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Der okkulte Nikola Tesla: Schattenseiten einer Lichtgestalt (Teil 2)

okkult TeslaRassismus, Spiritismus und Plagiate: Im zweiten Teil seines Artikels über den Kult um Nikola Tesla deckt Matthew Ehret die Verbindungen des angeblich so verkannten Genies zu okkulten Vereinigungen, Tischrückern und den Oligarchen hinter dem tiefen Staat auf. Am Ende stellt er eine häretische Frage: War Tesla tatsächlich der Urheber „seiner“ Erfindungen?


Bulwers Traum und das kommende Geschlecht

Edward Bulwer-Lytton (1803–1873) war ein britischer Okkultist, Politiker, großer Stratege und der oligarchische Erbe zweier der ältesten Blutlinien in Europas „schwarzem“ Adel. In seinem Roman „Vril: The Power of the Coming Race“ (1871; neueste dt. Ausgabe: „Vril oder das kommende Geschlecht“) 64 schrieb er über eine überlegene Rasse, die sich in riesigen unterirdischen Höhlen entwickelt hatte und von dort aus Automatenwesen steuerte – und die Idee machte aufgrund seiner Popularität in okkulten Zirkeln die Runde.

Sein Buch war nicht zur reinen Unterhaltung gedacht, sondern sollte auch als strategisches Rahmen- und Handlungskonzept für mehrere Generationen von Oligarchen dienen. Es legte den Grundstein für die Idee einer überlegenen arischen Rasse, die die bestehende Menschheit ersetzen sollte.

Bulwer-Lytton beschreibt in seinem Buch „eine Rasse, die wohl an die menschliche Rasse erinnerte, doch weit stärker und größer von Gestalt und Ansehen war“. Diese weiterentwickelte Rasse besteht aus arischen Überwesen, die aus vorsintflutlicher Zeit stammen und seit Jahrtausenden in Höhlen tief unter der Erde leben, aber im Lauf der Handlung zufällig von zwei amerikanischen Forschern entdeckt werden.

Mit ihrer überlegenen genetischen Kraft gibt diese transhumane Rasse ihren Automatendienern auf telepathischem Weg Befehle, die über eine Ätherenergie vermittelt werden, die Bulwer als „Vril“ bezeichnet. Bulwer schreibt über seine überlegene Rasse:

„Bei allen Dienstleistungen, innerhalb oder außerhalb des Hauses, bedienen sie sich meist automatischer Figuren. Diese sind so verständig und denjenigen, die sich des Vrils bedienen, so gehorsam, dass sie geistiges Leben zu haben scheinen. Es war kaum möglich, die Gestalten, die scheinbar die schnellen Bewegungen großer Maschinen leiteten und überwachten, von denkenden Menschen zu unterscheiden.“

Sir Bulwer-Lytton machte deutlich, dass die Kräfte der Hellseherei, Telepathie, Telekinese und Astralprojektion, die in seiner Vril-Gesellschaft zum Einsatz kamen, nicht gelehrt wurden, sondern lediglich durch die Züchtung reiner Blutlinien entstanden. Wenn in den Adern eines Studenten das Blut des höheren Adels fließt, dann kann man diesem Studenten okkulte Techniken zur Beherrschung des Vril beibringen (ähnlich wie einem Reinblut in Harry Potter oder den speziellen Blutlinien der Jedi-Ritter in aktuelleren Legenden). Jemandem von niederer Geburt ist es nicht möglich, die Vril-Kraft zu nutzen.

Da die praktische Umsetzung von Bulwer-Lyttons Fiktion eine der Anregungen für Teslas Telautomata war und Bulwer-Lytton eine so wichtige Rolle in der Weltgeschichte – vor allem im modernen Okkultismus – spielte, wollen wir uns die Lebensgeschichte dieses Mannes etwas genauer ansehen.

Der rosenkreuzerische Vater des Vril

Bulwer-Lytton wurde 1803 im Herrenhaus seiner Familie geboren, dem Knebworth House – das übrigens neben weiteren Filmauftritten nicht nur einer der Drehorte für Hogwarts in den „Harry Potter“-Filmen, sondern auch der Schauplatz von Wayne Manor in Tim Burtons „Batman“ war.

Edward Bulwer-Lytton war Kolonialminister für das britische Empire und der Freund und Liebhaber des britischen Premierministers Benjamin Disraeli. Zudem war er Erbe des Vermögens zweier dominierender oligarchischer Blutlinien und erfüllte seine Pflichten gegenüber dem System, in das er hineingeboren worden war, mit einer seltenen kreativen Begeisterung, die nur wenige zu schätzen wussten.

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 116 lesen.

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