NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/qeg-raumenergie-fuer-alle
Ende März 2014 tauchen im Internet Konstruktionspläne für einen Generator auf, der mehr Energie ausgeben soll, als er verbraucht. Er sei leicht zu bauen, einfach zu nutzen und laufe mit Tesla-Technik. Zu schön, um wahr zu sein? Der Quanten-Energie-Generator (QEG) lässt die alte Debatte um das Anzapfen einer allgegenwärtigen, unendlichen Energiequelle im Raum erneut aufkochen. Der vorliegende Artikel reflektiert die Erkenntnisse aus einem halben Jahr öffentlicher QEG-Forschung.
In den Randgebieten der anerkannten Naturwissenschaften kursiert seit vielen Jahrzehnten die Annahme, es existiere eine allgegenwärtige, unendliche Energie im Raum, die man mit dem richtigen Ansatz auf technischem Wege anzapfen könne. Diese „Freie Energie“ wird oft als Raumenergie oder Nullpunktenergie umschrieben – wobei diese und andere verwendete Begriffe in den etablierten Naturwissenschaften keine oder eine abweichende Verwendung finden. Dennoch gab und gibt es eine Reihe Wissenschaftler, denen nachgesagt wird, die Raumenergie nutzbar gemacht zu haben. Anerkannte, wissenschaftlich getestete und öffentlich zugängliche Prototypen von Raumenergiekonvertern sucht man bisher allerdings vergeblich.
Verfolgt man als Laie die Debatte um die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Nutzung einer solchen Energiequelle, ist es schwer, ein abschließendes Urteil zu fällen. Die Frage, ob es sich dabei um einen ernst zu nehmenden Ansatz handelt oder nicht, erinnert an die Frage nach dem Leben oder Tod von Schrödingers Katze1: Solange die eine oder die andere Annahme nicht eindeutig bewiesen ist, überlagern sich beide Zustände – die Katze ist gleichzeitig lebendig und tot, die Raumenergie gleichzeitig frei verfügbar und frei erfunden.
Entsprechend groß ist das Interesse – unter Freie-Energie-Forschern und -Kritikern gleichermaßen –, als im Frühjahr 2014 frei zugängliche Baupläne für einen angeblich funktionierenden Raumenergiegenerator im Internet auftauchen. Schnell kochen die Gemüter hoch: Während die einen den „QEG“ genannten Generator seit Tag eins als den Durchbruch in der Erforschung Freier Energie feiern, verschreien ihn die anderen als ausgemachten Blödsinn.
Um mir ein neutrales Bild zu machen, entschied ich mich daher für den Schritt in die Katzenkiste und ging auf Tuchfühlung mit der Szene: Mitte Juli 2014 traf ich mich im Berliner Stadtteil Alt-Treptow mit drei deutschen QEG-Pionieren. Organisiert wurde das Treffen von Tobias Graf,2 einem Koordinator der Berliner QEG-Ortsgruppe. Als Fachleute anwesend waren Dipl. Ing. Burkhard Schmidt3 und der Physiker Jerzy Naglik4. Wenn nicht anders gekennzeichnet, basieren die Informationen in diesem Artikel auf unserem Gespräch und den mir von QEG Berlin zur Verfügung gestellten Dokumenten.
Bevor ich auf die Szene in Deutschland eingehe, möchte ich Ihnen jedoch zunächst die Grundlagen und die Geschichte des QEG näherbringen.
Der Name QEG (Quantum Energy Generator; Quanten-Energie-Generator) geht auf den Elektroingenieur und Erfinder James M. Robitaille zurück. Er bezeichnet damit ein Gerät, das die sogenannte Quanten- oder Raumenergie nutzbar machen soll. Vereinfacht ausgedrückt heißt das: Die Maschine soll jene ominöse Energie anzapfen, die dafür verantwortlich ist, dass Atome nicht einfach in sich zusammenfallen. Es handelt sich also streng genommen nicht um einen Generator, sondern einen Akkumulator. Wie genau die „Energieernte“ vonstatten gehen soll, lesen Sie weiter unten. Wichtig ist: Ein funktionierender QEG soll bei vollem Betrieb nicht nur in der Lage sein, sich selbst anzutreiben (ohne externe Energieversorgung), sondern darüber hinaus noch eine signifikante Energiemenge ausgeben, die in Form elektrischen Stroms nutzbar gemacht werden kann. Damit hätte der QEG einen Wirkungsgrad von über 100 Prozent – ein in der Fachwelt umstrittenes Phänomen, das als „Overunity“ bekannt ist.
Als Vordenker des QEG wird immer wieder der Erfinder, Elektroingenieur und Physiker Nikola Tesla (1856–1943) genannt. Im Speziellen wird auf sein 1894 eingereichtes US-Patent 511.9165 verwiesen, den „Electric Generator“,6 ebenso auf das 1888 eingereichte US-Patent 390.4147, die „Dynamo-Electric Machine“.8 Laien wird auf den ersten Blick keine große Ähnlichkeit zwischen dem QEG und den Tesla-Patenten auffallen – vielleicht ist das der Grund, aus dem Kritiker munkeln, der Tesla-Bezug könne genauso gut nachträglich aus Imagegründen hergestellt worden sein.9 QEG-„Erfinder“ Robitaille und sein Team beharren jedoch darauf, dass ihr Generator zumindest eine Adaption des „Electric Generator“ sei, wobei anscheinend weniger der Aufbau selbst, als vielmehr die Idee dahinter aufgegriffen und das lineare System Teslas als rotierendes System umgesetzt wurde.10
Nikola Teslas „Electric Generator“, US-Patent 511,916. (Quelle: Teslauniverse.com)
Über Tesla hinaus hat es über die Jahrzehnte eine Reihe weiterer Erfindungen gegeben, die dem QEG in Teilen ähneln und als Inspiration gedient haben könnten. Ein Beispiel ist der Ecklin-Brown-Generator,11 eine Weiterentwicklung des Ecklin-Generators von 1975 (US-Patent 3.879.62212).
Im Januar 2010 taucht ein Youtube-Video mit dem Titel „Self-Running 40kW (40,000 Watt) Fuelless Generator“13 auf, in dem ein Mann Namens Timothy Thrapp einen angeblich selbstlaufenden Generator präsentiert. Die Maschine soll in der Lage sein, ohne externe Energiezufuhr bis zu 40 Kilowatt elektrischer Energie zu generieren. Im Video demonstriert Thrapp, wie der Generator zunächst mit einem Elektromotor zum Laufen gebracht wird. Nach einer Zeit trennt Thrapp den Motor von der Stromversorgung, legt zwei Schalter um und betreibt ihn nun angeblich nur mehr mit Energie aus dem Generator. Zusätzlich bringt er mit dem Strom des Generators eine 1.500-Watt-Glühbirnenbatterie zum Leuchten. Er erklärt, der Generator würde seine Energie „aus dem Quantenfeld“ beziehen und versichert, seine Maschine funktioniere ganz ohne versteckte Drähte oder faule Tricks.
Thrapp – für die einen ein genialer Erfinder, für die anderen ein gerissener Hochstapler – ist Sprecher der WITTS Ministries (World Improvement Through The Spirit Ministries; dt. etwa: Dienste zur Weltverbesserung durch den Geist). Nach eigenen Angaben ist WITTS eine „Organisation von Weltklasse-Ingenieuren / -Wissenschaftlern / Dienern Gottes und der Menschheit, die aktiv Lösungen anbietet, um die Energiekrise und andere kritische Probleme unseres notleidenden Planeten zu überwinden“.14
Laut Peswiki.com „verschenkt“ Thrapp die Konstruktionspläne für seinen Generator zunächst gegen eine Spende von 300 Dollar – allerdings sind in den Plänen nicht genügend adäquate Informationen enthalten, um die Maschine vollständig nachzubauen. Er kündigt zudem an, in Zukunft komplette Einzelausfertigungen des Generators für 100.000 Dollar verkaufen zu wollen.15 Heute bietet er Interessierten, die den Generator nachbauen wollen, einstündige Skype-Konsultationen für rund 1.000 Dollar an.16
Der US-amerikanische Elektroingenieur James M. Robitaille entwickelt und baut 2013/14 eine eigene Variante des Thrapp-Generators, nachdem er eine solche Sprechstunde bei Thrapp in Anspruch genommen hat. Seinen im März 2014 fertiggestellten Prototypen tauft er „Quantum Energy Generator“ (QEG).17
Gemeinsam mit seiner Frau Valerie und seiner Stieftochter Naima „HopeGirl“ Feagin hat Robitaille bereits Ende 2012 die Fix The World Organization (FTW) gegründet. Ihr erklärtes Ziel: Lösungen für die Probleme der Welt zu sammeln, vorzustellen und systematisch umzusetzen.18
Der QEG stellt nur eines von vielen anderen Projekten dar, die FTW verfolgt. Er genießt allerdings die größte öffentliche Aufmerksamkeit, seit Robitaille am 25. März 2014 eine Bauanleitung mitsamt Stückliste auf der FTW-Website frei zugänglich gemacht hat.19 Das Dokument wird binnen 24 Stunden rund 20.000-mal heruntergeladen, in kürzester Zeit in verschiedene Sprachen übersetzt und von Menschen in aller Welt als Vorlage genutzt, den Generator nachzubauen.
Robitaille reist im Folgenden mit seinem Team in verschiedene Länder der Welt und hält Workshops ab, in denen er lokalen Gruppen bei der Konstruktion und Einstellung des QEG behilflich ist. Vorgeblich um die Reise- und Materialkosten zu decken und seine eigene Forschung zu finanzieren, sammelt er gemeinsam mit seiner Stieftochter Naima (HopeGirl) im Namen von FTW Spendengelder und bietet persönliche Beratungsgespräche via Skype an (für 300 Dollar die Stunde).20
Trotz aller Bemühungen und stolzer Geldsummen ist es bisher allerdings weder Robitaille selbst noch einer von ihm instruierten Gruppe gelungen, Overunity zu erreichen. Der derzeit effizienteste QEG scheint von einer britischen Gruppe konstruiert worden zu sein und weist angeblich einen Wirkungsgrad von ca. 85 Prozent auf21 – eine Zahl, die allerdings nicht durch öffentlich nachvollziehbare Messungen verifiziert ist. Eine Nachricht des marokkanischen QEG-Teams, nach der man dort am 17. Mai Overunity erreicht habe, entpuppt sich im Nachhinein als Falschmeldung.22 (Mehr zum marokkanischen QEG an späterer Stelle.)
Seit August 2014 ist es stiller geworden um Robitaille und Fix The World (Stand: September 2014). Angeblich bastelt man dort weiter am nunmehr vierten Generator und experimentiert mit Modifikationen im Aufbau.23
Es ist schwierig, etwas zusammenfassend zu erörtern, das bisher offenbar von niemandem vollständig verstanden und umgesetzt wurde. Es existieren unterschiedliche Interpretationen der QEG-Baupläne, ganz zu schweigen von den verschiedenen Ansätzen zum Verständnis des Generators / Akkumulators. Die folgende Beschreibung und Erklärung des QEG kann daher nicht mehr sein als eine unvollständige Skizze – wenn Sie es genau wissen wollen, werden Sie nicht umhin kommen, sich selbst ein Bild zu machen. Einige Ausgangspunkte finden Sie am Ende dieses Artikels.
Der Wirkmechanismus des QEG basiert auf einem ungedämpften elektromechanischen Resonanzschwingkreis, genauer: einem parametrischen Oszillator.24 Das Herzstück bildet ein Ringkern aus Transformatorblechen mit vier Polen und einem darin kreisenden, magnetfreien Rotor, ebenfalls aus Transformatorblechen, der zunächst von einem herkömmlichen Motor angetrieben wird. Am Ringkern liegen zwei Primär- und zwei Auskopplungsspulen an, deren Funktion und Schaltung im Folgenden kurz umrissen wird.
Die übersetzte deutsche Version des originalen QEG-Schaltplans. (Quelle: QEG-Forum.de)
Zusammen mit einer Kondensatorbank bilden die Primärspulen einen Schwingkreis. Dieser elektrische Schwingkreis wird durch die mechanische Schwingung des Rotors (die Drehzahl) angeregt (parametrische Anregung), wobei die Induktivität der Primärspulen (ca. 10–25 Henry) von der Rotordrehung abhängt. Dabei wird in den Primärspulen genügend Niederspannung erzeugt, um den Schwingkreis in Gang zu setzen.
Bei korrekter Einstellung des QEG treten der elektrische Schwingkreis und die mechanische Schwingung des Rotors nach einiger Zeit in Resonanz. Dazu muss die Erregerfrequenz (Rotordrehzahl) in die Nähe der Frequenz des elektrischen Schwingkreises gebracht werden. (Letztgenannte ergibt sich aus der Induktivität der Spulen und der Kapazität der Kondensatoren.) Ist dies geglückt, kommt es zu einer Resonanzüberhöhung, bei der Hochspannungsimpulse in den Primärspulen generiert werden. (In vielen QEG-Videos ist das die Stelle, an der die Lampen aufleuchten und die Leute anfangen zu jubeln: „We’ve got resonance!“ – „Wir haben Resonanz!“)
Bis hierher ist das Grundprinzip des QEG vollständig mit herkömmlicher Elektrotechnik zu erklären. Beinahe jeder bekannte Prototyp hat den Resonanz-Zustand erreicht.
Die Abfuhr von Strom (400 Hertz) aus dem QEG im laufenden Betrieb geschieht über eine primäre und – bei Bedarf – eine sekundäre Auskopplungsspule (je 120 Volt). Bei optimalem Betrieb des QEG soll ein Teil der abgegriffenen Energie der primären Auskopplungsspule in den Motor rückgespeist werden, um den Rotor anzutreiben („self running“) – eine externe Energieversorgung, z. B. aus der Steckdose, wäre also von diesem Moment an überflüssig. Damit der QEG eine solche Leistung erbringen kann, muss der Generatorkern angeblich erst „konditioniert“ oder „polarisiert“ werden, d. h. in einen Zustand gebracht werden, in dem er selbst physisch zu schwingen beginnt und zusätzliche Spannung generiert.25
Zu diesem Zweck ist eine Erregereinheit (Exciter) in Reihe mit der primären Auskopplungsspule gekoppelt. Die Erregereinheit besteht aus einer Funkenstrecke, einem Kondensator und einer Spule. Laut der offiziellen QEG-Bauanleitung soll die Erregerspule dazu dienen, „einen Übertragungsweg durch das Quantenfeld (Nullpunkt) in den Generatorkern aufzubauen. Das bewirkt eine Polarisierung des Kerns, was die Ausgangsleistung mit der Zeit erhöht.“26 Nähere Erklärungen zur Erregereinheit gibt das FTW-Team in seiner Antwort auf eine öffentliche Frage auf der Website Be-Do.com:
„Der Erregerkreis ist ein Schwingkreis, der auf 1,3 Megahertz getuned ist, eine der höchsten Resonanzfrequenzen der Erde (nicht [die] Schumann[-Resonanz]). Jeder der zwei- bis dreisekündlichen Blitze [der Funkenstrecke] legt einen 1,3-MHz-Impuls auf die 400-Hz-Sinuswelle [im Kern]. Dadurch wird lokale atmosphärische Energie in den Generatorkern geleitet. Das bewirkt eine Konditionierung des Kerns auf maximalen Magnetfluss und maximale Ausgangsleistung.“27
Später wird der Aufbau abgeändert: Eine mit dem Exciter verbundene Antenne soll die „atmosphärische Energie“ akkumulieren, die in Form von sieben (statt 1,3) Megahertz starken Erregerimpulsen in den Kern geleitet wird.28
Um also einen sich selbst antreibenden QEG mit einem Wirkungsgrad von über 100 Prozent zu bekommen, bedarf es zunächst der Resonanz und dann einer Konditionierung / Polarisierung des Kerns. Bloß weiß bisher niemand genau, was das eigentlich sein soll – und erst recht nicht, wie es in der Praxis umzusetzen wäre. Augenscheinlich auch Robitaille selbst nicht, denn auch seine neuesten Modifikationen führen nicht zum erhofften Ergebnis. Das einzige Indiz für das Erreichen von Overunity mit einem QEG ist das oben erwähnte Video von Timothy Thrapp (WITTS). Die Frage ist: Hat Thrapp tatsächlich den heiligen Gral der Raumenergieforschung gefunden – oder hat er Robitaille lediglich einen Zierpokal verkauft?
Einer der ersten Deutschen, der sich Ende März 2014 (kurz nach der Veröffentlichung der Baupläne durch FTW) dem QEG-Thema systematisch annimmt, ist Toni Gelowicz. Bis Mitte April formiert sich auf seine Initiative hin ein deutschsprachiger QEG-Dachverband namens QEG.de,29 der anfangs ca. 30 Ortsgruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vereint.30 Viele Mitglieder in den Gruppen haben einen professionellen Hintergrund im Bereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Physik. Die Koordination erfolgt über einen Email-Verteiler und Google-Gruppen.
In zahlreichen Treffen, Skype- und Mumble-Konferenzen tauschen sich die Mitwirkenden zunächst über die Technik und das Wirkprinzip des QEG aus, es wird nach deutschen Firmen gesucht, die exotische Teile wie den Generatorkern herzustellen in der Lage sind, man diskutiert über verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung der Baupläne, schmiedet Finanzierungsstrategien und bildet Arbeitsgruppen.
Schließlich einigt man sich auf den Bau von einigen einfachen QEG-Modellen („Test-QEGs“), um zu erforschen, „wie der QEG prinzipiell funktioniert“. Danach sollen zunächst zwei Prototypen konstruiert werden: Einer nach den Originalplänen und mit den Originalbauteilen aus den USA („Prototyp 1“) und eine modifizierte Version, die auf eigenen Forschungen beruhen soll („Prototyp 2“). In einem nächsten Schritt will man nach ausgiebigen Tests einen optimierten Prototypen konstruieren („Pototyp 3“), in dem die Erkenntnisse aus dem Bau der beiden Vorgänger Anwendung finden. Ein Beginn der praktischen Arbeit an den Prototypen ist allerdings erst angedacht, wenn mindestens ein QEG von Robitaille oder anderen Gruppen erwiesenermaßen Overunity erreichen hat.31
Sebastian Gonzcarek (alias TeslaTech) bastelt bereits seit 2012 an seinem eigenen „Prototyp 0“, der auf den Plänen von WITTS beruht und als erster deutscher QEG Resonanz erreichen konnte.32 Anfang April 2014 ruft er die Website www.QEG-Forum.de ins Leben, die einem Teil der deutschen „Gründerszene“ ebenso als Plattform und Ort des Austauschs dient.
Ein deutsches Team um Gerhard Rößler (www.fefj.de) reist Mitte April 2014 anlässlich eines FTW-Workshops nach Aouchtam nahe der marokkanischen Mittelmeerküste, um bei der Konstruktion des marokkanischen QEG dabei zu sein und Erfahrungen zu sammeln, die später beim Bau der deutschen Generatoren nützlich sein sollen. Nach anfänglicher Verzögerung wegen fehlender Teile wird am 27. April mit dem Zusammenbau begonnen. Kurz darauf dann die Nachricht: „Marokko hat Resonanz.“33 Bei QEG.de sorgt das zunächst für Ermutigung – trotzdem will man mit dem Bau der deutschen Prototypen warten, bis in Marokko Overunity nachgewiesen wird. Bis zur Abreise des deutschen Teams ist dies allerdings nicht geschehen.
Die Münchener Gruppe „QEG-Energonauten“ (http://energonauten.123v.net) veröffentlicht am 11. Mai erste Messergebnisse eines Test-QEGs. Allerdings beziehen sich die Untersuchungen „nur auf die physikalischen Zusammenhänge, nämlich den Ringkern mit den vier Spulen und den Rotor, jedoch ohne Berücksichtigung des Exciters und des Anspruchs auf OverUnity“.34
Zwar liegen noch immer keine Hinweise auf Overunity vor und es mehren sich Stimmen, die bezweifeln, dass der QEG überhaupt Overunity-fähig ist – dennoch bestellt die Hamburger QEG-Gruppe bald darauf einen Generatorkern für ihren „Prototyp 1“, der in Hamburg konstruiert und getestet werden soll. Mit dem „Prototyp 2“ will man mehrheitlich warten, bis es handfeste positive Ergebnisse gibt.
Am 18. Mai veröffentlicht HopeGirl ein Video mit dem Titel „QEG Overunity“ auf Youtube.35 Darin ist zu sehen, wie James Robitaille und ein Mitarbeiter namens Dave Messungen am marokkanischen QEG vornehmen. Das wacklige Video vermittelt den Eindruck, die beiden Männer hätten es geschafft, den QEG auf Overunity zu trimmen. In einem erklärenden Artikel schreibt HopeGirl dazu am 30. Mai:
„Wie im Video gezeigt, haben Messungen am QEG in Marokko ergeben, dass er bei einer Eingangsleistung von 600 Watt fast 20.000 Var [Blindleistung] Ausgangsleistung produziert. Nachdem die Ausgangs-Var in der dritten Phase der QEG-Entwicklung (eine relativ simple Phase) in Watt konvertiert werden, wird das mehr als 33-facher Overunity entsprechen.“36
Also doch keine Overunity – stattdessen die gewagte Behauptung, man könne die angeblich 20.000 Var starke Blindleistung in Wirkleistung verwandeln – aus physikalischer Sicht ein eher aussichtsloses Unterfangen37… oder sollte gerade hierin das Rätsel des QEG liegen? Immerhin legen Forschungen der US-amerikanischen Tesla-Tüftler Jim Murray und Paul Babcock nahe, dass das Geheimnis der Effizienz von Tesla-Generatoren tatsächlich in der „Reactive Power“ (Blindleistung) liegt. Murray und Babcock weisen allerdings darauf hin, dass Tesla diesen und weitere Begriffe seinerzeit anders definierte als heute üblich. Darüber hinaus erklären sie, keineswegs Energie aus dem „Nichts“ zu erschaffen. Im Gegenteil distanzieren Sie sich scharf von begriffen wie „Overunity“ und „Freie Energie“ und versichern, Teslas und ihre eigenen Arbeiten stünden in völligem Einklang mit den Newton’schen Gesetzen und Maxwell’schen Gleichungen.38
Eindeutig ernüchternd sind schließlich die offiziellen Messdaten aus Marokko:39 Auf gerade einmal 16 Prozent Effizienz bringt es der marokkanische QEG. Zum Vergleich: Herkömmliche elektrische Generatoren weisen einen Wirkungsgrad von bis zu 99 Prozent auf.40
Nicht nur die jüngsten Geschehnisse in Marokko enttäuschen – vielmehr entpuppen sich immer mehr Aussagen und Versprechungen Robitailles und seines Teams als falsch. Die Vorwürfe und Kritiken, die nun gegenüber dem Konzept des QEG, gegenüber FTW und auch WITTs erhoben werden, kommen immer öfter von Menschen, die sich detailliert mit der Materie auseinandergesetzt haben. Sie sind fundiert, weitgehend sachlich – und kaum jemand widerspricht ihnen. Es folgen einige Beispiele aus dem deutschen Sprachraum:
Schon am 13. April prophezeit der QEG-kritische Nutzer uatu im Allmystery-Forum:
„Ich habe mich in den letzten Tagen ziemlich intensiv mit dem Thema [QEG] beschäftigt und das meiste gelesen, was dazu im deutsch- und englischsprachigen Raum verfügbar ist. Fazit: Der QEG wird einer der größten Freie-Energie-Flops der letzten Jahre.“41
Nach dem Scheitern des QEG in Marokko veröffentlicht er am 5. Juni 2014 eine detaillierte Analyse der verfügbaren Messdaten, die Sie unter http://bit.ly/uatu einsehen können (Beiträge von 03:35 Uhr bis 03:45 Uhr).42 Er kommt darin zum Schluss,
„dass das Verhalten des QEG ganz gewöhnliche Physik ist. Es lässt sich mit den ganz gewöhnlichen, bewährten Formeln greifen und verstehen.“
Auf die Frage hin, ob es sich beim QEG um einen bewussten Betrug seitens FTW handeln könnte, schreibt er in einem späteren Beitrag:
„Gegen bewussten Betrug spricht, dass es für die QEG-Leute kaum möglich sein dürfte, aus der Situation halbwegs unbeschadet wieder herauszukommen. Andererseits ist das Ausmaß an Inkompetenz, das Robitaille an den Tag legt (z. B. die Verwendung von Peak-to-Peak-Werten zur Berechnung von Wirkleistung […]) so erheblich, dass es bei jemandem, der zumindest ein bisschen Ahnung von Elektrotechnik hat, schwer anders als mit bewusstem Betrug zu erklären ist. […] Meine gegenwärtige Einschätzung ist, dass sich die Familie [Robitaille] […] in eine Art kollektive Selbsthypnose als ,Retter der Welt‘ hineingesteigert hat.“43
In einem Beitrag auf QEG-Forum.de fasst ein Nutzer namens PhysikFan am 13. Juli seine Zweifel an der Overunity-Fähigkeit des QEG zusammen.44 Sein Text wird in mehreren anderen Foren im deutsch- und englischsprachigen Raum aufgegriffen und dürfte die Ansicht der meisten Kritiker treffend wiedergeben. Die Kernaussagen:
Zynisch kommentiert er abschließend das oft angeführte Argument, der QEG habe zwar noch keine Overunity erreicht, es sei aber bewiesen, dass er Energie liefere, was weitere Forschungen legitimieren würde:
„Mein Fahrraddynamo liefert auch noch keine Overunity, beweist aber, dass der Fahrraddynamo Energie produziert. Sollte er deswegen weiter erforscht werden? So oder ähnlich lauten Begründungen, die immer abstruser werden, nur weil man nicht wahrhaben möchte, einem riesigen Fake und Scharlatanen aufgesessen zu sein.“
In einem offenen Brief findet ein anonymes Mitglied der Berliner QEG-Gruppe folgende Worte für den derzeitigen Stand der Entwicklungen:
„Bis jetzt wurde viel geredet, gebastelt und rumprobiert, bisher ohne Erfolg. […] [Es ist] leider so, dass nicht mal Herr Robitaille zu wissen scheint, was er da eigentlich tut. […] Entweder der Mann hat absolut keine Ahnung von Elektrotechnik oder er versucht tatsächlich die Community arglistig zu täuschen, um weiter seine überteuerten Skype-Sprechstunden […] verkaufen zu können. […] Ich will hier niemanden entmotivieren, an der Sache dranzubleiben, aber ein bisschen Realismus würde uns und der Community nicht schaden [...].
Was mir also fehlt ist entweder a) eine physikalisch schlüssige Theorie, [...] mit der der QEG erklärt werden kann; oder b) ein funktionierender QEG (wenigstens ein Selbstläufer), von dessen Funktion man sich zweifelsfrei überzeugen kann. […] Wenigstens eins von beiden wäre wünschenswert und für mich notwendig, bevor ich neue Ressourcen für dieses Projekt aufwende.“45
Unter den Menschen in der QEG-Szene, die sich ernsthaft mit der Technik hinter der Maschine und der Politik von FTW auseinandergesetzt haben, dürfte die Stimmung ähnlich sein wie in den oben zitierten Beiträgen umrissen. Ist das Projekt damit gescheitert?
Bezogen auf den QEG, wie er von Robitaille und FTW konstruiert wurde, sieht es ganz danach aus. Zwar haben wir es hier mit einem interessanten und ungewöhnlichen Generator zu tun, doch spricht vieles dafür, dass dieser niemals Overunity erreichen wird. Dennoch wäre es zumindest theoretisch möglich, dass Bastler aus der Szene ausgehend vom QEG neue Wege finden, die ominöse Raumenergie nutzbar zu machen – auch wenn Verfechter der etablierten Naturwissenschaften wohl jeden solchen Versuch bestenfalls mit einem Kopfschütteln oder gar mit harschen Angriffen quittieren werden.
Lässt man den „Heiligen Gral“ Overunity einmal außen vor, ergibt sich noch eine andere, durchaus positive Perspektive auf das Geschehen rund um den QEG: Zum ersten Mal in der Geschichte der Suche nach Freier Energie hat es eine erfolgreiche, globale Open-Source-Bewegung gegeben, die unterschiedlichste Menschen dazu veranlasst hat, sich zu vernetzen und gemeinsam zu forschen. Wenn dieses Beispiel Schule macht, haben künftige Innovationen eine weit größere Chance, einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu werden, als es bisher der Fall war. Je mehr Menschen sich mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung in eine solche Bewegung einklinken, desto schwieriger wird es für Betrüger, die nur aufs schnelle Geld aus sind, und desto einfacher, vielversprechende Ansätze von bloßen Wolkenschlössern zu unterscheiden. Zudem wird es auch für die großen Energiefirmen nicht unbedingt leichter, ihr Monopol gegen etwaige Konkurrenzprodukte und -konzepte zu verteidigen. Schließlich hat der Hype um den QEG auch gezeigt, dass das Interesse an dezentralen, effizienten Methoden der Energieversorgung und -gewinnung in der Bevölkerung ungebrochen, ja, sogar gestiegen ist; dass sich nicht nur „Verschwörungstheoretiker“ und „Esoteriker“ damit beschäftigen, sondern auch und gerade geschulte Fachleute und Spezialisten. Immer mehr Menschen sind es leid, ihr Geld in den Schlund global agierender Energieriesen zu werfen und gelangen zur Ansicht, dass das derzeitige System nur einen Abschnitt auf dem Weg hin zu einer autarken, kommunalen Energieversorgung markieren kann.
Der QEG ist nur eine von vielen Ideen, mit denen dieser Weg geebnet werden könnte – man schaue etwa auf die Raumenergieforschung von Prof. Claus W. Turtur46, die Magnetmotoren von John Bedini47, auf die Anwendungsmöglichkeiten von Browns Gas (HHO)48 und besonders auf die oben angesprochenen Arbeiten von Murray und Babcock.38 Die Liste ist lang und weitere neue Ansätze werden folgen. Sicher, all diese Ideen werden umstritten bleiben, bis sie ausgereift und eindeutig belegt sind – doch woher soll diese Reife kommen, wenn nicht aus dem Versuch?
Der QEG war ein Lehrstück, für manche ein schmerzhaftes – doch schon jetzt haben viele Forscher und Bastler ihre Eisen im nächsten Feuer.
Wenn Sie mehr über den QEG erfahren und sich Ihr eigenes Bild machen möchten, empfiehlt sich ein Blick in die verschiedenen Foren zum Thema (s. u.). Dort verlinkt finden Sie zahlreiche Videos, Websites und Dokumente kritischer und unkritischer Natur.
Kontakt zu QEG.de erhalten Sie über Toni Gelowicz (qeg.de@arcor.de), Kontakt zur Berliner Ortsgruppe über Tobias Graf (www.freifrei.bplaced.net/kontakt).
Das sind alles Spinner oder Abzocker.der Bedini hat ne pulsation im Ladegerät, was für Accus gut ist ,da es Kristalisation verhindert.Ansonsten kann man mit Magneten oder sonstwas forschen und wird trotzdem nicht den Grundsatz der Thermodynamik ändern können.Wasserstoff oder Brownsches Gas ist auch nur Energieverschwendung.Stanley Meyers Wasserbuggy hätte 50 Liter Wasserstoff in der Minute fördern müssen,hat es aber nicht.Der hat sodar gesagt mit 100 liter Wasser kommt man von von Küste zu Küste der USA.,das müssen viel mehr sein.Dieses Thema erscheint bei ihnen regelmässig.Da es aber noch nichtmal einen Beweis gibt, sind alle ihrer vielen Auflistunge nix als Scharlatarne.Für mich ist das Bildzeitungsniveau.Das ist alles Esoterik.Und die machen selbst vor der Gesundheit nicht halt.Man vertickt denen was teures wie kollodiales Silber und die Anwender sehen aus wie ein Schlumpf, total blau ohne Heilungsmöglichkeit.Andere verticken Bücher in denen beschrieben wird ,man solle Schwimmbadchlor inwendig anwenden hilft gegen alles, selbst Autismus.Das fürt dann dazu das Mütter ihren 4 jährigen Kindern 4 mal am Tag einen Einlauf mit den Zeug verpassen.Ich weiss nicht wo sie ihre Journalistenausbildung gemacht haben,scheint aber sehr lückenhaft gewesen zu sein.
@Karl Rum,,dingsda
Herzlichen Glückwunsch, sie sind der erste der mir begegnet der wohl alle diese angeführten Verfahren auch ausprobiert hat. Denn so eine kompetente Antwort muss einfach durch weitreichende Erkenntnis gestützt werden. Oder etwa nicht ? Sie wollen Beweise wenn, sie die nicht selbst haben warum sabbern sie dann hier rum. Philosophiert dann noch mit der Thermodynamik und vergisst das diese Gesetze nur in einem geschlossenen System gelten wo alle Faktoren und auch Energien bekannt sind. Sind sie das ? Wenn sie überall Scharlatane sehen sollten sie sich auch mal einen Einlauf können. Ehrlich gesagt ist ihr Kommentar nicht nur völlig unnütz sondern beleidigt jeden normal denkenden Menschen.
Bitte Kommentar löschen habe gerade ein Geplänkel mit einem Troll begonnen.
mfg
@rumsauer:
Bist echt ein geborener Idiot!
Hast Nichts ausprobiert und lästerst über Produkte, die auch Deine Krankheiten heilen würden.
Jeder ist skeptisch, aber Versuch macht klug.
Spar Dir doch Deine Kommentare, wenn Du sie nur nach deinen Bauchgefühlen schreibst...
Die Leute, die die Pläne des QEG verteilten, haben im Februar noch behauptet: „The instructions will be complete and correct. For the experienced engineer who should choose to follow them carefully they will produce a safe working product.”
Die Pläne wurden dann Ende März mit folgendem Text veröffentlicht: “Our Quantum Energy Generator (QEG) provides 10KW of power output for less than 1KW input, which it supplies to itself…
We’ve open sourced a full set of instructions, user manual, schematics and parts list for any engineer to follow and reproduce the same results.”
Seit Mai kann man aber lesen: „Apparently some groups and individuals were expecting a completely finished product to be delivered into their hands, with nothing left to do. We have always said that as soon as we got the basic resonance from the machine, we would open source all the information we had, and that’s what we’ve done. The intent was to co-develop the machine in an open source platform”
Wie jetzt, erst hatten sie eine funktionierende Maschine, die man nur geschickt nachbauen muss, aber jetzt muss das Teil erst noch entwickelt werden?
Noch ärgerlicher finde ich, dass zwischenzeitlich behauptet wurde, man habe overunity erreicht, und dazu Daten veröffentlicht, bei denen man die Wirkleistung des treibenden Motors mit einer Blindleistung am Ausgang vergleicht. Teilweise wird diese schlicht als Produkt der peak-to-peak-Werte von Strom und Spannung am Ausgang angegeben, die Phasenbeziehungen bei der Gelegenheit gleich ebenfalls ignorierend und die Jünger bejubeln „30 times overunity“. So einen Unsinn haut man einem Elektrikergesellen im ersten Lehrjahr um die Ohren.
Den Punkt hat man dann Wochen später auch wieder zurückgezogen und dann behauptet, man habe einen Weg gefunden Blind- in Wirkleistung umzuwandeln. Auch davon ist heute keine Rede mehr.
Dafür verfolgt man nun die Strategie von WITT indam man in teuren Video-Sessions den Aufbau erklärt der dann zu einem Generator führt der KEINE Overunity erreicht.
Der QEG ist nichts als reine Abzocke.
Tja ob das Teil da funktioniert, weiß ich nicht. Ich weiß das Tesla mal was hatte mit dem er ein elektroauto (kein Spielzeugauto) ohne bezn fahrne lassne konnte, aber das wurde nie offengelegt.
Was so dubiose Webangebote angeht, bin ich immer sehr skeptisch, weil ich bisher keines gesehen habe das funktionierte (leider). Ich habe mal eine interessante Seite zum Thema Kaltfusion gefunden, sogar mit tollen Videos, aber da passierte leider auch nichtmehr viel und war nur eNglisch. Aber mit tonnenweise Informationen, Formeln, Anleitungen (wirklich detailierte), aber dneke, die darf man hier nicht posten.
Ich denke aber zumindest das man durch ausnutzung der gespeicherten ENergie in Permanentmagneten, Strom erzeugen kann. Hierbei wird im übrigen nicht mal der Energieerhaltungssatz beschädgigt, weil man eben eine bereits gespeicherte ENergie anzapft.
@ lKarl Rumsauer
Ohh guck mal Mama ein Illuminaten-Troll !!! Ich dachte die sind schon längst ausgestorben ? Warscheinlich sind seine Freunde die Zeugen Coronas ? WTF
Wer nicht sucht, kann nichts finden.