NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/fructose-veraendert-erbgut-und-verursacht-krankheiten
Zahlreiche Krankheiten und Syndrome korrelieren mit Veränderungen der Gene im Gehirn – von Diabetes über Herz-Kreislauf-Erkrankung bis hin zu Alzheimer und der Aufmerksamkeit-Defizit-Störung oder Hyperaktivität. Fructose oder Fruchtzucker ist ein Einfachzucker, der häufig in typischen Nahrungsmitteln der westlichen Welt anzutreffen ist. In einer neuen Studie haben Biowissenschaftler der University of California, Los Angeles (UCLA) herausgefunden, dass Fructose hunderte Gene im Hirn auf eine Art und Weise beschädigt und verändert, die zu den genannten Leiden führen könnte. (Bild: Lifar)
Die Wissenschaftler haben jedoch auch gute Nachrichten: Eine Omega-3-Fettsäure namens Docosahexaensäure oder DHA / DHS scheint die negativen Veränderungen infolge des Fructose-Konsums rückgängig zu machen:
„DHS verändert nicht nur ein oder zwei Gene, sondern rückt anscheinend das gesamte Genmuster zurück in den Normbereich, was sehr bemerkenswert ist“,
so Dr. Xia Yang, Hauptautorin der Studie und Assistenzprofessorin für Integrative Biologie und Physiologie an der UCLA,
„und wir können nachvollziehen, weshalb es solch eine starke Wirkung hat.“
DHS befindet sich natürlicherweise in kleinen Mengen in den Membranen unserer Gehirnzellen, doch reicht diese Menge nicht aus, um Krankheiten zu bekämpfen. DHS verstärkt Synapsen im Gehirn und erhöht das Lern- und Erinnerungsvermögen. Es ist reichlich in wildem Lachs enthalten (nicht aber in gezüchtetem), in geringerem Ausmaß in anderen Fischen und Fischölen sowie in Walnüssen, Leinsamen, Obst und Gemüse, erklärt Dr. Fernando Gomez-Pinilla, der auch Mitglied des Forschungszentrums für Gehirnverletzung der UCLA ist.
Amerikaner beziehen die größte Menge ihres Fruchtzuckers aus Nahrungsmitteln, die den billigen, hoch Fructose-haltigen Flüssigsüßstoff HFCS (high fructose corn syrup) enthalten, ein Fructose-Glucose-Sirup aus Maisstärke. Dahinter rangieren gesüßte Getränke, andere Siruparten, Honig und Desserts. Fructose befindet sich auch in einem Großteil der Säuglingsnahrung und in Früchten, wobei die Fasern in der Frucht den Absorptionsprozess wesentlich verlangsamen und Früchte auch andere, gesunde Bestandteile enthalten, die das Hirn und den Körper schützen, sagt Yang.
Die Forscher fanden auch heraus, dass Fructose eine biochemische Gruppe von Cytosin entfernen oder sie diesem hinzufügen kann. Cytosin ist eines der Nukleotide, die die DNS bilden.
„Nahrung ist wie ein pharmazeutisches Mittel, das das Gehirn beeinflusst“,
sagt Gomez-Pilla. Er empfiehlt, zuckerhaltige alkoholfreie Getränke zu vermeiden, auf Desserts zu verzichten und weniger Zucker und weniger gesättigte Fette zu konsumieren.
Quelle: ScienceDaily.com, 22.04.2016, http://tinyurl.com/gkvhwer