NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/kriegskunst-3-0-die-insektenarmee-des-pentagon
Das Pentagon betreibt alle Arten von Forschung. Die Defense Advanced Research Projects Agency DARPA untersucht etwa, inwieweit bestimmte Insekten benutzt werden können, um Feldpflanzen mit Viren zu infizieren, während das Office of Naval Research versucht, Heuschrecken als Sprengstoffsensoren einzusetzen.
Insektenschwärme, die genetisch veränderte, ansteckende Viren auf die Feldpflanzen eines Landes übertragen und so seine Ernährungsproduktion lahmlegen – das ist kein Science-Fiction-Szenario, sondern ein tatsächlicher Plan, an dessen Umsetzung derzeit die DARPA arbeitet.
Veröffentlicht haben diese Informationen fünf Wissenschaftler einer französischen und zweier deutscher Universitäten in Science, einem der renommiertesten wissenschaftlichen Magazine weltweit.1 In ihrem Editorial zur Ausgabe vom 5. Oktober 2018 äußerten sie ernsthafte Bedenken gegenüber der Idee, die bei der DARPA unter dem Schlagwort „Insekten-Bündnisse“ (insect allies) diskutiert wird. Die Insekten sollen laut DARPA nur dazu verwendet werden, die US-Landwirtschaft vor Pathogenen zu schützen, indem sie als Vektoren genetisch veränderter, ansteckender Viren eingesetzt werden. Die Viren werden auf die Pflanzen übertragen und modifizieren deren Chromosomen. Dies sei – so die fünf Wissenschaftler – aber nur in einem relativ geringen Maß möglich.
In großen Teilen der Wissenschaftsgemeinde werde das DARPAProgramm aber „als Versuch wahrgenommen, Biologika für feindliche Zwecke mitsamt den geeigneten Transportmitteln zu entwickeln“, in anderen Worten: als „eine neue Art biologischer Waffe“. Das verletzt die 1975 beschlossene UN-Biowaffenkonvention, die seither aber nie zum Tragen kam, vor allem, weil die USA sich weigern, Inspektionen ihrer eigenen Labors zuzulassen.
Die fünf Wissenschaftler machten deutlich, dass „leicht umzusetzende Vereinfachungen reichen, um eine neue Klasse biologischer Waffen herzustellen; Waffen, die anfällige Nutzpflanzenarten extrem schnell infizieren, weil sie mithilfe von Insekten verbreitet werden“.
Das Szenario einer durch das Pentagon mithilfe virenbestückter Insektenschwärme geführten Attacke auf die Landwirtschaften Russlands, Chinas und anderer Nationen ist keine wilde Fantasie. Das DARPA-Programm ist nicht das einzige, das vorsieht, Insekten als Kriegswaffen einzusetzen. So hat auch das US-amerikanische Office of Naval Research bei der Washington University in St. Louis Forschungen angefragt,2 die es benötigt, um Heuschrecken in biologische Drohnen zu verwandeln.3
Mithilfe einer Elektrode, die in das Gehirn des Insekts implantiert wird, und eines Transmitters an dessen Hinterteil kann der Operator am Boden auslesen, was die Heuschreckenfühler aufnehmen. Die Insekten verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn, der es ihnen ermöglicht, verschiedene Typen chemischer Substanzen in der Luft unmittelbar wahrzunehmen – was die Identifikation von Sprengstofflagern oder ähnlichen Stätten ermöglicht, die dann aus der Luft oder mit Raketen attackiert werden können.
Die fünf Wissenschaftler erwähnten im Science-Editorial noch weitaus beängstigendere Szenarien. Sie betonen, das DARPA-Programm sei das erste Programm, das die Entwicklung genetisch modifizierter Viren einschließe, die sich in der gesamten Umwelt verbreiten ließen und die auch andere Organismen infizieren könnten, „auch außerhalb der Landwirtschaft“. Anders gesagt: Zu den Organismen, die potenziell mit insektengebundenen Viren angesteckt werden könnten, zählen auch Menschen.
Wir wissen: Zu Zeiten des Kalten Krieges wurde in den Labors der USA und anderer Nationen Forschung betrieben, in deren Zentrum Bakterien und Viren standen. Wenn diese Erreger durch Insekten verbreitet werden (Läuse, Fliegen, Zecken), können sie Epidemien im Feindesland auslösen. Unter den Kandidaten befinden sich Yersinia pestis, das für die Beulenpest verantwortlich zeichnet (der entsetzliche „Schwarze Tod“ des Mittelalters), sowie das Ebola-Virus, das sowohl infektiös als auch tödlich ist.
Mit den Techniken, die heute verfügbar sind, ist es möglich, neue Arten von Pathogenen herzustellen. Würden diese von Insekten über einem Staatsgebiet ausgebracht, fehlte der attackierten Bevölkerung jede Möglichkeit zur Verteidigung.
Die Plagen, die nach den Erzählungen der Bibel von Gott geschickt wurden, um Ägypten mit Mosquitoschwärmen, Fliegen und Heuschrecken zu schlagen, könnten heute tatsächlich von Menschen auf den Weg gebracht werden, um die ganze Welt unter Beschuss zu nehmen. Diesmal aber warnen uns nicht Propheten, sondern Wissenschaftler, die sich ihre Menschlichkeit bewahrt haben.
Quelle: VoltaireNet.org, 09.10.18, https://tinyurl.com/yafybkbn