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Editorial Ausgabe 31

Liebe Leser, mit NEXUS haben wir es zu unserem Job gemacht, für Sie die alternativen Nachrichtenkanäle des Internet ständig nach aufregenden, unerwarteteten und vielleicht auch hilfreichen Informationen abzusuchen. Oftmals finden wir dabei Dinge, die uns zutiefst verstören und an denen wir selber wochenlang kauen, bevor wir sie dann mit gemischten Gefühlen zum Druck freigeben. In diesem Heft werden Sie zwei musterhafte Beispiele für jene Art von Konflikten finden, die sich dadurch regelmäßig für mich ergeben.


Soll ich das dann drucken? Es wäre manchmal bequemer, es nicht zu tun. Aber zunächst will ich solche Dinge einfach nur wissen und mitteilen – und so hoffe ich eben, dass es da draußen noch ein paar Leser gibt, die gedanklich ähnlich gestrickt sind wie ich.

Unser Artikel „Die dritte Wahrheit über den 11. September“ fällt beispielsweise in die Kategorie von Informationen, die mein logischer Verstand unmittelbar als wahr einstuft – auch wenn sie mich zwingen, alles mögliche andere, was ich bisher als wahr betrachtet habe, nun mühsam wieder umzubewerten. Was dort steht, entspricht weder der offiziellen Version über die Ereignisse, noch entspricht es den gängigen Verschwörungstheorien. Es liegt vielmehr quer zu allem, was wir
bisher geglaubt hatten. Der Autor, Dimitri Khalezov, ist ehemaliger Mitarbeiter einer russischen Spezialeinheit für die weltweite Identifikation nuklearer Explosionen, und Menschen diesen Schlages machen normalerweise keine Witze. Was er in seinem Artikel enthüllt, wirft – wie sollte es auch anders sein – noch mehr Fragen auf, als in unserem Rahmen beantwortet werden können, aber es gibt im Internet noch viel ausführlichere Einlassungen dieses Autors, und ich kann Ihnen empfehlen, auch die zu lesen.

Dann gibt es jene andere Kategorie von Information: Gerüchte, bei der wir trotz aller Sorgfalt einfach keinerlei Chance haben, zu wissen, ob an ihnen etwas dran ist oder nicht; die aber für mich viel zu faszinierend sind, um sie einfach zu übergehen. Hier wäre als Beispiel unser Text über die Ölpest im Golf von Mexiko zu nennen: Seine Hauptinhalte wurden in einem Forum gepostet, das im Ruf steht, die schrägste und schillerndste Anlaufstelle des Internets für hauptberufliche Desinformanten und Geheimdienstler aller Nationen zu sein. Ein anonymer Schreiber stellt dort bereits seit Juni alle möglichen Behauptungen auf, die mittlerweile hunderttausende von Lesern in den Bann gezogen haben. Es geht um U-Boote aller Herren Länder, die sich rund um die Unglücksstelle geschart haben sollen, um etwas zu beobachten, das sich im Lauf der fortschreitenden Enthüllungen als urzeitlicher Organismus mit Schwarm-Intelligenz entpuppt, der angeblich durch die Ölpest zum Leben erwacht ist und nun an verschiedenen Stellen des Meeres an die Oberfläche dringt und Anweisungen aus dem Weltall erwartet.

Das kann nicht wahr sein – oder doch? Nun, der U-Boot-Thread stellt jedenfalls nur die neueste Facette einer ganzen Serie von (teilweise leider sehr realen) Hinweisen dar, die alle darauf deuten, dass irgendetwas in unser Sonnensystem eingedrungen ist, das dem Leben auf unserem Planeten gefährlich werden könnte. Für die NASA ist es, wie ich gerade gelesen habe, eine intergalaktische Wolke hochmagnetisierter Teilchen, die unsere Satelliten mehr und mehr durcheinanderbringt und die Sonne zu extremer Aktivität anregt. Für andere ist es die Wiederkehr mythologischer Götter, die schon seit Jahrtausenden angekündigt ist und nun vielleicht kurz bevorsteht.

Manchmal, in meinen dunkleren Stunden, frage ich mich, welchen Nutzen ich mir davon verspreche, solche Texte zu veröffentlichen. Vielleicht, hoffe ich dann zu meiner eigenen Rechtfertigung, erzeugen sie bei uns allen ein wenig mehr Bescheidenheit und Demut gegenüber diesem absolut rätselhaften Universum. Und einen Erkenntnisgewinn der abseits dessen liegt, was man landläufig unter „Bildung“ versteht. Und habe ich damit nicht mehr begriffen als all jene, die sich im selbstgerechten Glauben wiegen, sie seien gedanklich auf der Höhe der Zeit?

Ich glaube, man kann das, was wir hier tun, mit einiger Legitimation als „Weg“ bezeichnen: der Weg der kontrollierten Verrücktheit, mit dem Ziel, irgendwann „im wahren Geiste“ anzukommen, in dem alle Widersprüche aufgelöst sind; in dem UFOs gleichzeitig existieren und nicht existieren; in dem die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens einfach „ja“ lautet, und in dem es letztlich doch Sinn macht, dass ich jahrelang die Leser mit meinen wilden Editorials verrückt gemacht habe – weil vielleicht in einer verrückten Welt der einzige Weg, um wirklich normal zu sein, darin besteht, „verrückt“ in Anführungsstrichen zu werden.

Außerdem enthalten die besten Falschinformationen bekanntlich immer auch einen Kern Wahrheit – das macht sie ja gerade so attraktiv. Die Kunst besteht natürlich darin, das eine vom anderen zu trennen – falls man es darauf überhaupt anlegen will. Denn mit der Wahrheit ist es ja bekanntlich so eine Sache: Als überzeugter Agnostiker überlasse ich die besser denjenigen, die bekannt sind für ihre Seriosität … der katholischen Kirche etwa oder der amerikanischen Regierung.

Machen Sie’s gut!

Thomas Kirschner


Kommentare

Kommentar von Angelika (13. Oktober 2010, 16:59 Uhr)

Lieber Thomas und Team,

mit Spannung habe ich das neue Nexus "gefressen". Super tolle Artikel, super Berichte, macht weiter so!

Ein ganz grosses Kompliment!

Den Artikel zum 11. September habe ich beim Lesen sofort als absolut plausibel und wahr eingestuft, das war so aufschlussreich und spannend, das ist der Hammer! Was für eine Wahrheit!
Danke, dass Ihr das gebracht habt. Wow!

Für einen Krimi halte ich auch die Neuigkeiten zum Thema der Ölpest im Golf von Mexiko. Egal, ob wahr oder nicht, ich hätte diese Webseite nie gefunden oder von ihr gar gewusst. Ihr bereitet Grenzthemen auf, und das liebe ich so an euch. Ihr habt euch die Mühe gemacht, diese Einträge zusammenzusuchen und ihnen eine Struktur zu geben. Warum kann daran nicht etwas Wahres sein? Mich hat es wieder einmal zum Nachdenken angeregt und sollte es gelogen gewesen sein, so war es doch eine spannende Story, die ich gerne in Fortsetzung hätte.

Und wenn einer zu dir sagt - wie du oben schreibst - , du seist verrückt, so nimm es wörtlich: ver-rückt! Rausgerückt aus dem stumpfen Denken der Masse! Das ist ein Kompliment an Freidenker!

Und wenn eine Dame sich in einem Leserbrief über das Jahr 2012 aufregt und meint, sie könne es nicht mehr hören oder lesen, dann soll sie es doch einfach lassen. Auch wenn sich 2012 gar nichts ereignen sollte, so hat es doch unsere Gehirnzellen angeregt. Ich glaube, das Ereignis wird sich still in Form einer Energieerhöhung einstellen. Natürlich werden dann die Gegner wieder schreien: seht ihr, nix wars mit 2012! Kommt es denn letztendlich auf ein genaues Datum an? Oder kommt es nicht vielmehr darauf an, daß alle Themen dieser Art unser Bewusstsein bereichern! ich meine, nur das zählt.
Und wer ein Thema nicht mag, der soll es ausblenden. Steht doch jedem frei, was er annimmt oder nicht.

Macht weiter so, das war wieder eine klasse Ausgabe! Danke dafür!
Herzliche Grüße
Angelika


Kommentar von bert (27. Mai 2011, 12:54 Uhr)

„Die dritte Wahrheit über den 11. September“: Eine nochmals blödere Verschwöeungtheorie, als die schon existierenden!