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China stellt 60.000 Soldaten zum Bäume­pflanzen ab

chDie chinesische Volksbefreiungsarmee soll verschlankt werden. Aus diesem Grund werden immer mehr Soldaten mit nichtmilitärischen Missionen beauftragt. Und da China vorhat, dieses Jahr 84.000 Quadratkilometer (etwa die Fläche Irlands) neue Wälder anzupflanzen, um den bewaldeten Flächenanteil des Landes von 21 auf 23 Prozent zu erhöhen, kommen die überzähligen Armeeangehörigen gerade recht.


Die Zentrale Militärkommission Chinas hat erst vor Kurzem die bewaffnete Volkspolizei des Landes in ihren Reihen aufgenommen und sendet diese nun zusammen mit einem großen Regiment der Volksarmee, das vom Schutz der Nordgrenze abgezogen wurde, zum Bäumepflanzen hinaus in die Natur. Für diese Aufgabe sollen mehr als 60.000 Soldaten abgestellt worden sein.

Die bewaffnete Volkspolizei hat eine eigene Forstabteilung, die in Waldgebieten wie dem Großen Hinggan-Gebirge in der Inneren Mongolei – der „grünen Lunge“ Chi­nas – patrouilliert und für Recht und Ordnung sorgt. Zhang Jianlong, der Direktor der staatlichen Forstverwaltung, gab bei einer Konferenz Anfang Februar bekannt, dass China dieses Jahr mindestens 6,66 Millionen Hektar neuen Wald anpflanzen wolle. Derzeit beläuft sich das bewaldete Gebiet des Landes auf rund 208 Millionen Hektar; 33,8 davon wurden in den vergangenen fünf Jahren neu gepflanzt.

Die Provinz Hebei, die unter anderem Peking umschließt, soll zur Bekämpfung des dort allgegenwärtigen Smogs und der Luftverschmutzung den Anteil des Waldes an ihrer Gesamtfläche bis Ende 2020 auf 35 Prozent erhöhen. Die meisten der von der Front zurückbeorderten Soldaten werden in diesem Gebiet als Wald-Geburtshelfer tätig sein.

Die Regierung in Peking kündigte bereits 2015 an, insgesamt 300.000 Soldaten und viel ziviles Personal für nichtmilitärische Aufgaben einsetzen zu wollen. Dazu zählen nicht nur die Aufforstung, sondern auch landesweite Infrastrukturprojekte. Die betroffenen Armeeangehörigen sind zum Großteil froh darüber, nicht mehr in den kalten Grenzregionen dienen zu müssen – solange sich an ihrem militärischen Rang und Sold nichts verändert.

Quelle: Asia Times, 07.02.18, https://tinyurl.com/yb8ho67e