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Was erleben Menschen, die eine Nahtoderfahrung durchmachen? Wie empfinden sie das Jenseits, und welche Erkenntnisse bringen sie von dort zurück? Verändert sich ihr Leben? Und falls ja: in welche Richtung? Anhand tausender Erlebnisberichte von Nahtoderfahrenen erklärt P. M. H. Atwater, was Sterben und Tod eigentlich bedeuten – und warum sie wichtig sind, um das Leben und das Menschsein zu verstehen und wertzuschätzen.
Die Welt ist voll von Menschen,
die seit ihrer Kindheit
einer offenen Tür nicht mehr
mit offenem Verstand
begegnet sind.
E. B. White
Das Wunder, lebendig zu sein, strahlt ein ganz eigenes Licht aus, das uns daran gemahnt, dass das ganz normale Alltagsleben unsere Ausgangsbasis ist, unsere Anzeigetafel, auf der alle Gewinne und Verluste verzeichnet sind – auf der wir sehen können, was wir aus dem Leben machen, das uns geschenkt wurde.
Nahtoderfahrungen führen uns zu dieser Ausgangsbasis zurück: Atem, Bewegung, Sehen und Hören, gesprochene Wörter und flüchtige Gedanken, Entscheidungen, Gelübde, Beziehungen, Versprechen, Berührung, Tränen, Gefühle, Träume.
Das Leben hat einen Wert. Das Leben hat einen Grund. Das Leben hat einen Zweck.
Die Ankunft im Mutterleib, wenn man die direkte Wahrheit des Begriffs „Mutter“ hört und spürt; die Geburt in eine luftige Welt, die uns zum Lernen befähigt; die Entwicklung der „Muskeln“, der Fähigkeiten und Kenntnisse, die zeigen, dass es einen Stundenplan gibt, einen Stundenplan, der anderswo für uns „ausgewählt“ wurde – all diese Phasen und Ereignisse sind bedeutender, als wir es uns vorstellen können. Wohin wir im Leben gelangen, das hängt davon ab, wo wir abbiegen oder wo wir zum Abbiegen veranlasst werden, von unseren Entscheidungen oder Nichtentscheidungen. Seltsamerweise ist das Wie des Lebens der Faktor, der diesen Stundenplan bereichert oder vernachlässigt. Aber es dreht sich immer um den Stundenplan. Ob wir ihn nun kennen oder nicht: Unser Beruf, unsere Aufgabe, der Grund für unsere Geburt sind Teil eines unendlich weitläufigen Feldes an Möglichkeiten, an Potenzialen – ein schillerndes Bewusstsein, das uns gleichzeitig enthält und transzendiert. Dieser Stundenplan hat uns auf die Erde gebracht, in diese „Schule“, die wir alle besuchen.
Die Fragen, die Nahtoderfahrenen auf der Anderen Seite am häufigsten gestellt werden, sind diese: Wem hast du geholfen? Wem hast du gedient?
Was soll man darauf antworten? Einfach die Namen von ein paar Menschen nennen, die einem sehr nahestehen? Oder von den Leuten, mit denen man gern zusammen ist? Ein freundlicher Nachbar? Passanten? Der Typ, der dich ausgeraubt hat? Die Oma? Deine Kinder? Menschen, die du hasst? Spielen solche Fragen wirklich eine Rolle, wenn man tot ist? Geht es tatsächlich darum, dass jeder jeden lieb haben soll?
Es kommt nur selten vor, dass im Jenseits ein Urteil gefällt wird. In dieser Phase steht man sich selbst gegenüber, betrachtet sich mit den weit geöffneten „Augen“ der Seele. Ja, es geht um Liebe, nicht nur auf dieser, sondern auch auf der Anderen Seite.
Wer vom Tod oder einem Nahtoderlebnis zurückkehrt, dem strömt ein neues Gebot durch die Adern, im Einklang mit dem Herzschlag: Liebet einander! Nahtoderfahrene jeglicher Couleur, unabhängig von Muttersprache, Kultur, Religion und Mentalität, stellen fest, dass sie sich plötzlich so verhalten, als ginge es im Leben ausschließlich um Liebe. Auch in Ländern, die keinen Begriff für das haben, was wir „Liebe“ nennen, oder die dieses Konzept nicht verstehen, werden jene Menschen mitfühlender, einfühlsamer und altruistischer. Entweder teilt man uns während dieser Erfahrung mit, dass wir anderen gegenüber hilfsbereiter sein sollen, oder es ist eine natürliche Entwicklung in diese Richtung – jedenfalls wird der selbstlose Dienst am Nächsten danach zu einem normalen Teil des Alltags.
Wiedergeboren. Wahrscheinlich trifft dieser Ausdruck am ehesten zu. Nicht wegen irgendeines religiösen Diktums oder eines Glaubensrituals, sondern wiedergeboren im wahrsten Sinne des Wortes. Die meisten Nahtoderfahrenen sind davon überzeugt, dass sie eine zweite Chance erhalten haben, und diese Chance manifestiert sich dann in einer neuen Sicht auf die Welt, die uns auf einmal viel lebenswerter erscheint.
Ist Ihnen aufgefallen, dass sich Nahtoderfahrene ausnahmslos zu nachhaltigen Maßnahmen hingezogen fühlen? Das kann vom biologischen Gartenbau über eine Ernährungsweise mit viel Gemüse und wenig Fleisch bis hin zu naturnaher Architektur wie geodätischen Kuppeln reichen; von Umweltschutz über personalisierte oder Alternativmedizin bis hin zu innovativem Design und Kreativität; von neuen Geschäftsmethoden, die das Führungspotenzial von Männern und Frauen gleichermaßen zu schätzen wissen, bis hin zum Einsatz für den universellen Zugang zu Bildungseinrichtungen; vom Tauschhandel über das Eintreten für faire Steuergesetze bis hin zu demokratischen Diskussionen und Wahlverfahren; von verantwortlichem Handeln über das Engagement für Kirchen als Bet- und Fürsorgegemeinschaften bis hin zum Kampf gegen religiöse Intoleranz und den Mord an „Ungläubigen“. Die Mehrheit der Nahtoderfahrenen verkraftet Dinge wie sexuelle Ausbeutung, Gier, Drogenexzesse und Machtspielchen nicht mehr. Sie lassen sich nicht mehr durch Gehaltsschecks motivieren, sondern tendieren eher zu ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Man merkt Nahtoderfahrenen schon im Gespräch an, wie die Wiederentdeckung solcher Lebenseinstellungen sie neu belebt: Was repariert und in Ordnung gebracht werden muss, geht man frischen Mutes an; wer Liebe braucht, den liebt man einfach. Die betreffenden Menschen entwickeln ein feines Gespür für Selbstverwaltung, Selbstmotivation und Selbstkontrolle. Der durchschnittliche Nahtoderfahrene setzt auf Zusammenarbeit, um seinen Teil zur Gruppenenergie beizutragen. Die Verbundenheit zwischen Menschen erhält nach und nach mehr Bedeutung als der Drang, sich irgendeine Karriereleiter hinaufzurempeln.
Das klingt doch gut, oder? Und das ist es auch – zumindest so lange, bis man in den Spiegel schaut und darin das eigene Gesicht wahrnimmt. Wenn nämlich Nahtoderfahrene anfangen, neu zu denken und zu handeln, neu zu lernen und sich neu zu definieren, taucht immer wieder eine quälende Frage auf: Wozu brauche ich überhaupt einen Körper? Ich bin doch ein göttliches Wesen, ein unsterbliches Wesen, wie es heißt. Dennoch muss man dem Gesicht im Spiegel genauso viel Aufmerksamkeit widmen.
Als ich selbst mit dieser Diskrepanz konfrontiert wurde, sah ich das Selbst, in dem meine Seele wohnte, mit neuen Augen. Es ist ein Kollektiv aus allen möglichen Organen, Zellen, Gefäßen, Knochen und Blutkörperchen, in dem jedes mikroskopische Teilchen Intelligenz besitzt, zu Erinnerungsvermögen und Bewusstsein fähig ist. Dieses Kollektiv bildet den Körper, den ich da im Spiegel sehe. Es beeinflusst alles, was ich fühlen, berühren und verstehen kann, und wird von einem Gehirn gesteuert, das wie eine Leiterplatte funktioniert. Angetrieben wird das ganze System durch Essen, Trinken, Luft, Gedanken und Gefühle. Die wahre Energie kommt aber von dem höheren Atem, der die gesamte Schöpfung – und nicht nur mich – mit pulsierender Lebendigkeit erfüllt.
Erst als ich mich mit dieser simplen Sicht der Dinge auseinandergesetzt und abgefunden hatte, ergab das Leben wieder Sinn. Ich konnte meinen Körper als den lebendigen Tempel des lebendigen Gottes annehmen, als etwas, das mit Wesen – Einzelteilen und Komponenten – angefüllt ist, die jedes für sich den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt durchmachen, die ebenfalls wachsen und sich entwickeln, all diese unzähligen Formen der Intelligenz, all die Verheißung und das Potenzial … All das war in mir, in meinem Körper, diesem unglaublichen Kollektiv, das ich in diesem Leben tragen durfte. Ich kam zur Erkenntnis, dass es sich um ein großes Privileg handelt, wenn man einen lebendigen Körper besitzt und genau der ist, der man eben in diesem Leben und an diesem Ort ist. Andere zu lieben bedeutet auch, sich selbst zu lieben – und zwar ganz und gar.
Sämtliche Ereignisse unserer Lebenszeit, all die Höhen und Tiefen, sind kein Zufall. Ein Nahtoderfahrener, den ich befragt habe, kam mit dem Wissen aus dem Jenseits zurück, dass er die größten, stärksten und ältesten Bäume der Welt retten musste, indem er sie klonte. Ein anderer fand eine Methode, Licht zur Verbesserung der körperlichen Gesundheit und der Lebenserwartung nutzbar zu machen. Eine Frau erwachte und erkannte, wie unglaublich sie war; danach wollte sie auch anderen zur Seite stehen und veranstaltete größere und kleinere Kurse und Seminare, in denen sie tausenden Menschen dabei half, selbst zu erwachen. Ein Neurochirurg entdeckte den Himmel und steckte mit seiner leidenschaftlichen Begeisterung seine gesamte Umgebung an. Die bloße Aufzählung der Nahtoderfahrenen, die nach ihrer Rückkehr ins Leben die Welt in kleinerem oder größerem Maßstab verändern, würde ganze Bücher füllen.
Warum sind wir hier?
Die Frage bleibt offen – unabhängig davon, welche Antwort darauf wir für die richtige halten.
Von den tausenden Nahtoderfahrenen, die ich im Rahmen meiner Untersuchungen befragt habe, kehrten etwa 30 Prozent mit der festen Überzeugung zurück, dass die Reinkarnation, das Leben nach dem Leben, die einzige Möglichkeit für unsere Seele sei, die Fehler, die sie auf ihrer langen Reise gemacht hat, zu korrigieren. Die Mehrheit teilt diese Annahme allerdings nicht, sondern glaubt eher daran, dass die Seele – und zwar jede Seele – ihren eigenen Willen hat.
Für die Theorie, dass die Seele einen über die „Persönlichkeit“ hinausgehenden Willen besitzt, spricht ein Erlebnis, das ich in meinem Heimatbundesstaat Idaho hatte. Es betraf zwei beste Freundinnen, die kurz vor ihrem Highschoolabschluss standen.
Eines der Mädchen hatte ein Jahr zuvor seinen Eltern erzählt, dass es am Tag vor seinem Schulabschluss bei einem schrecklichen Unfall sterben würde. Diese Aussage beunruhigte die Eltern ziemlich. Sie schickten das Mädchen zu diversen Psychologen, doch keiner konnte etwas Abweichendes an ihr feststellen. Sie hatte weder geträumt noch eine Vision gehabt, sondern wusste es einfach. An jenem schicksalhaften Tag saßen sie und ihre beste Freundin vor einer Kreuzung im Auto und warteten darauf, dass die Ampel auf Grün schaltete. Plötzlich verlor ein anderer Autofahrer die Kontrolle und krachte frontal in ihr Fahrzeug, wobei beide Mädchen ums Leben kamen. Die Polizei entdeckte später eine Notiz der verstorbenen Tochter, derzufolge sie gewusst habe, dass ihre beste Freundin beim selben Unfall wie sie sterben würde. Die Ermittler stellten auch fest, dass die Freundin sich vor dem Unfall so verhalten hatte, als wüsste sie von ihrem bevorstehenden Tod – obwohl es dafür keinen realistischen Grund gab. Ein Jahr danach hatten beide Mütter in derselben Nacht einen Traum, in denen ihnen die jeweilige Tochter erschien und erklärte, warum der Unfall passiert war. Der Traum war so lebhaft, dass keine der beiden Mütter ihn für sich behalten konnte. Eine der Frauen berichtete einer gemeinsamen Bekannten davon, die wiederum mir davon erzählte. Wir richteten es so ein, dass der Psychologe der einen Mutter die Eltern der Mädchen zu einer gemeinsamen Sitzung einlud, in der die Träume genau erörtert werden sollten. Beide Träume enthüllten den erstaunlichen Grund für den frühen Tod der Mädchen: Sie hatten schon vor ihrer Geburt miteinander vereinbart, gemeinsam einen solchen schrecklichen Tod durchzumachen, damit die eine der anderen bei der Bewältigung ihrer ständigen Angst vor einem gewaltsamen Tod helfen konnte.
Eine Seele hilft der anderen.
Ich habe Ihnen diese Geschichte erzählt, weil sie sehr genau widerspiegelt, wie Nahtoderfahrene die verschiedenen Ursachen und Gründe für Geburt und Tod sehen, wie sie mit der Frage umgehen, warum wir zur Welt kommen und von ihr gehen. Sie scheinen erkannt zu haben, dass es dabei nicht immer um persönliche Vorstellungen geht, sondern manchmal auch andere Absichten eine Rolle spielen.
Ich habe in meinem Leben oft unerwartete Todesfälle aus nächster Nähe mitbekommen – erst als Tochter eines Polizisten; dann als Ehefrau eines Agrarfliegers, der oft auf Nachteinsatz unterwegs war und häufig in sehr geringer Höhe über baumgesäumte Felder flog; und schließlich, wenn man mich ersuchte, für Schwerkranke oder Sterbende zu beten. Wenn es mir angemessen schien, stellte ich immer ein paar Fragen über den Verstorbenen und dessen Verhalten kurz vor dem Tod: War er oder sie in dieser Zeit anders? Im Lauf der Jahre offenbarte sich hier ein seltsames Muster. Menschen, die plötzlich oder durch einen Unfall starben, teilten ihr „Wissen“ über das bevorstehende Ereignis durch bestimmte Verhaltensweisen unbewusst mit.
Dieses Muster habe ich bei den unterschiedlichsten Menschen vom vierten Lebensjahr an aufwärts registriert, unabhängig davon, welcher Glaubensrichtung sie angehörten oder wie intelligent sie waren. Ich konnte es auch bei einigen Leuten beobachten, die später ermordet wurden. Mit Sicherheit hat nicht jeder Kenntnis von seinem bevorstehenden Tod, aber bei den Personen, mit denen ich mich befasst habe, war das der Fall. Ich nehme an, dass der Grund dafür, dass manche eine solche Vorahnung haben und andere nicht, mit der Sensibilität für die innere Stimme zu tun hat.
Nach all dem, was ich in meinem Leben gesehen und gehört, selber erlebt und in den mehr als drei Jahrzehnten meiner Forschungen über Nahtodzustände herausgefunden habe, bin ich zu dem zwingenden Schluss gelangt, dass jeder Mensch einen „Lebensplan“ hat. Die Behauptung, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, setzt immer auch voraus, dass es ein Leben vor dem Leben geben muss.
Die Forschung über das vorgeburtliche Leben ist mittlerweile weithin anerkannt. Dieses wachsende Forschungsfeld beinhaltet viel mehr als Hypnotiseure, die auf Rückführungen spezialisiert sind, oder Menschen, die daran glauben, dass Reisen durch ihr früheres Leben ihren Seelen dabei helfen werden zu wachsen und sich zu entwickeln. Ärzte überprüfen diese Theorie auf einzigartige Weise – zum Beispiel, indem sie beobachten, wie sehr sich ein Baby seiner Umwelt bewusst ist. Dr. med. David B. Cheek, ein Geburtshelfer im Ruhestand, hat einen Aufsatz über die von ihm gesammelten Indizien verfasst, dass sich ein Embryo seiner Mutter und deren Umgebung bereits bewusst werden kann, bevor die Mutter überhaupt weiß, dass sie schwanger ist. Das deutet darauf hin, dass Bewusstsein bereits mit der Empfängnis beginnt.
Bei Nahtoderfahrungen kommen auch Themen wie Abtreibung oder verstorbene Zwillingsgeschwister zur Sprache. Mütter, die ein Kind verloren haben, sehen es in ihrer Nahtoderfahrung gesund und munter wieder, als wollte es ihnen sagen: „Hallo, ich bin gar nicht tot, ich bin noch da.“ Auf manche Frauen wirkt das tröstlich, in anderen weckt es Trauer. Im Laufe einer Nahtoderfahrung und danach wird jeder Aspekt des Menschseins aufgerollt. Nichts wird dabei ausgelassen –vor allem nicht die Frage, was der Tod wirklich ist und wie sich das Sterben anfühlt. Im Folgenden möchte ich kurz zusammenfassen, was ich aus den Aussagen von mehr als 3.000 erwachsenen Nahtoderfahrenen herausdestilliert habe.
Im Augenblick des Todes intensiviert sich die Energie. Die Geschwindigkeit nimmt zu, als würde man plötzlich schneller vibrieren als zuvor.
Man könnte diesen Vorgang mit einem Radiogerät vergleichen: Wenn man sein ganzes Leben auf einer bestimmten Frequenz gelebt hat, dann ist diese Beschleunigung so ähnlich, als würde plötzlich jemand oder etwas den Sender wechseln und einen in einen höheren Schwingungsbereich versetzen. Die ursprüngliche Frequenz, auf der man vorher existiert hat, ist deswegen nicht verschwunden, sondern genau gleich geblieben.
Alles ist so geblieben, wie es zuvor war. Nur du hast dich verändert, nur du bist schneller geworden, damit du dich auf die nächsthöhere Radiofrequenz am Skalenknopf einstimmen kannst.
Wie bei allen Radiogeräten und -sendern kann es auch hier durch Interferenzmuster zu Überlagerungen oder Verzerrungen des Übertragungssignals kommen. Das führt dazu, dass für unbestimmte Zeit mehrere Frequenzen gleichzeitig wahrnehmbar sind oder sich vermischen. Normalerweise lässt sich ein neues Programm mit dem Skalenknopf schnell und genau einstellen, doch gelegentlich kann es eben zu Interferenzen kommen – möglicherweise durch starke Emotionen, durch Pflichtgefühl oder das Bedürfnis, ein Gelübde zu erfüllen beziehungsweise ein Versprechen zu halten. Solche Interferenzen können dazu führen, dass Frequenzen über ein paar Sekunden, Tage oder auch Jahre gleichzeitig existieren (vielleicht ist das der Grund für Geistererscheinungen). Früher oder später jedoch wird jede der Frequenzen an den richtigen Ort wandern oder sanft dort hingestupst werden.
Die Geschwindigkeit der Eigenschwingung bestimmt über die entsprechende Position am Skalenknopf. Man kann nicht ewig an einer Position bei einer Frequenz verweilen, zu der man nicht gehört. Und natürlich weiß niemand, wie viele „Programme“ es auf der Skala gibt oder auf wie vielen Frequenzebenen man existieren kann. Beim Tod kommt es jedenfalls zu einer Frequenzverschiebung. Man schaltet zu einem Leben auf einer anderen Wellenlänge um. Nach wie vor besetzt man einen Programmplatz auf der Skala, aber eben um eine Position weiter oben oder unten.
Du stirbst nicht, wenn du stirbst. Du verlagerst nur dein Bewusstsein und deine Vibrationsgeschwindigkeit. Der Tod ist nicht mehr als … eine Verlagerung.
Zuerst kommt der Schmerz, den das betreffende Individuum erleiden muss. Man kämpft instinktiv darum, weiterleben zu dürfen – das passiert automatisch. Für den bewussten Verstand ist es einfach unvorstellbar, dass es neben unserer irdischen, materiellen Welt, die von Zeit und Raum begrenzt ist, eine andere Realität geben könnte. Wir sind an diese Welt gewöhnt und wurden seit unserer Geburt darauf trainiert, in ihr zu leben und zu gedeihen. Äußere Reize teilen uns mit, dass wir selbst sind. Das Leben sagt uns, wer wir sind, und wir glauben ihm. Auch das passiert automatisch und ist bei jedem Menschen zu erwarten.
Dann erschlafft der Körper. Das Herz hört zu schlagen auf. Es gibt kein Ein- und Ausatmen mehr. Man sieht nichts mehr, spürt nichts mehr, kann sich nicht mehr bewegen; das Hörvermögen schwindet als Letztes. Die Identität löst sich auf. Das Ego, das man einmal war, wird zur bloßen Erinnerung. Im Augenblick des Todes gibt es keinen Schmerz mehr, nur noch friedliche Stille, ruhig und gleichmütig. Aber man existiert weiter.
Es ist einfach, nicht zu atmen. Tatsächlich ist es sogar einfacher, angenehmer und unendlich viel natürlicher, nicht zu atmen als stetig ein- und auszuatmen. Das Überraschendste am Tod ist für die meisten Menschen, dass mit dem Sterben das Leben nicht zu Ende ist. Ob danach Licht oder Dunkelheit, ein bestimmtes positives, negatives oder zwischen diesen beiden Polen liegendes Ereignis folgt, ob man damit gerechnet hat oder nicht – die größte Überraschung ist die Erkenntnis, dass man nach wie vor man selbst ist. Man kann weiterhin denken, sich erinnern, sehen, hören, sich bewegen, Schlussfolgerungen ziehen, sich wundern, fühlen, Fragen stellen und Witze erzählen, wenn man das will.
Du bist immer noch am Leben und spürst das sehr deutlich. Eigentlich bist du nach dem Tod lebendiger als in sämtlichen Lebensphasen seit deiner letzten Geburt. Du nimmst nur alles völlig anders wahr als zuvor. Das liegt daran, dass du nicht länger an einen dichten Körper gefesselt bist, der die diversen Sinneseindrücke filtert und verstärkt. Früher hast du geglaubt, dass diese Sinneswahrnehmungen die einzig gültigen Anzeichen dafür sind, dass du am Leben bist. Schließlich hat man dir ja beigebracht, dass zum Leben ein Körper notwendig ist.
Wenn du damit gerechnet hast, nach dem Sterben tot zu sein, dann wird das eine ziemlich Enttäuschung für dich darstellen.
Der Akt des Sterbens bewirkt nur, dass du freigelassen wirst und den „Mantel“, den du bisher getragen hast (und den wir normalerweise als Körper bezeichnen) abstreifen und von dir werfen kannst.
Wenn du stirbst, verlierst du deinen Körper – mehr ist es nicht. Du büßt nichts sonst ein. Du bist nicht dein Körper. Er ist nur etwas, dass du eine Zeit lang getragen hast, weil das Leben auf der irdischen Ebene viel bedeutsamer ist und du selbst viel mehr darin eingebunden bist, wenn du dich innerhalb seiner Begrenzungen aufhalten und seine Regeln befolgen musst.
Der vorliegende Artikel ist P. M. H. Atwaters Buch „Im Tod das Leben – Gottesbeweis in der Nahtoderfahrung: die Stimme des Kollektivs“ entnommen, das kürzlich im Mosquito-Verlag erschienen ist.
Das ist ein sehr schöner Artikel.
Anhand dieser Informationen können wir doch viel besser verstehen, was wir einem Menschen antun, den wir umbringen. Wir sollten jetzt viel besser verstehen können, welch ein Grauen die Kriege über die Menschen bringen.
Wir sollten uns gegenseitig helfen, geistig, spirituell zu wachsen und zu erblühen. Aber genau das müssen wir erst lernen zu kapieren. Viele Menschen sehen diese Zusammenhänge nicht und wollen sie sogar oft nicht sehen.
Erzwingen kann man dieses Verstehen nicht.
Das Verstehen muß bei jedem Menschen aus seinem eigenen Inneren heraus zu wachsen anfangen.