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Der okkulte Nikola Tesla: Schattenseiten einer Lichtgestalt (Teil1)

okkult TeslaFans des serbischen Erfinders Nikola Tesla umgeben ihn gern mit einem Nimbus: Was hätte der Mann nicht alles zur Welt gebracht, hätte man ihn nur gelassen! Drahtlose Energieübertragung, Skalarwellen, Strahlenwaffen – wir würden längst in Utopia wohnen, hätten nicht sinistre Interessengruppen die wichtigsten Entwicklungen des Genies verhindert.

Das mag sein – vielleicht aber war es auch ganz anders. Die Details, die Autor Matthew Ehret hier aus dem Leben des eigenwilligen Erfinders pickt, verstimmen: Tesla war ein begeisterter Anhänger des Nazis und Okkultisten George Sylvester Viereck, Eugeniker, Vollblutempirist und hartgesottener Materialist. Seele und Moral? Pustekuchen!


War Nikola Tesla ein großes Genie, das als moderner Prophet oder „elektrischer Zauberer“, wie er manchmal auch genannt wurde, seiner Zeit voraus war? Oder gibt es Hinweise darauf, dass etwas viel Perfideres im Gange war? Fest steht jedenfalls, dass im vergangenen Jahrhundert ein überlebensgroßer Mythos um die historische Figur des Nikola Tesla aufgebaut wurde.

Man hat uns das Bild eines rebellischen Genies überliefert, unverstanden von seinen Zeitgenossen und in seiner Existenz permanent von bösen Finanzmännern angegriffen, die lieber den skrupellosen Thomas Edison oder auch Marconi unterstützten. All das soll dazu geführt haben, dass Tesla verarmte, zum Überleben als Tagelöhner Gräben ausheben und seine futuristischen Patente verkaufen musste.

Aber wie viel davon ist wirklich wahr?

Ich behaupte, dass man das sorgsam gebastelte „offizielle“ Narrativ über Leben und Werk Nikola Teslas nur anzukratzen braucht, um knapp unter der Oberfläche äußerst dunkle Mächte zu finden, die man nicht ignorieren sollte.

Im Rahmen meiner Vorstellung dieses extrem anspruchsvollen Materials werde ich verschiedene Arten von Informationen präsentieren – von der politischen Dynamik der Zeit, in der Tesla lebte, über die Lenker, die Tesla sowohl vor als auch nach seiner Ankunft in den USA direkt überwachten und beeinflussten, und die wissenschaftlichen Entdeckungen, die in der Welt gemacht wurden, bevor Tesla sie sich patentieren ließ, bis hin zu Teslas hypermaterialistischer Ablehnung des freien Willens, der kreativen Vernunft oder einer Seele.

Bevor ich mich in die Untersuchung vertiefe, möchte ich festhalten, dass die Schaffung von Popanzen in sämtlichen Bereichen einer Gesellschaft, die von in sich abgeschlossenen Oligarchien gesteuert wird, nicht nur allgemein üblich, sondern für das Überleben und die Verbreitung besagter Oligarchien absolut unerlässlich ist.

Dies gilt vor allem für den Bereich der Wissenschaft.

Eines der leuchtendsten Beispiele für einen solchen wissenschaftlichen Popanz, das aus der Zeit vor Nikola Tesla stammt, ist kein Geringerer als Sir Isaac Newton (1642–1726).

Isaac Newton: Vater der modernen Wissenschaft oder babylonischer Hexer?

In Michael Anthony Kirschs umfangreichem Essay „Venice and Leibniz: The Battle for a Science of Economy“1 werden die Lenker von Sir Isaac aus der Royal Society (die üblicherweise auch Rosenkreuzer waren) ausführlich beschrieben; es geht um Leute wie Robert Boyle, Reve­rend Bentley, Isaac Barrow und Samuel Clarke.

Die Gründung des Invisible College2, einer esoterischen Gesellschaft rosenkreuzerischer Kabbalisten, die nach dem verhängnisvollen republikanischen Englischen Bürgerkrieg (1642–1651) die Kontrolle über die englische Regierung übernahmen, sollte man auch nicht übersehen, wenn man begreifen will, welch ungeheuren Einfluss das britische Empire und seine Royal Society auf die Strukturen der wissenschaftlichen Praxis weltweit ausübten.3

Der Rechercheur Tracy Twyman schrieb über dieses College:

„Die meisten Mitglieder der Royal Society waren Freimaurer und verbanden ihre wissenschaftlichen Aktivitäten mit esoterischen, sodass die Royal Society sehr jenem ,Unsichtbaren College‘ ähnelt, das Robert Boyle – eines der prominentesten Mitglieder der Society – einst beschrieben hatte. Nach 1668 wurde er zu einem noch bedeutenderen Mitglied der Society […]“ 4

In Kirschs Essay selbst sowie einem inhaltlich damit zusammenhängenden Dokumentarfilm, bei dem ich 2008 als künstlerischer Leiter mitarbeiten durfte,5 wurde enthüllt, wie die bahnbrechenden Entdeckungen von Wissenschaftlern aus Kontinentaleuropa – wie Johannes Kepler, Christiaan Huygens, Johann Bernoulli und vor allem Gottfried Leibniz – von den Newtonianern der britischen Royal Society systematisch plagiiert wurden. Man entzog den umfunktionierten Entdeckungen dieser Forscher systematisch ihre Substanz und verwandelte sie in kalte, auf Symbolen aufbauende Formelhülsen ohne jeden einleuchtenden Hinweis darauf, wie die betreffenden Entdeckungen gemacht worden waren.

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 115 lesen.

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