NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/bilderberger-in-rottach-egern
Wenn Präsidenten, Premierminister, Banker und Generäle sich bei der jährlichen Bilderberg-Konferenz hinter verschlossenen Türen mit dem europäischen Adel treffen, verhandeln sie über Börsen und Kriegsgeschäfte, ohne der Öffentlichkeit Rechenschaft ablegen zu müssen.
Die im Verborgenen stattfindende jährliche Bilderberg-Konferenz hat Einfluss auf viele der Schlagzeilen und Nachrichten, die man in den darauf folgenden Monaten liest. Dennoch berichten die etablierten Medien überhaupt nichts darüber und sind merkwürdig zurückhaltend, wenn es darum geht, den Schleier des Geheimnisses zu lüften, der dieses wichtige Ereignis umgibt. Eine Anzahl angesehener Pressevertreter, die dem jährlichen Treffen beiwohnen, müssen Vertraulichkeit zusagen, und Nachrichtenredakteure müssen dafür gerade stehen, dass keiner ihrer Journalisten „aus Versehen“ darüber berichtet. Nur wenige haben schon einmal von dieser exklusiven, geheimniskrämerischen Gruppe gehört, die sich aus den mächtigsten Finanzleuten, Industriellen und Politikern der Welt zusammensetzt.
Auch wenn der Bilderberg-Gruppe etwas von ihrem früheren Glanz verloren ging, traf sie sich dennoch vom 5. bis 8. Mai 2005 in Rottach-Egern, wobei die übliche Geheimniskrämerei jede Freimaurerloge wie eine Spielgruppe aussehen ließ. Das Hotelpersonal wurde fotografiert und genau überprüft. Alle Angestellten, vom Portier bis zum Manager, wurden darauf hingewiesen, welche Konsequenzen es habe, (nämlich die Androhung, nie wieder in ihrem Heimatland arbeiten zu dürfen), wenn sie über irgendeinen Gast Einzelheiten ausplauderten.
Die Diskussionen, die die Bilderberger dieses Jahr führten, und die Entscheidungen, die sie trafen – wie die Welt mit der Beziehung zwischen Europa und Amerika umgehen sollte, mit dem Pulverfass Naher Osten, dem Irakkrieg, der Weltwirtschaft, und wie man den drohenden Krieg im Iran abwenden kann – wird Auswirkungen auf die Entwicklung der westlichen Zivilisation und die Zukunft des gesamten Planeten haben. Ironischerweise trafen sie sich hinter verschlossenen Türen, beschützt von einem Heer bewaffneter Wachen.
Nach drei Jahren offener Feindseligkeit und Spannungen zwischen den europäischen, britischen und amerikanischen Bilderbergern, die durch den Irakkrieg ausgebrochen waren, ist die Atmosphäre von vollkommener Geistesverwandtschaft unter ihnen zurückgekehrt. Die Bilderberger haben ihr langfristiges Ziel einstimmig bekräftigt, die Rolle der Vereinten Nationen bei der Regelung globaler Konflikte und Beziehungen zu stärken.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die Amerikaner genauso wenig die „Kriegstreiber“ sind, wie die europäischen Bilderberger die „Friedensverfechter“. Die Europäer waren sich einig in ihrer Unterstützung für Präsident George Bush senior, als dieser 1991 in den Irak einmarschierte, und feierten (mit den Worten des Bilderbergexperten Jim Tucker ausgedrückt) das Ende von „Amerikas Vietnam-Syndrom“. Die Europäer unterstützen auch den Einmarsch des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton in Jugoslawien, indem sie die Nato zum Einsatz brachten.
Ein vieldiskutiertes Thema 2005 in Rottach-Egern war der Plan, eine weltweite UN-Steuer einzuführen, und zwar durch eine Mineralölsteuer direkt an der Quelle. Das ist in der Tat ein Präzedenzfall. Falls es dazu käme, wäre es das erste Mal, dass eine Nicht-Regierungsorganisation (also die Vereinten Nationen) in den Genuss einer direkten Steuer von Bürgern aller freien und unfreien Nationen käme. Der Vorschlag der Bilderberger bestünde in einer winzigen Abgabe, die der Verbraucher kaum bemerken würde.
Jim Tucker, der früher für das gerichtlich kalt gestellte Spotlight Magazin arbeitete, schrieb in der American Free Press (14.-21. Juni 2004): „... das Prinzip einzuführen, dass es der UN ermöglicht, von der Weltbevölkerung direkt Steuern zu erheben, ist für Bilderberg wichtig. Es ist ein weiterer riesiger Schritt in Richtung Weltregierung. Die Bilderberger wissen, dass das öffentliche Verfechten des Plans, UN-Steuern von allen Menschen der Erde zu erheben, auf Empörung stoßen würde. Aber sie sind geduldig; sie haben vor Jahren zum ersten Mal eine direkte weltweite Steuer vorgeschlagen, und freuen sich darüber, dass dies nun öffentlich diskutiert wird, ohne dass es größere Aufmerksamkeit oder Sorge hervorgerufen hat.“
Die Bilderberg-Konferenz möchte eine „Harmonisierung der Steuern“ erreichen, so dass Länder mit hohen Steuern mit denen mithalten können, die – wie die USA – weniger Steuern erheben, wenn es um ausländische Investitionen geht. Sie möchten die Steuern „harmonisieren“, indem sie dafür sorgen, dass die Rate in den USA und in anderen Ländern erhöht wird, so dass Schwedens 58%-Niveau „konkurrenzfähig“ wird.
Quellen zufolge fragte ein Gast auf der Konferenz, wie diese weltweite Steuererhebung denn der amerikanischen Öffentlichkeit verkauft werden könne. Ein EU-Kommissar schlug vor, das Gerede davon, anderen Ländern zu helfen, eine friedliche, stabile Gesellschaft aufzubauen, wenn dort die Konflikte abgeklungen sind, als Rammbock zu benutzen. Jemand fragte nach dem Timing. Ein ehemaliger Regierungskommissar meinte, dass der beste Zeitpunkt, um Geld zu bitten, sei, wenn ein Konflikt gerade vorüber sei, und die Welt unter dem Eindruck der brutalen Bilder der Zerstörung stehe. Ein norwegischer Bilderberger sah das anders. Es war wohl Björn T. Grydeland, Norwegens EU-Botschafter, der sagte, dass es im Gegenteil viel einfacher sei, für eine Region die Aufmerksamkeit und das Geld der Welt zu bekommen, wenn der Konflikt gerade voll im Gang sei.
Dies wurde im Nachhinein von Dänemarks Außenminister Per Stig Moller während einer Debatte der Vereinten Nationen am 26. Mai bestätigt, als dieser sagte: „Wenn die internationale Gemeinschaft nicht in der Lage ist, schnell zu handeln, ist der unsichere Frieden in Gefahr, was noch mehr Leben kosten würde“. Dänemark hatte bis zum 1. Juli 2005 den Vorsitz der EU inne. Danach übernahm Großbritannien diese Aufgabe.
Die Bilderberger planen, die von ihnen scheinbar zur Erlangung des Friedens in Ländern, die gerade einen Konflikt hinter sich gebracht haben, eingesetzte UN-Friedenskommission als eines der Hilfsmittel zu benutzen, mit dem sie heimlich die UN-Steuer von der ahnungslosen Weltbevölkerung erheben können.
Jim Tucker sagte in seinem Artikel über Bilderberg in der American Free Press (23. Mai) sinngemäß das gleiche: „Es gab eine formlose Diskussion über das Timing einer weltweiten, unmittelbaren UN-Steuer, die mittels einer 10-Cent-Abgabe pro Barrel Erdöl direkt an der Quelle erhoben werden soll. Für die Bilderberger ist dies ein wichtiger Schritt in Richtung ihres Ziels, die UN formell als Weltregierung zu etablieren. Eine solche direkte Steuer von allen Menschen hat auch symbolische Bedeutung. Der Steuervorschlag der Bilderberger wird schon seit drei Jahren bei der UN diskutiert, doch die Medien in den USA, die sämtlich durch Bilderberger kontrolliert werden, ließen das Thema bisher nicht öffentlich werden.
Mark R. Warner, Gouverneur von Virginia und zum ersten Mal zur Konferenz eingeladen, äußerte sich besorgt über die zusätzlichen finanziellen Verpflichtungen, die die USA damit eingehen würden. An diesem Punkt gab José M. Durao Barroso, der Präsident der EU-Kommission, eine Meinung kund, die von vielen Bilderbergern geteilt wird, nämlich, dass der Beitrag der USA zur wirtschaftlichen Unterstützung der armen Länder zu gering sei. Meine Quellen bestätigen Jim Tuckers Bericht, dass „unter anderem Kissinger und David Rockefeller freudestrahlend dreinblickten und zustimmend nickten“.
Obwohl die USA mehr in den Unterstützungsfond einzahlen als jedes andere Land der Welt, sind die Bilderberger und die Vereinten Nationen entschlossen, noch mehr Geld zu verlangen, um das Friedensprogramm zu finanzieren.
Der Aufstieg der NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) ist eine Entwicklung, die der ehemalige US-Präsident Clinton plötzlich (einen Tag nachdem dies in Rottach-Egern diskutiert worden war) als „eine der bemerkenswertesten Entwicklungen seit dem Mauerfall in Berlin“ entdeckte. Komischerweise wurde diese Bemerkung vom Wall Street Journal aufgegriffen, einer Zeitung, die (bis zu seinem Tod im Dezember 2003) bei Bilderberg-Konferenzen durch ihren Vizepräsidenten Robert L. Bartley vertreten wurde, sowie durch ihren Chefredakteur Paul Gigot.
Die Bilderberger haben zum ersten Mal kontrovers diskutiert, ob man nicht gewählten, selbsternannten Umweltaktivisten Aufgaben mit Regierungsverantwortung im Verwaltungsrat des UN-Umweltprogramms (UNEP) geben solle – der Behörde, die Nutzung der Atmosphäre, des Weltraums, der Ozeane und, in Bezug auf alle praktischen Anwendungen, der Artenvielfalt kontrolliert. Diese Einladung an die „zivile Gesellschaft“, an der globalen Regierung teilzunehmen, wird als „erweiterte Demokratie“ bezeichnet.
Quellen aus der Bilderberg-Gruppe zufolge würde die Position der NGOs in der Zukunft sogar noch gewichtiger. Die Tätigkeiten der NGOs schlössen Propaganda auf lokaler Ebene ein, Lobbytätigkeit auf nationaler Ebene und das Erstellen von Studien, mit denen die weltweite Steuererhebung durch UN-Organisationen wie Global Plan, seit über einem Jahrzehnt eins von Bilderbergs Lieblingsprojekten, gerechtfertigt werden soll.
Die Strategie, mit der die weltweite Herrschaft erreicht werden soll, schließt auch Pläne ein, mit deren Hilfe Einzelpersonen und Organisationen, die „inneren politischen Druck“ oder „populistische Aktivitäten“ ausüben, die nicht im Sinn der neuen globalen Ethik sind, diskreditiert werden sollen. Das letztendliche Ziel besteht laut Quellen darin, die Demokratie abzuschaffen.
Sollte der Plan durchgesetzt werden, würden das UNEP und alle Umweltabkommen in seinem Zuständigkeitsbereich letztendlich unter der Kontrolle einer bestimmten Gruppe von Umweltaktivisten stehen, rekrutiert aus anerkannten NGOs, die von Mitgliedern der Vollversammlung ausgesucht würden, die ihrerseits vom Präsidenten der USA bestimmt werden, der seinerseits vom Rockefeller Council on Foreign Relations (CFR)-Bilderberg-Syndikat kontrolliert wird.
Auf diesem Weg gäbe es eine direkte Verbindung zwischen den lokalen Unterorganisationen nationaler und internationaler NGOs und den höchsten Regierungsebenen. Die Greater Yellowstone Coalition, zum Beispiel, ein Zusammenschluss verschiedener NGOs, reichte kürzlich eine Petition beim Weltkulturerbe-Komitee der UNESCO ein und baten um Intervention: Eine private Firma wollte auf privatem Grund in der Nähe des Yellowstone Park nach Gold schürfen. Das Komitee der UNESCO intervenierte tatsächlich und erklärte Yellowstone als „gefährdetes Weltkulturerbe“. Aufgrund der Bedingungen der Weltkulturerbe-Konvention müssen die USA den Park schützen, sogar jenseits seiner Grenzen und auf privatem Grund und Boden, wenn es nötig ist.
Die Pläne, die da diskutiert werden, würden alle Menschen auf der Welt zu einer Gemeinschaft machen, sollten sie durchgesetzt werden. Diese Gemeinschaft wird dann von einer weltumspannenden Bürokratie regiert, die wiederum unter der unmittelbaren Leitung einer winzigen Handvoll ausgesuchter Personen stehen, bezahlt von anerkannten Interessenverbänden. Sie alle sind darauf eingeschworen, eine Ideologie zu unterstützen, die für viele Menschen unglaublich und inakzeptabel ist.
Die Bilderberger feiern ihren Erfolg: die Rückkehr eines gedemütigten Tony Blair in die Downing Street, mit einer geschrumpften Mehrheit im Parlament.
Die europäischen Bilderberger sind immer noch wütend auf ihn, weil er den Irakkrieg der Amerikaner unterstützte. So erteilten sie Blair zwar eine Lektion in Sachen internationaler Politik, empfinden ihn aber immer noch als deutlich sichereren Kandidaten für die Fortführung der Europäischen Integration als seinen konservativen Herausforderer Michael Howard.
Am ersten Tag der geheimen Bilderberg-Konferenz 2005 dominierten Gespräche über das EU-Verfassungsreferendum am 29. Mai in Frankreich, und die Frage, ob Präsident Chirac seine Bürger überreden könne mit „Ja“ zu stimmen. Ein „Ja“, so hieß es bei den Bilderbergern, würde Tony Blair unter Druck setzen, auch Großbritannien in die offenen Arme der Neuen Weltordnung zu übergeben, wenn es 2006 ebenfalls über die Verfassung abstimmen würde. Zeit-Mitherausgeber Matthias Nass vermutete lautstark, dass ein „Nein“ in Frankreich zweifellos politische Unruhen in Europa verursachen könne, und so den am 1. Juli beginnenden EU-Vorsitz Großbritanniens überschatten würde.
Die Bilderberger hoffen, dass Blair und Chirac, deren zeitweise offene Feindseligkeit mehr als einmal die öffentliche Atmosphäre vergiftet hat, zum gegenseitigen Nutzen und eigenen politischen Überleben in der Lage sind, zusammenzuarbeiten. Ein Bilderberger ergänzte, dass beide Staatsmänner so schnell wie möglich ihre früheren Auseinandersetzungen zu Themen wie Irak, Wirtschaftsliberalisierung in Europa und der Zukunft der Rabatte, die Großbritannien von der EU zugestanden werden, hinter sich lassen und auf eine vollständige europäische Integration zusteuern müssen – die in Gefahr geraten könnte, wenn Frankreichs oft „dickköpfige und sture Bevölkerung“, wie es ein britischer Bilderberger ausdrückte, nicht das Richtige tue, mit anderen Worten freiwillig ihre Unabhängigkeit zum „Wohle aller“ aufzugeben, nämlich für eine föderalen europäischen Superstaat.
Ein deutsches Mitglied der Bilderberg-Konferenz sagte, dass Frankreichs Zustimmung wegen der „Auslagerung der Arbeitsplätze“ in Gefahr sei. „Arbeitsplätze aus Deutschland und Frankreich werden nach Asien oder Lettland verlagert [wegen der billigen Arbeitskräfte].“ Lettland ist eine der ehemaligen Sowjetrepubliken, die der EU beigetreten sind, so dass es jetzt insgesamt 25 Mitgliedsstaaten gibt. Ein deutscher Politiker fragte, wie Tony Blair die Briten davon überzeugen wolle, die EU-Verfassung anzunehmen, wenn, wegen der Auslagerung von Arbeitsplätzen, sowohl in Frankreich als auch in Deutschland die Arbeitslosenquote bei 10 Prozent liege, während es Großbritanniens Wirtschaft gut gehe.
Folgende Faktion war vollständig vertreten: die so genannten „Neokonservativen“, die beschlossen haben, dass Israels Sicherheit Teil der Sicherheitspolitik der USA sein sollte, und dort im Zentrum aller außenpolitischen Entscheidungen stehen sollte.
Ein besonders bemerkenswerter Vertreter dieser Gruppierung ist Richard N. Perle, gegen den das FBI wegen des Verdachts der Spionage für Israel ermittelte. Perle wirkte entscheidend mit, als es darum ging, die Vereinigten Staaten zu einem Krieg gegen den Irak zu drängen. Am 27. März 2003 musste er von seinem Amt im Rat für Verteidigungspolitik im Pentagon zurücktreten, nachdem bekannt wurde, dass er Goldman Sachs International, eine Firma, die regelmäßig bei Bilderberg-Konferenzen vertreten ist, bezüglich möglicher Profite durch den Irakkrieg beriet.
Ein weiterer Neokonservativer war Michael A. Ledeen, ein „Oberintellektueller“. Ledeen arbeitet für das American Enterprise Institute (AEI), einen so genannten Think-Tank, der 1943 gegründet wurde, und zu dem auch Richard Perle gehören soll. Das AEI und die Brookings Institution betreiben ein Forschungszentrum für Regulationsstudien, das Joint Center for Regulatory Studies (JCRS), dessen Ziel es ist, Gesetzgebern und Kontrolleuren „Rechenschaftspflicht für ihre Entscheidungen aufzuerlegen, indem es regelmäßig durchdachte, objektive Analysen bestehender Regulationsvorschriften und geplanter neuer Maßnahmen“ vorlegt. Das JCRS drängt auf eine Analyse des Kosten-Nutzen-Verhältnisses von Regulationen, was zum letztendlichen Ziel des AEI (und der Bilderberger) passt, nämliche der Liberalisierung der Wirtschaft.
Diese Neokonservativen hatten dieses Jahr bei der Konferenz Unterstützung von einer anderen Gruppe ehemaliger Spitzenpolitiker und Publizisten aus Washington, die für ihre Sympathien für Israel bekannt sind, unter anderen: Richard N. Haass, ehemaliger Mitarbeiter des Außenministeriums und Vorsitzender des Außenpolitikkomitees (Council on Foreign Relations – CFR); Richard Holbrooke, ehemaliger stellvertretender Außenminister und „Vater“ des Dayton Abkommens; Dennis Ross vom pro-israelischen Institut für Nahostpolitik in Washington, das ein Ableger des Rats für öffentliche Angelegenheiten zwischen Israel und Amerika (AIPAC) und des jüdischen Instituts für nationale Sicherheit (JINSA) ist; und Paul Wolfowitz, der neugewählte Weltbankpräsident.
Amerikanische Kriminelle: Öffentliche Angelegenheiten hinter verschlossenen Türen
Der Logan Act legt für die Vereinigten Staaten ausdrücklich fest, dass ungesetzlich ist, wenn offizielle Repräsentanten an geheimen Treffen mit Privatbürgern teilnehmen, um öffentliche Belange zu diskutieren.
Obwohl bei der Bilderberg-Konferenz 2005 eine der schillerndsten Gestalten fehlte – der Leiter des Außenministeriums John Bolton sagte vor dem Senatsausschuss für Außenpolitik aus – war die US-Regierung in Rottach-Egern dennoch gut vertreten: Allan E. Hubbard, Präsidentenberater in Wirtschaftsfragen und Direktor des nationalen Wirtschaftsrates; William Luti, stellvertretender Staatssekretär im Verteidigungsministerium; James Wolfensohn, scheidender Weltbankpräsident; und Paul Wolfowitz, stellvertretender Außenminister, Verfechter des Irakkriegs und zukünftiger Weltbankpräsident. Mit ihrer Teilnahme an der Bilderberg-Konferenz 2005 brachen diese Personen geltendes US-Recht.
Vertreter aller großen US-amerikanischen und europäischen Zeitungen und Fernsehsender haben irgendwann schon mal an einer Bilderberg-Konferenz teilgenommen. Hochrangige Mitglieder der nicht zutreffend so genannten freien Presse nehmen unter der Bedingung teil, hoch und heilig zu versprechen, nichts darüber zu berichten. So schaffen die Bilderberger es, dass tatsächlich weder in den USA noch in Europa irgendwie darüber berichtet wird.
Zu den Gästen in diesem Jahr zählten unter anderem: Nicolas Beytout, Chefherausgeber des Figaro; Oscar Bronner, Verleger und Herausgeber des Standard; Donald Graham, Chef der Washington Post; Matthias Nass, stellvertretender Herausgeber der Zeit; Norman Pearlstine, Chefherausgeber von Time; J. Robert S. Prichard, Präsident und Geschäftsführer der Torstar Media Group (Toronto Star); Cüneyt Ulsevere, Kolumnist der Hürriyet; John Vinocur, Chefkorrespondent des International Herald Tribune; Martin Wolf, Mitherausgeber der Financial Times; Fareed Zakaria, Herausgeber des Newsweek International; John Micklethwait, US-Herausgeber des Economist und Adrian Woolridge, Washington-Korrespondent des Economist. Micklethwait und Woolridge agierten als Berichterstatter des Treffens.
Natürlich ging es bei der Diskussion 2005 auch um Erdöl. Ein amerikanischer Teilnehmer äußerte Besorgnis über die schwindelerregend hohen Ölpreise. Ein Insider behauptete, dass Wachstum ohne Energie nicht möglich sei, und dass alles darauf hinweise, dass die Energiereserven der Erde viel schneller zu Ende gingen, als die Machthabenden weltweit bisher angenommen hätten.
Quellen zufolge schätzen die Bilderberger, dass die verfügbaren Ölreserven der Erde unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen und mit Blick auf die aktuellen Bevölkerungszahlen höchstens noch 35 Jahre reichen werden. Einer der Repräsentanten eines Erdölkartells warf ein, dass man bei dieser Rechnung die Bevölkerungsexplosion und das Wirtschaftswachstum mit einbeziehen müsse, sowie den Ölbedarf in China und Indien. Unter diesen überarbeiteten Bedingungen betrachtet, ist offensichtlich nur noch für 20 Jahre Öl vorhanden. Kein Erdöl bedeutet das Ende des weltweiten Finanzsystems – was bereits vom Wall Street Journal und der Financial Times angekündigt wurde, zwei Zeitungen, die regelmäßig bei den jährlichen Bilderberg-Konferenzen vertreten sind. Die Folge: Man darf einen starken Abwärtstrend in der Weltwirtschaft in den kommenden zwei Jahren erwarten, denn die Bilderberger werden versuchen, die verbleibenden Ölreserven zu schonen, indem sie den Menschen das Geld aus den Händen nehmen. Während einer Rezession, oder schlimmstenfalls einer Depression, wird die Bevölkerung gezwungen sein, ihre Ausgaben dramatisch zu senken, womit die Ölversorgung für die Reichen der Welt verlängert wird, während diese überlegen, was zu tun ist.
Während an einem Nachmittag Cocktails gereicht wurden, behauptete ein europäischer Bilderberg-Gast, dass es keine plausible Alternative zu Kohlenwasserstoffenergie gebe. Ein amerikanischer Insider erklärte, dass man im Augenblick zwischen vier und sechs Barrel Öl verbrauche, um ein neues zu finden, und dass die Aussichten für einen kurzfristigen Durchbruch bestenfalls mager seien. Diese Aussage wird durch eine öffentliche Erklärung bestätigt, die IHS Energy, die weltweit angesehenste Beraterfirma, die Ölreserven und Funde katalogisiert, 2003 machte, nämlich dass man zum ersten Mal seit den 20er Jahren kein einziges Ölfeld entdeckt habe, das mehr als 500 Millionen Barrel enthalte.
Ein Gast fragte nach einer Schätzung der weltweit verfügbaren Ölvorräte. Die Antwort lautete etwa eine Billion Barrel. Am Rande bemerkt, weltweit werden etwa alle 11,5 Tage eine Milliarde Öl verbraucht. Ein weiterer Bilderberger fragte nach Wasserstoff als Alternative zu Öl. Der US-Regierungsvertreter gab betrübt zu, dass der Ausweg aus der drohenden Energiekrise mit Hilfe von Wasserstoff eine Illusion sei.
Die Ölindustrie war auf der Bilderberg-Konferenz 2005 durch folgende Personen vertreten: John Browne, BP-Verwaltungsleiter; Sir John Kerr, Vorstandsmitglied von Royal Dutch/Shell; Peter D. Sutherland, Vorstandsvorsitzender von BP; und Jeroen von der Veer, Vorstandsvorsitzender bei Royal Dutch/Shell.
(Königin Beatrix der Niederlande, Hauptaktionärin von Royal Dutch/Shell ist ein eingeschworenes Mitglied der Bilderberg-Konferenz. Ihr Vater, Prinz Bernhard, war 1954 einer der Gründer der Gruppe.)
In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass der Energieriese Royal Dutch/ Shell Ende 2003 erklärte, er habe seine Energiereserven um sage und schreibe 20 Prozent überschätzt; Anfang 2004 reduzierte er seine Schätzungen bezüglich der Öl- und Gasreserven um 4,5 Milliarden Barrel, musste sie aber im Oktober nochmals um 1,15 Milliarden Barrel reduzieren. Die drei Senkungen der Schätzungen der Vorräte führten sogar zum Rücktritt des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Am 18. Januar 2005 berichtete die Los Angeles Times: „Für die Erdölkonzerne bedeuten die Reserven nichts Geringeres als den ‚Wert des Unternehmens’.“
Im Mai 2005 in Rottach-Egern versuchten die Topwirtschaftsmanager ein Konzept zu entwickeln, mit dessen Hilfe die Wahrheit über die schwindenden Ölreserven vor der Öffentlichkeit verborgen werden könnte. Öffentliche Kenntnis der knappen Reserven würde den Aktienwert senken, was die Finanzmärkte erschüttern und zu einem weltweiten Zusammenbruch der Wirtschaft führen könnte.
Ein amerikanischer Bilderberger fragte, was für Konsequenzen es hätte, wenn der Ölpreis auf 25 US-Dollar pro Barrel zurückgehen würde. Ein anderer Amerikaner, vermutlich Allan Hubbard, stellte lakonisch fest, dass der Öffentlichkeit nicht bewusst ist, dass der Preis für billiges Öl im Platzen der Schuldenblase bestehen kann. Billiges Öl verlangsamt das Wirtschaftswachstum, denn es senkt die Warenpreise und reduziert weltweit die Liquidität.
Es gibt starke Anzeichen, die auf Informationen der Bilderberg-Konferenz 2005 beruhen, dass die US-Zentralbank äußerst besorgt über die Schuldenblase ist. Ein Amerikaner erläuterte, dass, wenn der Ölpreis wieder auf seinen Tiefstand von 25 Dollar pro Barrel sänke, die durch Schulden gewachsene Anlagenblase platzen könne. Martin S. Feldstein, Vorsitzender des nationalen Büros für Wirtschaftsforschung fügte hinzu, dass 50 Dollar pro Barrel einen größeren Geldfluss mit sich bringe.
Öffentlich zugänglichen Informationen zufolge, werden in den USA täglich 20 Millionen Barrel Öl verbraucht. Weltweit sind es 84 Barrel. Bei 50 $ pro Barrel beläuft sich der Gesamtpreis für Öl auf 1 Milliarde $ pro Tag, 365 Milliarden pro Jahr, etwa 3% des US-Bruttosozialproduktes 2004. Etwa 60% des US-Bedarfs werden importiert, was Kosten von 600 Millionen $ am Tag verursacht, oder 219 Milliarden $ im Jahr.
Ein kleiner, untersetzter Mann fragte, ob der hohe Ölpreis Einfluss auf das Wirtschaftswachstum habe. Jemand aus der ersten Reihe antwortete, dass höhere Energiepreise der Wirtschaft kein Geld entzögen; sie verschöben lediglich den Profit von einem Wirtschaftszweig zu einem anderen. Nach einer weiteren Diskussion, meinte ein US-General, dass Kriegsausgaben dazu beitrügen, der Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen, und ergänzte, der Trick, den Widerstand einzudämmen, sei, auf dem fremden Boden den Kollateralschaden möglichst gering zu halten.
Ein Vertreter aus Großbritannien bemerkte, dass ein Ölpreis von 120 $ pro Barrel seinem Land und den Vereinigten Staaten sehr zugute käme, allerdings seien Russland und China die größten Gewinner. Ein Experte auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen und Politikwissenschaften sagte, dass dies für die Chinesen eine regelrechte Goldgrube wäre. Die Chinesen importierten Energie nicht für den Hausgebrauch, sondern um ihre wachsenden Billigexporte anzuheizen – Kosten, die sie entsprechend an die ausländischen Käufer weitergeben könnten. Ein europäischer Bankexperte betonte, dass Russland den Kurs des Dollar effektiv senken könne, indem es seinen Energiehandel mit Europa wieder in Euro statt in Dollar betreibe, womit es die Europäische Zentralbank zwingen würde, ihre Devisenreserven zugunsten des Euro neu auszubalancieren. Jean-Claude Trichet, Leiter der Europäischen Zentralbank, war während der Debatte anwesend.
Da ihnen bewusst ist, dass es eine dringende Notwendigkeit ist, sich in den sich entwickelnden Märkten breit zu machen, haben die europäischen und amerikanischen Bilderberger beschlossen, Pascal Lamy, einen französischen Sozialisten und fanatischen Anhänger der Idee eines europäischen Superstaats, zum nächsten Vorsitzenden der Welthandelsorganisation (WTO) vorzuschlagen. In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass Washington der Nominierung zustimmte, unter der Bedingung, dass Europa im Gegenzug Paul Wolfowitz als Kandidaten für das Amt des Weltbankpräsidenten unterstütze. Insiderinformationen zufolge wurde Lamy ausgesucht, um dabei zu helfen, die Weltwirtschaft durch eine Phase zu führen, die von wachsendem Protektionismus in reichen Ländern wie Frankreich und Deutschland geprägt ist, die beide unter hoher Arbeitslosigkeit leiden und Zurückhaltung üben, wenn es um die zunehmenden Versuche aufstrebender Ökonomien geht, Zugang zu ihrem Markt zu erhalten. Länder aus der 3. Welt bestehen z.B. darauf, dass die EU und US-Landwirtschaftssubventionen beschnitten werden. Liberalisierungsversuche der WTO scheiterten kläglich, sowohl in Seattle 1999 als auch in Cancún 2003.
Die Bilderberger haben sich stillschweigend darauf geeinigt, die armen Länder in den globalisierten Markt für Billigwaren zu zwingen, während gleichzeitig deren arme Bevölkerung zu Kunden gemacht werden soll, ob sie wollen oder nicht. Der gegenwärtige Streit mit China ist ein gutes Beispiel, denn die Chinesen haben die westlichen Länder mit billigen Waren überschwemmt, unter anderem mit Textilien, und so die Preise gedrückt. Zum Ausgleich konnten die Bilderberger in einen erntereifen Markt eindringen, der dem überlegenen westlichen Know-How nichts entgegensetzen konnte. Ähnliche Entwicklungsländer gewinnen langsam mehr Kaufkraft, und die industrialisierte Welt fasst langsam Fuß in deren Wirtschaft, indem sie sie für billige Exporte ins Visier nimmt.
Die weitere Diskussion über China wurde von einigen rhetorischen Fragen des Sprechers eingeleitet. Nutzt China seine Wettbewerbsvorteile wirklich schamlos aus, oder wird es von den USA und der EU zum Sündenbock gemacht? Droht ein Handelskrieg? Sollte China den Yuan (seine Währung) aufwerten, und falls ja, wie sollte dies geschehen?
Ein amerikanischer Bilderberger betonte, dass China im Jahr 2005 eine der führenden Wirtschaftsmächte der Welt ist, deren Handeln die Weltwirtschaft beeinflusst. Ein anderer Amerikaner, vermutlich, allerdings nicht sicher, Michael Ledeen vom AEI, sagte, dass das ganze Welthandelssystem kaputt gehe, wenn China den Yuan nicht aufwerte. Jemand merkte an, dass die gegenwärtige Situation durch ein Übermaß an Liquidität geprägt sei und auch für Chinas Wirtschaft gefährlich werden könne.
Elena Nemirovskaya, Gründerin der Moskauer Hochschule für Politikstudien, fragte, was passieren würde, wenn der Yuan frei zirkulieren dürfte. Ein Wirtschaftsfachmann antwortete, dass das ernsthafte Konsequenzen für die Finanzmärkte der Welt hätte. Chinas Devisenreserven bestünden zu einem Großteil aus US-Schatzwechseln. Eine Aufwertung des Yuan hätte eine Abwertung der Dollarreserven zur Folge.
Ein deutscher Bilderberger betonte, dass dies die Zentralbank zwingen könnte, die Zinsen zu heben, was dem gegenwärtigen Bauboom in den USA ein abruptes Ende bereiten würde. Ein korpulenter Niederländer meinte, der Internationale Währungsfond müsse sich aktiv daran beteiligen, den Yuan zu stützen.
„Gibt es also tatsächlich die Gefahr“, fragte ein Italiener, „dass der Streit sich zu einem richtigen Handelskrieg auswächst?“ „Nicht sehr wahrscheinlich,“ so behauptete ein blonder Skandinavier, wohl ein Schwede, „denn China hat sich bereits voll in die Marktwirtschaft integriert.“
Ein amerikanischer Teilnehmer, ein Mitglied der US-Regierung, merkte an, das Ganze sei Teil der Show, damit die Wähler zu Hause glücklich sind.
Chinas Eindringen in die Mekong Region war ebenfalls Thema auf der Konferenz. William J. Luti, stellvertretender US-Staatssekretär im Verteidigungsministerium und zuständig für den Nahen Osten und Südasien, erklärte, dass Chinas wachsender Einfluss in der Mekong Region, zu der Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam gehören, US-Interessen in dieser Gegend bedrohen könnten. Diese Vorgehensweise verschaffe China nämlich eine Vormachtstellung in Südostasien.
In den letzten Jahren investierte China massiv in seine Infrastruktur, die Chinas südwestliche Yunan Provinz mit der Mekong Region verbindet.
Ein europäischer Gast betonte, dass China stark von Ölimporten abhängig sei. Jemand wollte Zahlen hören. Ein großer, schlaksiger Mann, wohl Jeroen van der Veer, Vorstandsvorsitzender von Royal Dutch/ Shell, antwortete, dass etwa 40% von Chinas Energiebedarf durch Importe gedeckt werde. Chinas Expandieren in die Mekong Region sei sogar genau aus dem Grund erfolgt, dass die Energieversorgung des Landes anfällig für Störungen ist. Ungefähr 32% der Energieversorgung, Chinas Lebenssaft, muss die schmale, leicht blockierbare Meerenge von Malakka passieren.
Eine politische und militärische Auseinandersetzung zwischen Indonesien und Malaysia in der ölreichen Sulawesisee (beide erheben Anspruch auf das Gebiet Ambalat) war bei den Cocktails am Freitagnachmittag Thema einer sehr lebhaften Diskussion zwischen einigen amerikanischen und europäischen Bilderbergern. Ein Amerikaner schwenkte seine Zigarre und schlug dabei vor, die Vereinten Nationen zu benutzen, um „die Region zu Friedensgesprächen zu bewegen“.
Die Bilderberger waren sich sogar einig, dass ein solcher Konflikt einen guten Vorwand abgebe, UN-Friedenstruppen in das Gebiet zu entsenden, und so die Kontrolle über die Nutzung dieser Reichtümer zu erlangen, also die noch unangetasteten Ölreserven.
Dass das Mitglied des Friedensnobelpreiskomitees, Geir Lundestad, an der Bilderberg-Konferenz 2005 teilnahm, bedeutete, so hieß es auf jeden Fall von Seiten der Quellen, die mit der Diskussion vertraut sind, dass die Amerikaner, Briten und Israelis mit Hilfe ihrer Delegationen größtmöglichen Druck ausüben wollen, damit der israelische Nukleartechniker Mordechai Vanunu den begehrten Preis nicht erhält.
Vanunu verbrachte 18 Jahre in einem israelischen Gefängnis – elfeinhalb davon in Einzelhaft – weil er im Oktober 1986 der Londoner Sunday Times Beweise für Israels Nuklearwaffenarsenal lieferte. Sollte Vanunu den Preis erhalten, würden Israels Nuklearwaffen unschön ins Rampenlicht gezerrt, vor allem angesichts wachsender Anzeichen, dass Israel und die Vereinigten Staaten im Begriff sind, den Iran dafür zu strafen, dass er eigene Nuklearwaffen entwickelt hat.
Starker Druck wurde auch auf Lundestad ausgeübt, weder Hans Blix zu nehmen, den UN Waffeninspektor im Irak, noch Mohamed El Baradei, den Leiter der internationalen Atomenergiebehörde, den Präsident Bush versucht hatte, loszuwerden, weil er nicht genug Druck auf den Iran ausübe [und der den Preis zugesprochen bekam].
Weitere Kandidaten waren US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair, dafür, dass sie angeblich den Weltfrieden geschützt haben; die EU; der französische Präsident Jacques Chirac, Hauptbeschuldigter in Bezug auf das negative Ergebnis bei der Abstimmung über die EU-Verfassung; der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel; der verstorbene Papst Johannes Paul II; der kubanische Dissident Oswaldo Payá; sowie der US-Senator Richard Lugar und der ehemalige US-Senator Sam Nunn für ihr Cooperative Threat Reduction Program, bei dem es um die Vernichtung von Nuklearwaffen der ehemaligen Sowjetunion geht.
Angeblich fragte ein französischer Bilderberger Henry Kissinger in scharfem Ton, ob das Säbelrasseln der USA bedeute, dass neue Feindseligkeiten mit dem Iran zu erwarten sind. Richard Haass, CFR-Vorsitzender, bat darum, sprechen zu dürfen, und nannte dann die Möglichkeit einer Iran-Invasion unrealistisch, schon allein wegen der Größe des Landes und seiner Bevölkerung, ganz zu schweigen von den Milliarden Dollar, die eine solche Operation kosten würde. Die Armee der Vereinigten Staaten stecke noch im Irak bis zum Hals im Dreck und sei sehr zurückhaltend bezüglich neuer Abenteuer auf feindlichem Gebiet, vor allem gegen einen viel gesünderen, besser vorbereiteten und besser organisierten Gegner.
Ein Bilderberger aus der Schweiz wollte wissen, ob ein möglicher Angriff gegen den Iran einen Präventivschlag gegen die Nuklearwaffenlager einschließen würde. Richard Haass antwortete, dass eine solche Offensive kontraproduktiv sei, denn Teherans Optionen für einen Gegenschlag reichten vom „Auslösen terroristischer Anschläge und Instabilität im Irak, in Afghanistan und in Saudi Arabien bis zum Erhöhen der Ölpreise, was eine globale Wirtschaftskrise bewirken könne“. Während des Abendessens, so hieß es aus verschiedenen Quellen, kritisierte Richard Perle Haass’ Position und betonte, dass er das anders sehe.
Eine Frau, vermutlich Heather Munroe-Blum, Vizekanzlerin der McGill Universität in Quebec, fragte rhetorisch, was geschähe, wenn der Iran sein Nuklearwaffenarsenal weiter aufstockte. Haass antwortete, dass in diesem Fall den USA nichts anderes übrig bleibe, als dem Iran den gleichen Status wie Pakistan und Indien zuzugestehen.
Ein US-General merkte an, dass die Allianz zwischen China, Iran und Russland die geopolitische Situation in der Region verändere. Die Annäherung zwischen Russland und China wird von den Bilderbergern als bedeutendes Ereignis gewertet, das nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, obwohl es in den westlichen Medien bisher wenig Beachtung fand.
Es wurde ein geheimer Bericht der US-Regierung erwähnt, in dem es Quellen zufolge heißt, die Chinesen hätten mehrere Milliarden Dollar ausgegeben, um Russlands neueste und ausgefeilteste Waffentechnologie zu erwerben. Jemand wies darauf hin, dass die chinesisch-russische Allianz sich nicht auf Waffenhandel beschränke, und dass der nicht-militärische Warenaustausch seit dem Regierungsantritt von Bush um 100% zugenommen habe.
Ein Teilnehmer der Konferenz, unbestätigten Annahmen zufolge Anatoly Sharansky, ehemaliger israelischer Minister für Jerusalem und Diasporaangelegenheiten, behauptete bei den Cocktails am Freitagabend kategorisch, dass die USA-Israel-Türkei Allianz das Gegengewicht zur Moskau-Peking-Teheran Achse sei. Ein europäischer Finanzexperte merkte an, dass es Russland heute finanziell viel besser gehe als vor vier Jahren, denn die Steuereinnahmen aus der Brennstoff- und Waffenproduktion und den Exporten, Resultat einer intensiven Konzentration auf die Waffenindustrie, habe die Löhne und Renten stark ansteigen lassen und so den privaten Konsum angeregt.
Ein deutscher Bilderberger fragte Richard Perle spitz, ob man den „Krieg gegen den Terrorismus“ während der zweiten Amtsperiode von Bush noch intensiver führen werde. Perle gab angeblich keine Antwort, sondern verzog das Gesicht und schaute weg.
Das Gefühl, dass es langsam genug sei, herrscht übrigens nicht nur unter den europäischen Bilderbergern, die Bushs wahnsinnige, an Hitler erinnernde Ausrufung neuer Regime überall auf der Welt, mit Argwohn betrachten. Der brillante Richard Haass erklärte am Samstagabend bei den Cocktails gegenüber Richard Perle in deutlichen Worten, dass die Bush-Regierung ihre Fähigkeit, die Welt zu ändern, überschätzt habe. Haass soll, so erzählen verschiedene Quellen, gesagt haben, dass ein Regimeaustausch durchaus attraktiv sein könne, denn er sei „weniger unangenehm als Diplomatie und weniger gefährlich als neue Atommächte zu ertragen“. Doch, so merkte er an: „Es gibt da allerdings ein Problem: es ist extrem unwahrscheinlich, dass der gewünschte Effekt rechtzeitig eintritt.“
Die Anwesenheit des US-Generals James L. Jones, NATO-Oberkommandeur für Europa, und des US-Generals im Ruhestand, John M. Keane auf der Bilderberg-Konferenz, lässt vermuten, dass die nächste Phase der Eroberung ansteht.
An einem Nachmittag sagte ein amerikanischer Neokonservativer, dass er überzeugt sei, die „iranische Oppositionsbewegung“ werde die Mullahs entmachten. Daraufhin rief Nicolas Beytout vom Figaro aus: „Das glauben Sie doch nicht wirklich!“ Ein großer, kahlköpfiger, gut gekleideter Schweizer, vermutlich Pascal Couchepin, Leiter des mächtigen Innenministeriums, antwortete, dass sie nur bewirken werde, dass sich die Iraner hinter ihre Regierung stellten. Er schloss mit den Worten: „Sie kennen die Iraner nicht.“
Die Gemüter erhitzten sich vorübergehend, als ein Franzose Kissinger mit erhobener Stimme darauf hinwies, dass „ein Angriff gegen den Iran schnell außer Kontrolle geraten“ werde. Informanten der CIA und der Spezialeinheit der US-Armee zufolge, die die US-Delegation in Rottach-Egern schützen sollte, führen sowohl CIA als auch FBI zur Zeit eine offene Auseinandersetzung mit dem Weißen Haus.
Ein Abgeordneter des griechischen Parlaments fragte den Berater von Israels Premierminister Ariel Sharon, Eival Gilady: „Was geschieht im Falle eines Vergeltungsschlags der Iraner?“ Jemand stellte fest, dass selbst wenn die Vereinigten Staaten oder Israel sich mit dem taktischen Einsatz von Nuklearwaffen zurückhielten, ein Angriff auf Irans Nuklearwaffendepots nicht nur die Nachbarstaaten mitbeträfe, was wiederum die Wahrscheinlichkeit eines größeren Kriegs erhöhen würde, sondern auch zu einer nuklearen Katastrophe führte, da die atomare Strahlung weite Regionen verseuchen würde.
Daraus folgernd fragte ein anderer Teilnehmer: „Wie viel von diesem Krieg steht im Zusammenhang mit Amerikas angestrengten Versuchen, zu verhindern, dass der Iran eine Regionalmacht wird?“ Ein Franzose wollte wissen, ob es sich bei dem bevorstehenden Angriff auf den Iran um eine gemeinsame Aktion der USA und Israel handle, oder ob es eine NATO-Operation werden solle. Die Frage richtete sich an den NATO-Generalsekretär Jaap G. de Hoop Scheffer. Ein anderer europäischer Bilderberger fragte, wie die USA mit drei Kriegen gleichzeitig zurechtkommen wollten, wobei er Irak, Afghanistan und jetzt auch noch Iran meinte.
Hier sollte ergänzt werden, dass sich zur Zeit 150.000 US-Soldaten im Irak befinden, die aufgrund des hartnäckigen Widerstandes nicht an einen anderen Einsatzort verlegt werden können. Die israelische Delegation wurde genötigt, zu erklären, ob Israel vorhabe, Nuklearwaffen gegen den Iran einzusetzen. Die Antwort war nicht eindeutig.
Das Erschreckende in Bezug auf den Iran als möglichen neuen Kriegsschauplatz ist die Tatsache, so erzählen Informanten (beides Mitglieder der Bilderberg-Gruppe), dass es zwei verschiedene Termine für eine Invasion gebe. Das frühest mögliche Datum wäre „mitten im Sommer“ gewesen, irgendwann im August, und die andere Möglichkeit der Spätherbst. Dies bestätigt die Aussage von Scott Ritter, einem Ex-Marine, der jetzt Waffeninspekteur bei der UNSCOM ist, und sagte, dass „George W. Bush Pläne, den Irak im Juni 2005 zu bombardieren, abgehakt hat“ (Aljazeera, 30. März), obwohl er im Anschluss klarstellte, dass der Junitermin nahe lege, dass die USA und Israel „in Bereitschaft“ seien.
Eine Diskussion über politische Taktiken begann, als ein europäischer Experte in Sachen internationale Beziehungen darauf hinwies, dass Russland entschlossen sei, in den nächsten Jahren seine Position zu festigen und die Bush-Regierung in Bezug auf außenpolitische Ziele in zunehmendem Maße herausfordern werde.
Jemand fragte freimütig, ob die Welt heute sicherer sei als 2001, und ob sie in vier Jahren noch sicherer sein werde. Ein Niederländer antwortete, dass es wenig Zweifel gebe, dass die Macht des internationalen Terrorismus durch das plumpe Vorgehen der US-Regierung im Nahen Osten deutlich gestärkt worden sei. Ein Däne fragte sich, was aus dem US-Versprechen geworden sei, im Irak zurückhaltender vorzugehen – wobei er sich auf das ungeschickte Vorgehen der amerikanischen Truppen bei der Belagerung von Fallujah bezog, was dafür sorgte, dass eine Mehrheit der moderaten arabischen Staaten auf Distanz ging. Außerdem, so betonte der Niederländer, habe sich der Terrorismus nicht auf den Schauplatz Irak beschränkt, sondern sich in Asien, Afrika und einem Großteil des Nahen Ostens ausgebreitet.
Eine blonde Frau, vermutlich Thérèse Delpech, Leiterin des Bereichs strategische Angelegenheiten der französischen Atomenergiebehörde, sagte, dass Alleingänge der USA lediglich bewirkten, dass befreundete Nationen sich zurückzögen und die Gegner ermutigt würden. „Die USA sind nicht allmächtig. Sie müssen ihr Vorgehen mit anderen Großmächten absprechen, um ihre Ziele zu erreichen.“
Ein Ölexperte aus Großbritannien, wahrscheinlich Sir John Kerr von Royal Dutch/ Shell, kam auf die Ölpipeline von Sibirien nach Nordchina zu sprechen. Die Bilderberger rätselten über die mittelfristigen Folgen dieses Geschäfts. Ein amerikanischer Investmentbanker fragte, wie viel Öl denn durch diese Pipeline fließen solle. Ein weiteres Mitglied des Ölkartells bot 65-80 Millionen Tonnen als Schätzung an.
Indiens Raketentests
Bei den Cocktails an der Bar am Samstagabend, wurde der Neokonservative Richard Perle im Gespräch mit anderen Bilderbergern gesehen, unter anderem Philippe Camus, Vorstandvorsitzender der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), Donald Graham von der Washington Post und General James L. Jones. Dabei ging es um den bevorstehenden Test der indischen Agni 3 Mittelstreckenrakete, die in der Lage ist, nukleare Sprengköpfe zu tragen. General Jones meinte, dass eine solche Waffe Indiens Möglichkeiten stark erweitern werde, weil, so der Vier-Sterne-General, Indiens strategische Abschreckungsmittel in der Lage sein würden, bis weit ins benachbarte China hineinzugelangen. Genau das sagte auch Dr. M. Natarajan, Leiter der angesehenen Forschungs- und Entwicklungsorganisation DRDO, zwei Wochen später am 17. Mai in Neu-Delhi.
Die Bilderberger sprachen auch darüber, wie man das „langweilige“ Image von Angela Merkel, Deutschlands „zukünftiger Staatschefin“ noch vor den Wahlen am 18. September entstauben könne.
Ein kleiner, dicker Mann meinte, um möglichst viele Deutsche dazu zu bringen, Merkel als Kanzlerin zu akzeptieren, sei es wichtig, den Begriff „Familie“ neu zu definieren. Deutsche Bilderberger, die sich gut mit der kollektiven Psyche im konservativen Bayern auskennen, glaubten, dass Merkel, geschieden und mit einem Doktortitel in Physik, nicht genug Zuverlässigkeit ausstrahle, um in dieser standhaft konservativen Region Deutschlands genügend Stimmen zu erhalten. Personen zufolge, die die Diskussion mithörten, sollte daher in der Kampagne „eher die Bedeutung von Familie als die von Ehe als Institution betont werden“.
Dass die Bilderberger Schröder loswerden wollen und jemand Neues vorziehen, könnte bedeuten, dass nach drei Jahren Auseinandersetzung zwischen den amerikanischen und den europäischen Mitgliedern der Gruppe, bei der es um den Krieg im Irak ging, jetzt eine neu entwickelte, einheitlichere Richtung eingeschlagen wird. Schröder war gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Jaques Chirac einer der lautstarksten Kritiker der US-Intervention im Irak geewesen.
Sowohl der linke Kandidat Schröder als auch die Vertreterin der Rechten, Merkel werden von den Bilderbergern unterstützt. Seit Gründung der Gruppe 1954 war es ihre Strategie, im Rennen immer auf beide Pferde zu setzen.
Nur zur Erinnerung, jeder US-Präsident gehörte zur Bilderberg-Gruppe oder der Schwesterorganisation, dem Council on Foreign Relations. Obwohl Bush das Treffen in Rottach-Egern nicht persönlich besuchte, war die US-Regierung durch William Luti, Richard Perle, Dennis Ross und Allan Hubbard gut vertreten.
Ziel: die Weltregierung
Die Geschichte lehrt durch Analogie, nicht durch Gleichartigkeit. Historische Erfahrung gewinnt man nicht, indem man in der Gegenwart verbleibt und zurückblickt, sondern indem man in die Vergangenheit zurückgeht und von dort mit einem erweiterten und intensiveren Bewusstsein bezüglich der Einschränkungen des früheren Blickwinkels in die Gegenwart zurückkehrt.
Wenn Demokratie die Regierungsform der Menschheit ist, dann sind geheime Regierungspläne und zwielichtige, die Machtverteilung aushandelnde Cliquen, die selbstsüchtige Gerissenheit repräsentieren, nicht damit in Einklang zu bringen. Das ganze System verborgener Einflussnahme und geheimer Operationen ist dem Konzept der Demokratie fremd und muss mit fester Entschlossenheit bekämpft werden.
Mit Hilfe von Lügen und Verschleierungstaktik versuchen die Bilderberger verzweifelt, der Weltbevölkerung gegen ihren Willen eine totalitäre Weltregierung, eine einzige Währung und eine synkretistische Universalreligion aufzudrängen.
Jene von uns, denen die Zukunft der Politik – im eigenen Land und international – am Herzen liegt, können es sich nicht leisten, zu ignorieren, dass die gnadenlose Weltregierung kein Schattendasein mehr führt. Im Gegenteil, sie ist zur stärksten Macht aufgestiegen, die Einfluss auf die Belange der Welt nimmt.
Unglaublich, wie die Regierung uns verarscht .
Weder hier noch in Amerika ....
Angekommen bei der Demoktatur.
Etablierte und gleichgeschaltete Zeitungen abbestellen, wie z.B. die Zeit. Stattdessen unabhängige Journalisten und ihre Zeitschriften unterstützen! Werben darf ich hier ja leider nicht, sonst hätte ich das Magazin für Souveränität - Mut zur Wahrheit - empfohlen!