Verstärker anbringen würden, und stellen Sie dort einen JRS-Eco-Router auf. Wenn es in Ihrem Fall schwierig ist, Ethernet-Kabel zu verlegen, können Sie die vorhandenen TV-Koaxialkabel im Haus verwenden. In vielen Häusern sind sie noch in den Wänden verlegt. Die Anschlüsse haben runde Löcher in der Wand. Wenn das der Fall ist, können Sie einen MoCa-Ethernet-over-Coax-Netzwerkadapter verwenden. Wir haben solche Adapter der Marke Hirschmann in unserem Webshop zum Verkauf.
NEXUS: In Ihrem Shop bieten Sie weitere Produkte an, die die Strahlung von mobilen Geräten reduzieren. Gibt es darunter welche, wo Sie sagen: Das kennen die wenigsten, aber eigentlich sollte es jeder haben?
JRS: Wir verkaufen in unserem Shop einen Adapter, mit dem Sie die Internetverbindung Ihres iPads oder iPhones über ein Standard-LAN-Kabel kabelgebunden herstellen können. Dieser Adapter eliminiert WLAN-Strahlung vollständig. Sie können Ihr iPhone oder iPad in den Flugzeugmodus mit ausgeschaltetem WLAN versetzen und trotzdem im Internet surfen und Apps wie WhatsApp verwenden, die eine Internetverbindung erfordern.
NEXUS: Wie sind Ihre Zukunftspläne – haben Sie eine Vision?
JRS: Unsere Vision ist, dass WLAN in Zukunft so weit wie möglich bedarfsgesteuert sein wird. Je weniger Strahlung durch die Luft geht, desto besser. Dann muss unser Körper weniger kompensieren und bekommt mehr Ruhe.
Nexus: Das sehen wir ähnlich, daher tragen wir gern dazu bei, diese Vision zu verwirklichen. Herzlichen Dank!