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Magicians of the Gods

MagiciansGraham Hancock
Coronet
509 Seiten
ISBN 978-1-444779-67-7
€ 23,24


Graham Hancock kennt man hierzulande vor allem durch seinen Bestseller „Die Spur der Götter“, aber der ist im Original schon vor 20 Jahren erschienen. Obwohl auch alle anderen seiner späteren Bücher wahre Meisterwerke darstellen, hat sich offensichtlich bislang kein deutscher Verlag herangetraut, sie zu übersetzen. Wahrscheinlich wäre der Aufwand einfach unwirtschaftlich gewesen, denn Hancocks Bücher sind immer sehr umfangreich.

Dieser Tage ist jedenfalls der Nachfolger zur „Spur der Götter“ erschienen, und das Besondere an diesem Buch ist, dass es wirklich brandneue Daten enthält, die man so gut aufbereitet sicher noch nicht gelesen hat.

Es geht um die Frage, was in jener Zeit vor rund 12.000 Jahren passiert ist, die man die Jüngere Dryas nennt. Archäologen war schon seit Längerem klar, dass in dieser Epoche ein heftiger Klimawandel stattfand, aber in den letzten Jahren (bzw. Monaten) sind viele weitere Details ans Licht gekommen: Wie Hancock zeigt, muss es eine fortschrittliche Zivilisation gegeben haben, die in der Zeitspanne zwischen 12.800 und 11.600 vor unserer Zeit durch mehrere globale Kataklysmen vernichtet wurde. Aktuelle geologische Befunde kommen zu dem zwingenden Schluss, dass ein riesiger Komet die Erde gestreift haben muss. Verschiedene Trümmer dieses Himmelskörpers schlugen auf der Erde ein, verflüssigten durch die kinetische Energie ihres Aufpralls große Eismengen und erzeugten daraus resultierendeTsunamis eiskalten Wassers, die sich über ganze Kontinente wälzten.

Dies löste ein globales Massensterben aus, sowie eine Eiszeit, die über tausend Jahre anhalten sollte. Diese große Flut ist in Überlieferungen überall auf der Welt dokumentiert und ihre geologischen Spuren haben ganze Landstriche gezeichnet, wie etwa im Boulder Park im Staat Washington, USA. Hunderte massiver, bis zu 10.000 Tonnen schwerer Felsbrocken liegen da auf einer Ebene verstreut. Sie wurden mit den Fluten in Eisbergen dorthin transportiert und blieben dann liegen.

Doch es gab offensichtlich auch Überlebende, die es irgendwie schafften, diese apokalyptischen Naturgewalten zu überstehen. In den Legenden werden sie als „die Weisen“, „die Leuchtenden“, als Zauberer oder als „Mysterienlehrer des Himmels“ bezeichnet.

In motorgetriebenen Schiffen reisten sie offenbar um die Welt, um in allen Erdteilen eine neue kulturelle Saat auszubringen und damit das Licht der Zivilisation am Leuchten zu halten. An strategischen Punkten wie Baalbeck im Libanon, Göbekli Tepe in der Türkei, Gizeh in Ägypten und vielen anderen Stätten rund um den Globus errichteten sie ihre megalithischen Bauwerke und schufen drumherum eine neue Kultur. Sie brachten den Menschen der neuen Zeit eine Erinnerung an eine vergangene Epoche, die wir heute als Goldenes Zeitalter bezeichnen, und dessen Zivilisation den Legenden zufolge irgendwann ihren Einklang mit dem Kosmos verlor und dadurch den Grund für ihren Untergang schuf.

Kommt uns das bekannt vor? Es sollte uns jedenfalls zur Vorsicht mahnen, denn nicht wenige der weltweiten Legenden beinhalten auch die Prophezeiung, dass das Unheil, das damals eine ganze Welt ertrinken ließ, zurückkehren wird. Und zwar noch zu unseren Lebzeiten.