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Loose Footage #5 - die NEXUS-Videoecke

Loose FootageHier sind sie wieder, die NEXUS-Videotipps: Kanäle und Dokumentationen, die sich auf intelligente Weise mit Grenzthemen auseinandersetzen und größere Beachtung verdienen. Die in Klammern notierten Kurzlinks führen Sie direkt dorthin.


Zehn Jahre Hangar 18b

Eine Dekade ist es her, dass vier Ufo-begeisterte Jungs aus den Schweizer Bergen – Olli, Simon, Philip und Remo – das Projekt Hangar 18b gründeten. Heute bildet die Plattform (lg.fyi/hangar), die sich neben UAPs auch mit geschichtlichen, paranormalen und grenzwissenschaftlichen Themen beschäftigt, eine feste Größe im deutschsprachigen Mystery-Bereich. Forschern und Autoren bietet sie ebenso wie ihren Zuschauern ein Podium, ihre Gedanken und Erlebnisse in einem von Respekt, Neugier und Seriosität geprägten Rahmen vorzustellen. Viele der Gäste, die in mittlerweile über 600 Videobeiträgen zu Wort kamen, gehörten zu den Gratulanten, die sich in der zehnstündigen Jubiläumssendung ein Stelldichein gaben – eine Aufzeichnung, die trotz ihrer Länge eine kurzweilige Gelegenheit darstellt, sich mit den Themen und Gesprächspartnern des Kanals vertraut zu machen.(lg.fyi/hangar10)

Viehverstümmelungen: Augen auf!

Thematisch verwandt, jedoch nur für starke Nerven geeignet ist der You­Tube-Kanal „Josef’s World“ (lg.fyi/josef), dessen Betreiber sich mit Tierverstümmelungen und verwandten Themen auseinandersetzt. Josef Cene, der seine Videos aus naheliegenden Gründen nicht monetarisieren kann, ist nicht auf Schockwirkung aus, sondern möchte dem hässlichen Geschehen zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Er recherchiert vor Ort, verweist auf weniger bekannte Aspekte, präsentiert auch Fälle aus deutschen Landen und meint, dass manche Details schwerlich mit einem herkömmlichen Weltbild vereinbar sind (Stichwort: Missing 411 bei Tieren).

Anderswelt als philosophische Herausforderung

Nur scheinbar ein Kontrastprogramm zum Vorgenannten erlebt, wer sich auf dem Kanal des Philosophen Jochen Kirchhoff umsieht (oder sich in dessen literarisches Werk einliest). Der 1944 geborene Autor diskutiert Existenz und Wesen etwaiger Außerirdischer ebenso unverkrampft wie Nietzsche, das Phänomen Zeit, das Mythische oder die geistig-politischen Wirrungen der Corona-Jahre. „Es geht um die Essenz der Wirklichkeit“, sagt er in einem wissenschaftskritischen Beitrag, „nicht um Theorien“. Heutige Kosmologie basiere auf „brutalen Prämissen, die eisern durchgezogen werden – zum Beispiel darf es keinen Sinn geben“. Kirchhoff hingegen legt seiner Philosophie andere Annahmen zugrunde: „Ich gehe immer vom Lebendigen aus.“ (lg.fyi/kirchhoffAliens)

In seinem Buch zur Anderswelt verortet er deren Urgrund in einem inneren Raum, der über rein innerseelische Prozesse hinausreicht und der äußeren, materiellen Welt weit überlegen ist. Kirchhoff gab mir zurück, was ich einst bereits verloren glaubte, nachdem ich mich durch Material des gefeierten Dekonstruktivisten Jacques Derrida gequält hatte: die Zuversicht, dass auch moderne Philosophie imstande sein kann, etwas Sinnvolles über Kosmos und Leben auszusagen.
(lg.fyi/kirchhoff)

Stars und Sternenschiffe

Mein letzter Tipp für diese Ausgabe liegt thematisch und formal sowohl von Cenes Kanal als auch von seriöser Philosophie so weit entfernt, wie Videoinhalte nur auseinander­liegen können: die Tarot-Readings des „Popkultur-Hellsehers“ Antphrodite aka Anthony Nappi. Tatsächlich gaben nicht seine Beiträge zu Stars und Sternchen, die das Gros seiner bald 1.000 Videos ausmachen, den Ausschlag, ihn an dieser Stelle zu erwähnen. Doch streut „Ant“, der mir ein begabtes und aufrichtiges Medium zu sein scheint, auf Wunsch seines Publikums immer wieder Readings zu Themen ein, die für Leser des NEXUS-Magazins von Interesse sein dürften: Gibt es menschlich-außerirdische Hybriden? Was sind Dämonen? Sind Feen, Bigfoot und Meerjungfrauen reale Wesen? Ob Atlantis, Reinkarnation, Ursprung der Menschheit oder der Bau der Pyramiden: Die Liste der von Antphrodite berührten Mystery-Themen wird zunehmend länger. (lg.fyi/antphrodite) Zwar stellen mediale Techniken keine objektive Informationsquelle dar, doch können sie – wie wir nicht zuletzt vom Remote Viewing wissen – so manchen interessanten Anhaltspunkt liefern und dem Zuschauer gelegentlich gar Aha-Momente bescheren.

In diesem Sinne verbleibt bis zum nächsten Heft, verbunden mit dem Wunsch für reichhaltige Inspiration und viereckige Augen

Ihr Daniel Loose