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Editorial Ausgabe 48

Liebe Leser, wahrscheinlich sollte ich an dieser Stelle einen Kommentar über Edward Snowden machen und scharfsinnige Spekulationen da­rüber anstellen, inwieweit er auch nur wieder einen „limited hangout“ darstellt, eine Halbwahrheit der Geheimdienste. Aber wozu die Aufregung? Dass wir komplett überwacht werden, war doch schon vorher jedem klar! Man kann nicht GPS, Internet und Mobiltelefone nutzen, ohne auch die anderen Seiten der Mikroelektronik schweigend zu billigen.


Außerdem: Was haben Bürger wie wir schon zu verbergen? Die wirklich schlimmen Finger spielen ohnehin in einer ganz anderen Liga. Aber ihnen gehört die Überwachungs-Technologie, und ihre Welt hat mit der unseren vermutlich nur noch die Banken und das Finanzamt als gemeinsame Schnittstelle. Was ich daher viel interessanter finde, ist die Frage, zu welchem Grad die Herren der Satelliten, Raketen und Quantencomputer mittlerweile eine BreakawaySociety bilden, und wie weit sich diese Geheimgesellschaft bereits vom Rest der Menschheit abgekoppelt hat. Meiner Einschätzung nach dürften sie inzwischen einen Stand der Technologie erreicht haben, der sie weitgehend unabhängig von unseren geläufigen Nöten wie Geldfluss, Energiegewinnung, Verteidigung und wahrscheinlich auch Gesundheit macht. Noch interessanter wäre für mich die Frage, wie oft in der Geschichte der Menschheit ein solches Wegbrechen elitärer Gesellschaftsschichten schon passiert sein mag: Ob die Big Honchos der heutigen Zeit bei ihren Flügen ins All wohl auf die Nachkommen der Nazis treffen, die denselben Trennungsschritt schon vor 70 Jahren vollzogen haben? Und ob die beiden Gruppen auf ihren Expeditionen nicht immer wieder mal auf Spuren anderer treffen, die schon vor tausenden von Jahren die technischen Möglichkeiten fanden, den Rest der Gesellschaft hocken zu lassen? Da die jeweiligen Gruppierungen dafür aber regelmäßig den ganzen Planeten und dessen Bevölkerung auspressen mussten, um ihre Technologie zu finanzieren, dürfte es sich jedes Mal um die übelsten Motherfucker gehandelt haben, die unsere Welt zum jeweiligen Zeitpunkt hervorbringen konnte. Vielleicht ist es nur gut, wenn solche Leute sich periodisch von uns verabschieden. Allerdings habe ich den Verdacht, dass sie auch dann weiterhin als unsere Ausbeuter fungieren. Wahrscheinlich sind es jene „Götter aus der Maschine“, die uns als einzige die Frage beantworten könnten, wohin unsere staatlichen Goldreserven denn eigentlich verschwunden sind. Denn dass die noch immer brav im Keller der Federal Reserve liegen, glaube ich ja nun wirklich nicht.

Aber auch das sind natürlich alles müßige Überlegungen eines Machtlosen, denn die einzige Frage, die uns wirklich voranbringt, ist, was wir, das Volk, denn eigentlich tun können, um endlich auch einen Entwicklungssprung machen zu dürfen. Könnte Technologie irgendwann auch uns retten, die wir hier auf der Erde zurückbleiben mussten? Vielleicht schon, aber dafür müsste sie derart fest und gleichverteilt in unseren Händen sein, dass sie nicht erst von oben erlaubt zu werden braucht, sondern von uns allen verstanden und gehandhabt werden kann. Noch sind die meisten von uns weit davon entfernt, im Kern das zu verstehen, was wir täglich kaufen und benutzen: Versuchen Sie beispielsweise mal im Detail zu erklären, wie ein Handy funktioniert! Ein breites Verständnis der uns umgebenden Technologie wäre aber wohl eine – und wohlgemerkt nur eine– der nötigen Voraussetzungen für einen wirklichen Evolutionssprung auf der Erde. Gibt es dafür eine Chance? Ja, vielleicht. Adrian Bowyer, der Begründer des Reprap-Projekts, hat die Vision, dass 3D-Drucker bald die Vorherrschaft des Großkapitals brechen und eine neue industrielle Revolution einleiten werden. Das könnte vielleicht tatsächlich klappen, und deshalb hat in meinen Augen die junge Maker-Subkultur, eine Art Do-it-Yourself-Bewegung des 21. Jahrhunderts, mehr Potenzial als Occupy und Wikileaks miteinander. Wir werden hoffentlich bald mehr darüber berichten, sobald ich die passenden Artikel darüber gefunden habe. Ich selbst übe jedenfalls derzeit, mich in der frei verfügbaren 3D-Software Google-Sketchup zu bewegen, damit ich dann demnächst meine eigenen Modelle in den 3D-Drucker füttern kann.

Leider wird man Charaktereigenschaften wie Güte, Mitgefühl oder soziale Verantwortung auch mit 3D-Druckern nicht erzeugen können, und hier sehe ich die andere Lernaufgabe für uns Zurückgebliebenen auf der halb kaputtgewirtschafteten Erde. Im alten China, wo viele technologische Entwicklungen der westlichen Welt oft schon Jahrhunderte früher entstanden sind (und vom Westen ignoriert wurden), waren Technik, Spiritualität und Philosophie eine untrennbare Einheit.1 Vielleicht sollten wir die kommenden Jahre, in denen wir auf das Anbrechen der nächsten industriellen Revolution warten, mit der Kultivierung unserer Menschlichkeit verbringen, um uns für die nächste Stufe zu qualifizieren.

Bis zum nächsten Heft!

Thomas Kirschner

1 Siehe das höchst beeindruckende Buch von Robert Temple: „The Genius of China: 3,000 Years of Science, Discovery & Invention“ (Rochester, VT: Inner Traditions, 2007).


Kommentare

Kommentar von Angelika (28. Juli 2013, 14:34 Uhr)

Hoffentlich habe ich das neue Nexus bald in Händen, freu mich schon bei DEN Themen!


Kommentar von Angelika (01. August 2013, 18:30 Uhr)

Heute kam das neue Nexus, schon fast alles gelesen, super Artikel wie immer!
Und die angekündigte Preiserhöhung, lieber Thomas, geht doch voll in Ordnung. Hauptsache, ihr macht weiter!
Liebe Grüße


Kommentar von Mirko Alexander (04. August 2013, 13:19 Uhr)

Diese "grandiose" Break-Away-Society hat den nicht sehr beneidenswerten Status eines Paria-Vasallen innerhalb einer (trans-)galaktischen Hierarchie von außerirdischen/extradimensionalen Weltraum-Nazis. Sie werden mit diesen "Gefallenen" untergehen oder den Weg zurück in die Gemeinschaft freier Welten finden.

“They made deals with some ETs and found out: these ETs are bad guys and they’re bigger, stronger and tougher. They totally underestimated them. They are scared and don’t know what to do and try to kiss up to them and save their own skin“

— Ashayna Deane, One World Order Rising

Die Erde und ihre spezielle transdimensionale Infrastruktur eröffnet auch für die "Big Honchos" die einzig verbliebenen Auswege aus diesem Alptraum.Und deshalb gibt es sie im Grunde gar nicht, die Break-Away-Society. Diese Leute gehören hier her, ZU UNS! Für uns sind sie nämlich keine Parias, ganz egal zu welchen Perversionen und Grausamkeiten sie sich verführen und hinreißen haben lassen. (Die „Restmenschheit“ war dabei ja auch nicht ganz unbeteiligt...)

Alle Türen stehen noch offen. Noch...


Kommentar von Hans Speck (08. August 2013, 21:38 Uhr)

Sehr geehrter Herr Kirschner,

meine Hochachtung vor Ihrer Arbeit verbietet mir eine schärfere Formulierung, daher will ich es mal als Verwunderung äußern:
Ich kann nicht glauben, daß Sie, mit Ihrer Erfahrung und Ihrem Wissen, noch derart einer irrigen Technologie-Gläubigkeit anhängen können. Dieser Weg ist ein Irrweg!

Nie wird jemand durch naturwidrige Technologien (wie den auf Explosion und Zerstörung beruhenden gegenwärtigen) in irgendeiner Form einen dauerhaften Vorteil für sich erlangen können.
Das geht nur durch "kapieren und kopieren der Natur" (Viktor Schauberger) - davon sind die gegenwärtigen selbsternannten Pseudo-"Eliten" jedoch meilenweit entfernt.

Auch kann nach den kosmischen Gesetzen aus dem Auspressen anderer (einschl. des Organismus "Mutter Erde") niemals etwas dauerhaft Gutes oder Fortschrittliches entstehen (Resonanz-Gesetz) - es würde also immer nur ein Pyrrhus-Sieg dabei herausschauen.

Warum haben Sie kein Vertrauen in die Schöpfung?


Kommentar von Thomas Kirschner (11. August 2013, 20:00 Uhr)

@ Hr. Speck: Ja, da haben Sie - zumindest teilweise - Recht. Ich hätte auch gerne weiter ausgeholt und meinen Standpunkt genauer dargelegt, nur war die Seite schon voll.
"Die Natur kopieren" ist natürlich vorrangig zu sehen, doch anscheinend meist doch nicht ganz leicht. Wir bräuchten dringend neue Schaubergers. Andererseits: Solange Technik nicht das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringt, scheint sie mir akzeptabel, auch wenn sie nicht so elegant sein sollte, wie die Natur. Und darauf ganz verzichten? Ich weiß nicht. Aber der ständige Kult um die Kraft der Explosion (sogar in Hollywood) geht mir genauso auf den Geist. Natürlich ist das ein negatives Zeitzeichen, aus dem nichts Gutes erwachsen wird.
Trotzdem: Eigentlich liebe ich Technologie. Erst durch sie haben wir es als Menschheit geschafft, uns aus dem Schlamm zu erheben. Leider ist sie großenteils in die Hände von Satanisten und skrupellosen Gangstern gefallen. Aber wenn wir uns deshalb ganz von ihr abwenden, dann hat uns die sog. Elite doch wieder genau da, wo sie uns haben wollen. Ich würde eher dafür plädieren, dass wir, die Menschen, die Technologie fest an uns nehmen und soweit es nur geht, selbst beherrschen lernen. Haben das nicht auch Schauberger und Tesla vorgemacht?


Kommentar von Visionaire (20. August 2013, 14:45 Uhr)

Gruezi miteinand

Wer sagt denn das die Eliten nicht längst saubere Energie nutzen, damit zum Mars fliegen etc.. Das dies für die normalen Menschen nicht zur Verfügung steht hat meines Erachtens nur mit den vorhandenen Macht-Strukturen wie Erdöl, Atom und anderen Lobbys zu tun. Gerade Tesla gibt uns Beispiele von Wi-Fi um 1920... und die Technologie der Nazis mit Ihren FLugscheiben ist sicherlich weiterverfolgt worden... Früher war die Armee mit Ihrer Technik um 20 Jahre der normalen Gesellschaft voraus... würd mich nicht wundern wenns heute schon 50 oder mehr Jahre Vorsprung wäre. Alle Probleme wären gelöst... wenn das nicht das Ego im Weg stünde.

Grüsse

Visionaire